Zur Person
Prof. Fritz Haselwander wurde am 7. April 1931 in Graz geboren, wo er auch seine schulische Ausbildung erhielt, die er am Akademischen Gymnasium im Jahre 1950 mit der Reifeprüfung abschloss. Der von Musik Durchdrungene nahm am Konservatorium seiner Heimatstadt die Studien auf, die er mit der Staatsprüfung für Klavier und Gesang beendete. Ausgebildet zum Musikpädagogen hat er ab 1960 bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand 1994 Generationen von Schülern am Keplergymnasium die Begeisterung zur Musik mit auf ihren Lebensweg gegeben. Die Gründung der „Keplerspatzen", eines Chores, der mit seinen jugendlichen Stimmen die Herzen der Zuhörer erobert, ist Fritz Haselwander zu danken. Er gilt bis heute als anerkannter Fachmann auf dem Gebiet der Stimmbildung und des Chorwesens.
Seine wahre Begabung, das Orgelspiel, war ihm immer Herzensanliegen und zusammen mit seinem verinnerlichten Geist, entlocken die begnadeten Hände der Königin der Instrumente jene Sphärenklänge, die Bischof Egon Kapellari so trefflich Praeludium vitae aeterne - Vorklang des ewigen Lebens - bezeichnete. Seine erste Anstellung als Organist erhielt er in der Kirche „Zum Gekreuzigten Heiland", wo er am 24. Dezember 1950 die Weihnachtsmette musikalisch betreute.
Immer wieder begann er an verschiedenen Kirchen Chöre aufzubauen, wobei die Pfarren Don Bosco und Franziskaner stellvertretend genannt werden dürfen. Als Regens Chori und Organist war Prof. Fritz Haselwander Wegbereiter der Kirchenkonzerte, eine Kunstrichtung, die außerhalb der Gottesdienste nicht gepflegt wurde. Höchst erfolgreich wirkte er als Chorleiter in Frohnleiten. Ein glückliches Schicksal fügte es, dass Prof. Haselwander 1975 von der Pfarre Herz Jesu als Organist und Chorleiter gewonnen werden konnte. 41 Jahre lang hat er das kirchenmusikalische Leben dieser bedeutenden Grazer Pfarre neugestaltet und tief geprägt. Immer wieder ist es ihm und seinem Chor gelungen, Schönes und Erhabenes darzubieten.
Eine Tradition, die für Musikfreunde der Landeshauptstadt schon zum Fixpunkt wurde, ist Mozarts ergreifendes Requiem, das alljährlich zu Allerheiligen aufgeführt wird und ein kunstverständiges Publikum stets von Neuem rührt. Während seiner Ägide wurde die Renovierung der Kirche und ihrer Orgel in Angriff genommen, wobei Fritz Haselwander mit einer Reihe von Kirchenkonzerten einen bedeutenden Beitrag zur Restaurierung beisteuern konnte. Für sein Wirken wurde er immer wieder ausgezeichnet, so erhielt er vom Bundespräsidenten den Berufstitel „Professor", von Bischof Weber das Ehrenzeichen der Diözese und wurde zudem für sein Schaffen mit dem „Goldenen Ehrenzeichen" des Landes Steiermark bedacht. Die höchste Ehrung, die die Pfarre Herz Jesu zu vergeben hatte, war die Ernennung zum Kirchenmusikdirektor 1991.