Bürger der Stadt Graz, verstorben am 16. April 2009
Gemeinderatsbeschluss am 21. Mai 1987, Festsitzung am 23. Juni 1987
Zur Person
DDr. Karl Frühwirth wurde am 5. Jänner 1925 in Graz geboren. Er besuchte die Volksschule und die Mittelschule in Graz und legte nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft die Reifeprüfung an der Bundeshandelsakademie in Graz im Jahre 1949 ab. Das Studium der Staatswissenschaften beendete er mit der Promotion im Mai 1953, wobei das Thema der Dissertation „Die Genfer und Haager Konvention" war. Mittlerweile bei einem Grazer Bankinstitut angestellt, studierte er Rechtswissenschaften, da es sein Herzenswunsch gewesen ist, den Richterberuf zu ergreifen. Am 14. Juli 1956 erfolgte die Promotion zum Doktor der Rechte. Nach Absolvierung des Gerichtsjahres und der entsprechenden Vorbereitungszeit, legte er die Richteramtsprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg ab.
Mit 1. Juli 1960 zum Richter ernannt, folgten nun Tätigkeiten an verschiedenen Bezirksgerichten, die ihn schließlich im Jahre 1965 an das Landesgericht für Strafsachen in Graz führten. Dort fand er seine Wirkungsstätte zuerst als Untersuchungsrichter und später als Senatsvorsitzender. Am 12. Oktober 1980 wurde er mit Entschließung des Bundespräsidenten zum Vizepräsidenten dieses Gerichts ernannt. Neben dieser bedeutsamen Funktion im Dienste der österreichischen Judikatur, hatte er sich, geprägt durch die Folgen des entsetzlichen Krieges und der Gefangenschaft, mit der Organisation des Roten Kreuzes auseinandergesetzt; viele Jahren war Vizepräsident DDr. Frühwirth ehrenamtlicher Mitarbeiter und Bezirksstellenleiterstellvertreter. Sein nimmermüdes Schaffen für diese philanthropische Idee wurde durch zahlreiche Auszeichnungen gewürdigt. Das hohe Maß an Menschlichkeit in seinen uneigennützigen Bemühungen wurde auch dadurch verdeutlicht, dass er Mitbegründer des „Österreichischen Komitees für Unfallverhütung im Kindesalter" war, um den Schützenswertesten unserer Gesellschaft, den Kindern, seine besondere Zuneigung und Aufmerksamkeit zuzuwenden.
Seine große Begeisterung für die schönen Künste hat ihn dazu bewogen, dem Steiermärkischen Kunstverein „Werkbund" beizutreten, dessen Interessen er im Vorstand mit großem Engagement vertrat. Für seine Verdienste als hervorragender Jurist und als Persönlichkeit, zugänglich für das Schöne und Edle, geprägt vom Geist des Humanismus, wurden ihm das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark und das Goldene Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Graz verliehen.