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Enea Silvio Piccolomini, Papst

1405–1464

Bildnis Papst Pius II. (Bildausschnitt), Theodor de Bry nach einer Vorlage von Jean Jacques Boissard, 2. H. 16. Jh., Stich
Bildnis Papst Pius II. (Bildausschnitt), Theodor de Bry nach einer Vorlage von Jean Jacques Boissard, 2. H. 16. Jh., Stich© Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek

Enea Silvio Piccolomini war 1437 nach Österreich gekommen und wurde einige Jahre später Sekretär am Hof König Friedrichs III. in Graz. Nach der Priesterweihe wurden ihm unter anderen die Pfarren Irdning und Altenmarkt als Pfründe zugeteilt. Piccolomini wurde zuerst zum Bischof von Triest, später von Siena ernannt. 1455 verließ er den Kaiserhof in Graz, um danach Kardinal und schließlich drei Jahre später als Pius II. Papst zu werden. Piccolomini stieg in Graz rasch vom Sekretär zu einem der einflussreichsten Berater des Königs und zum angesehenen Diplomaten auf. Er vermittelte die Ehe zwischen Friedrich III. und Eleonore/Leonor von Portugal, nach der Eroberung Konstantinopels/ Istanbuls durch die Osmanen trat Piccolomini noch von Graz aus unermüdlich für die Ausrichtung eines neuen Kreuzzuges ein.

Er ließ seine Heimatstadt Pienza nach Idealvorstellungen neu aufbauen und die dortige Kathedrale nach dem Vorbild des späteren Grazer Doms als Hallenkirche aufführen. In Österreich wurde Piccolomini durch Reden, Briefe und Dichtungen zum Bahnbrecher des Humanismus; seine „Historia Austrialis", eine für Friedrich III. geschriebene Geschichte Österreichs, ist eine wichtige zeitgeschichtliche Quelle. Über die Stadt Graz hat er sich nur kurz und dürr ausgelassen; sehr amüsant zu lesen ist hingegen sein Brieftraktat „Über die armseligen Lebensumstände der kleinen Hofbeamten", in dem er das Leben am Grazer Hof König Friedrichs III. in Form einer Satire schildert.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.

Gerhard Schwarz

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