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Wilhelm Thöny, Maler

1888–1949

Portraitbüste Wilhelm Thöny, Hans Mauracher, 1928, Bronze
Portraitbüste Wilhelm Thöny, Hans Mauracher, 1928, Bronze© Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum

Wilhelm Thöny war ein Künstler, an dem die Schwerpunktverlagerung der österreichischen Kunst nach dem Ersten Weltkrieg von der Metropole des Habsburgerreichs in die Provinzen einer danach sehr klein gewordenen Ersten Republik deutlich wird: Kubin in Oberösterreich, Faistauer in Salzburg, Egger-Lienz in Osttirol, Kolig und Boeckl in Kärnten, Wickenburg und Thöny in der Steiermark. Letzterer hatte von allen die geringste regionale Bindung. In München studierte er und wirkte maßgeblich an der Gründung der dortigen „Secession" mit, wie er dies später auch in Graz tat. Ab 1931 lebte der mit einer US-Amerikanerin jüdischer Herkunft verheiratete Thöny in Frankreich, ab 1938 in New York, wo kurz vor seinem Tod rund 1000 seiner Bilder verbrannten. Graz wollte er 1934 besuchen, „vorausgesetzt, dass die politischen Manieren besser geworden sind".

Er sollte seine Geburtsstadt nie mehr wiedersehen. Die somnambulen Bilder mit ihren, hinter einem Farbschleier schwebenden Figuren, Thönys erdabgewandte Malerei in oft düsterer Farbigkeit, gerade in seinen Grazer Sezessionsjahren, gelten denen, unter deren „Emanzipation der Rohheit" er litt, naturgemäß als „entartet". Das GrazMuseum besitzt einen Großteil seiner Frühwerke, die er als „einjährig-freiwilliger" Kriegsmaler geschaffen hatte, die Neue Galerie des Landesmuseums Joanneum zahlreiche Hauptwerke aus Thönys späteren Grazer, Pariser und New Yorker Jahren.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.


Otto Hochreiter

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