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Franz Anton von Zeiller, Jurist

1751–1828

Franciscus Nobilis de Zeiller (Bildausschnitt), anonym, undatiert, Lithografie
Franciscus Nobilis de Zeiller (Bildausschnitt), anonym, undatiert, Lithografie© GrazMuseum

Der in Graz geborene und hier schulisch und universitär ausgebildete Franz Zeiller, später in den Adelsstand erhoben, gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Rechtsgelehrten. Zu seinen Schülern in den politischen und den Rechtswissenschaften gehörte auch Erzherzog Johann. Die Grazer Universität verdankt dem steirischen Freimaurer die Einrichtung der Juridischen Fakultät. Zeiller gilt als Hauptverfasser des 1812 in Kraft getretenen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs (ABGB), das nur einmal gründlich revidiert wurde und noch heute unsere privatrechtlichen Angelegenheiten regelt.

Das ABGB (in der alten Fassung Carl Anton von Martinis bereits 1797 als Westgalizisches Bürgerliches Gesetzbuch veröffentlicht) ist neben dem preußischen Allgemeinen Landrecht (1794) und Napoléons Code Civil (1804) eines der bedeutendsten Gesetzbücher Europas und war ein früher Schritt ins moderne bürgerliche Zeitalter. Dem monarchischen Absolutismus wurden durch das neue Gesetzbuch rechtsstaatliche Grenzen gesetzt, ohne sich, wie im Code Napoléon, völlig dem (naturrechtlichen) Diktat der Vernunft auszusetzen. Die privatrechtliche Freiheit des Bürgers jedenfalls war garantiert. Leitideen waren individuelle Freiheit und Gleichheit aller Untertanen vor dem Gesetz, Freiheit der Person und des Eigentums, Priorität einer bürgerlichen Ordnung vor Adelsprivilegien, soziale Gerechtigkeit und Schutzfunktion des Rechts in Bezug auf die Schwachen.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.
 

Otto Hochreiter

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