1631–1671
Tattenbach besaß mehrere Herrschaften in der Untersteiermark (heute als Štajerska Teil Sloweniens). Bereits in jungen Jahren wurde er Statthaltereirat der Steiermark, was seinen Ehrgeiz aber nicht befriedigte. Er beteiligte sich an der ungarischen Magnatenverschwörung, die 1670 aufgedeckt wurde und für die Anführer mit dem Tode endete. Tattenbach wurde am 1. Dezember 1671 im Grazer Rathaus enthauptet. Ihm war für die Teilnahme am Aufstand mehrerer ungarischer Hochadeliger gegen Kaiser Leopold I. angeblich die Herrschaft über die ganze Steiermark oder zumindest die Grafschaft Cilli/Celje versprochen worden. Er sollte Pettau/Ptuj, Marburg an der Drau/ Maribor, Radkersburg/Radgona und Graz einnehmen.
Letzteres wäre ein leichtes Opfer gewesen, da die meisten seiner Geschütze bei der Belagerung von Kanizsa vernichtet worden waren. Gerüchte von der Verschwörung kamen 1670 auch der Grazer Regierung zu Ohren, die Tattenbach mitten in einer Regierungssitzung verhaften ließ. Er wurde in der Schloßbergfestung eingekerkert und in einem Hochverratsprozess zum Tode verurteilt, sein Vermögen wurde eingezogen. Die Niederschlagung des Aufstandes der sogenannten „Malkontenten" und der nachfolgende Versuch, auch in Ungarn Absolutismus und Gegenreformation durchzusetzen, führten direkt zur nächsten ungarischen Widerstandsbewegung, den „Kuruzzen".
Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.
Gerhard Schwarz