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Dr. Helga Konrad

Bürgerin der Stadt Graz, verstorben am 12. Oktober 2024

Gemeinderatsbeschluss am 19. November 2015, Festsitzung am 12. Mai 2016

Zur Person

Bundesministerin a.D. Dr. Helga Konrad
Bundesministerin a.D. Dr. Helga Konrad© Stadt Graz/Fischer

Dr.in Helga Konrad wurde am 10. Jänner 1948 in Graz geboren. Nach der Matura studierte sie Romanistik und Anglistik an der Karl-Franzens-Universität ihrer Geburtsstadt und an der Sorbonne in Paris. 1975 promovierte sie zur Doktorin der Philosophie und arbeitete von 1977 bis 1980 als Referentin in der Bildungsabteilung der steirischen Arbeiterkammer. Anschließend wechselte sie ins Kulturmanagement und leitete dreizehn Jahre lang bis 1993 die Steirische Kulturinitiative.

In dieser Zeit wuchs ihr Interesse an der Politik. Sie wollte mitbestimmen und politisch tätig sein. Eine ihrer persönlichen Schwerpunkte wurde neben der Kultur- und Außenpolitik sehr bald die Frauenpolitik. „Frauenpolitik ist kein Minderheitenthema, Frauenpolitik ist Demokratiepolitik" war und ist ihr feministisches Credo. 1987 wurde sie in ihrer Heimatstadt Gemeinderätin, wechselte jedoch nach 3-jähriger Tätigkeit in den Nationalrat. 1993 kehrte sie wieder nach Graz zurück, um als Stadträtin in den Bereichen Jugend, Familie, Frauen, Schulen und Gesundheit für alle Grazerinnen und Grazer Ansprechpartnerin zu sein. Ihr Engagement und zielstrebiges Wirken in der Frauenpolitik hinterließ Spuren und mündete darin, dass sie 1995 zur Bundesministerin für Frauenangelegenheiten ernannt wurde und Graz ein zweites Mal den Rücken kehrte. Mit der Kampagne „Ganze Männer machen Halbe/Halbe" erregte sie Aufsehen und eröffnete damit einen öffentlichen Diskurs. Einen gesellschaftlichen Konsens und den Weg zu partnerschaftlichem Miteinander zu finden. Ihre gestartete Gesetzesinitiative wurde schließlich in abgeschwächter Form nach ihrem Ausscheiden 1999 umgesetzt.

Als Frauenministerin fungierte Dr.in Konrad als Gastgeberin der 1. EU Konferenz zum Thema: "Frauenhandel zur sexuellen Ausbeutung". Sie leitete auch federführend die österreichische Regierungsdelegation zur UNO-Weltfrauenkonferenz in Peking und den Weltkongress gegen kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern in Stockholm.

Von 2000 bis 2004 war sie Vorsitzende des EU Stabilitätspaktes Task Force gegen Menschenhandel für Südosteuropa und erste Sonderbeauftragte der OSZE-Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Seit dem Jahre 2006 berät sie als internationale Konsulentin Regierungen, Behörden, Parlamente und internationale Organisationen im Kampf gegen alle Formen von Menschenhandel.
Für ihre Dienste hat sich auch das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich erhalten.

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