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Christine Frisinghelli

Bürgerin der Stadt Graz

Gemeinderatsbeschluss am 19. November 2015, Festsitzung am 17. März 2016

Zur Person

Christine Frisinghelli
Christine Frisinghelli© Stadt Graz/Fischer

Christine Frisinghelli wurde am 7. Dezember 1949 in Graz geboren. Ihr Engagement im Kunst- und Kulturbereich kann stellvertretend für die immer stärker werdende Präsenz der Frauen gesehen werden. Eines ihrer größten Verdienste ist die Etablierung des Mediums Fotografie zu einem Zeitpunkt, als diese im zeitgenössischen Kunstkontext nur marginal wahrgenommen wurde. So baute sie gemeinsam mit Manfred Willmann das Fotografieprogramm der Künstlervereinigung des Forum Stadtpark auf.

1979 initiierte sie das „erste Symposion über Fotografie", das sie jährlich als Beitrag zum Steirischen Herbst organisierte. Diesem folgten bis 1997 zahlreiche weitere, bei denen sich nationale und internationale FotografInnen jährlich in Graz trafen, um sich nicht nur für die deutschsprachige Fotografenszene auszutauschen und wichtige Impulse zu setzen, sondern sich auch interkulturell bemerkbar zu machen. Die Dringlichkeit dieses Austausches wurde durch die 1980 gegründete Zeitschrift „Camera Austria" gestärkt, die vierteljährlich erscheint und dessen Chefredakteurin Christine Frisinghelli bis 2010 war. Camera Austria nutzt die Produktionsformate Ausstellung, Symposion, Zeitschrift und Buchproduktion um künstlerische Arbeit mit dem Medium Fotografie, und die kritische Auseinandersetzung mit ihm, auf verschiedenen Ebenen zu ermöglichen. Seit 2003 sind die Ausstellungsräume im Kunsthaus Graz angesiedelt.

Jedes zweite Jahr wird der Camera-Austria-Preis von der Stadt Graz für zeitgenössische Fotografie vergeben. Als erste weibliche Intendantin des Steirischen Herbstes von 1996 bis 1999 brachte Christine Frisinghelli ihr Anliegen ein, Kunst nicht losgelöst von ihren kulturellen, politischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu betrachten. Sie trat für die Offenheit gegenüber dem Anderen ein. Ihr Ausstellungsprojekt „Pierre Bourdieu. In Algerien Zeugnisse der Entwurzelung" wurde ab 2004 weltweit gezeigt.

Sie hat Vorträge an der Universität für angewandte Kunst in Wien, an der Hochschule für Gestaltung in Zürich und am Department Informationsdesign an der FH Joanneum Graz gehalten. Sie ist auch Mitherausgeberin des Buches „Golden Years. Materialien und Positionen zu querer Subkultur und Avantgarde zwischen 1959 und 1974" und Kuratorin in österreichischen und internationalen Jurien.

1992 erhielt sie den Hanns-Koren-Kulturpreis des Landes Steiermark und 1994 den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Fotografie gemeinsam mit Manfred Willmann.

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