1759–1817
Dobler stammte aus einer alteingesessenen Grazer Bürger- und Handelsfamilie. Er blieb der Familientradition treu und zählte um 1800 zu den bedeutendsten Handelsmännern seiner Heimatstadt. 1792 trat er die Nachfolge von Richard Seebacher als Oberkommandant der Grazer Bürgerkorps an. Dobler war auch an der Gründung des Handlungsdienerinstituts, der späteren Merkur-Versicherung, beteiligt. Sie ist eine der ältesten heute noch bestehenden Versicherungsanstalten der Steiermark. Während der französischen Besetzungen der Stadt Graz in den Jahren 1797, 1805 und 1809 übernahm das Bürgerkorps zusammen mit der Bürgerwehr den Wachdienst in der Stadt, solange die regulären Truppen abwesend waren. Zu den Aufgaben von Doblers Mannschaft gehörte es, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, Plünderungen zu unterbinden und Zusammenstöße zu verhindern.
Als Kommandant des Bürgerkorps gehörte Dobler mit Bürgermeister Steffn zu den neu gewählten Landeskommissionen, denen die Verwaltung des Landes oblag. Als im Winter 1809 die Festung gesprengt wurde, legten Mitglieder des Korps selbst Hand an, um mit der manuellen Abtragung von Festungsmauern größere Beschädigungen an Gebäuden in der Sackstraße zu verhindern. Das Bürgerkorps beteiligte sich auch an der finanziellen Abfindung der französischen Mineure, um die Sprengung von Uhr- und Glockenturm abzuwenden. Franz Kaspar Dobler war Freimaurer und sprach Französisch, daher dürften sich interessante Gespräche entwickelt haben, als er Napoléon Bonaparte anlässlich dessen ersten Aufenthalts in der Stadt 1797 bewirtete. 1810 bot er dessen Bruder, Louis Napoléon Bonaparte, Quartier in Graz.
Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.
Gerhard Schwarz