1815–1875
Emperger erhielt seine juristische und philosophische Ausbildung in Graz, die er 1844 mit der Promotion zum Doktor der Rechte abschloss. Im März 1848 stellte er sich an die Spitze des reformhungrigen Teils der Grazer Bürgerschaft und trat gegenüber Statthalter Graf Wickenburg als deren Sprecher auf. Als Abgeordneter der Universität im Landtag setzte sich Emperger unter anderem in der heftig diskutierten Sprachenfrage für die Rechte der slowenischen Landesbewohner ein.
Letztlich scheiterte Emperger zusammen mit der Revolution von 1848: Als Mitglied einer Freiwilligentruppe zur Unterstützung der bedrängten Revolutionäre von Wien wurde er nach deren brutaler Vernichtung nach seiner Heimkehr verhaftet und zu 18 Jahren Kerker verurteilt.
Durch einen „bürokratischen Zufall" wurde er in der berüchtigten Festung Spielberg in Brünn/Brno inhaftiert. Durch vielfache Intervention gelang es, Emperger zuerst nach Wien und später nach Kufstein verlegen zu lassen. Nach seiner Begnadigung 1857 verließ Emperger das Gefängnis als kranker Mann. Erst 1867 wurde er gänzlich rehabilitiert und ihm auch wieder die 1848 verliehene Ehrenbürgerwürde der Stadt Graz zuerkannt. Seine berufliche Karriere war aber aufgrund seiner revolutionären Tätigkeit zerstört. Nur gegen große Widerstände konnte er die Advokatenprüfung ablegen und als Rechtsanwalt in Bruck an der Mur, Leoben und Graz tätig werden. Verstorben ist Vinzenz von Emperger im Grazer Bürgerspital, nicht gerade gesegnet mit irdischen Gütern.
Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.
Franz Leitgeb