Wer in Graz lebt, ...
... hört früher oder später vom linken und vom rechten Murufer. Meist eher früher. Was damit gemeint ist? Links der Mur, in Fließrichtung gesehen, befinden sich fast alle wichtigen Regierungsgebäude, Kulturstätten und Universitäten; rechts der Mur hingegen sind viele Einrichtungen beheimatet, die mit Armut, Krankheit oder Tod verbunden sind.
Teilt die Mur Arm und Reich? Vielfach leider Ja. Damit sich das ändert, wird seit vielen Jahren in die Bezirke rechts der Mur gezielt investiert. Eines der ersten Gebäude, die ein neues Zeichen setzten, war das Kunsthaus im Jahr 2003. Und es klappte. Der "friendly alien" ist seither ein fixer Anlaufpunkt für Kulturinteressierte, die zeitgenössische Ausstellungen besuchen wollen. Darüber hinaus sorgt die blaue Blase für neue Impulse, für die Kunst, für die Wirtschaft, für die Menschen im Umfeld.
Erbaut: Das Kunsthaus wurde zu Beginn des Kulturhauptstadtjahres 2003 eröffnet. Die beiden Masterminds, die Architekten Peter Cook und Colin Fournier, hatten mit der biomorphen Außenhaut, die sich in harmonisch in die Altstadt einfügt einen europaweiten Wettbewerb gewonnen. Wird es dunkel, zeigt die Fassade, dass auch sie mit ihrer Umgebung spricht - in Form von Lichtinstallationen.
Needle & Nozzles: Wer eine Ausstellung im Kunsthaus besucht, darf die Needle nicht auslassen. Von dieser Aussichtsplattform haben BesucherInnen einen wunderbaren Blick über die Altstadt, den Schloßberg und die Mur. Nozzles werden die Öffnungen an der Oberfläche genannt, durch die Licht in den "friendly alien" scheint.
So kommen Sie hin: Das Kunsthaus liegt direkt an der Mur und ist zu Fuß vom Hauptplatz in ca. 3 Minuten erreichbar. Wer mit dem PKW kommt, findet nebenan eine Tiefgarage. Die Straßenbahnlinien 1, 3, 6 und 7 halten direkt vor dem Eingang. Stadtplan