Stefan Kormann

Stefan Kormann wurde am 15. November 1926 in Graz geboren. Er besuchte die Volks- und Hauptschule in der steirischen Landeshauptstadt. Nach seinem Schulabschluss 1939 erlernte er bei der Firma Radl in Graz den Beruf eines Orthopädiemechanikers. 1943 legte er mit bestem Erfolg die Gesellenprüfung ab. Wenige Monate danach wurde er als 17jähriger zum Reichsarbeitsdienst und anschließend zur Wehrmacht eingezogen. Er war bei der Marine in den Niederlanden im Kriegseinsatz und gelangte 1944 nach Norwegen, wo er in britische Kriegsgefangenschaft geriet und als Minensucher eingesetzt wurde. Erst 1946 konnte Stefan Kormann in seine Heimatstadt zurückkehren. Hier trat er wieder in den Dienst der Firma Radl ein. Im Jahr 1967 verließ er dieses Unternehmen und war sodann ein Jahr lang im Arbeitsamt Graz als Kontrollor in der Arbeitslosenversicherung beschäftigt. Nach seinem Ausscheiden aus dieser Behörde wurde er bei der SPÖ-Graz-Stadt als Sekretär angestellt, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1987 tätig war.  

In der Zeit von 1959 bis 1973 widmete er seine Arbeitskraft den österreichischen Kinderfreunden als Obmann der Ortsgruppe Wetzelsdorf. Dank seiner Initiative und mit persönlichem Arbeitseinsatz wurde ein Heim in der Peter-Rosegger-Straße 98 gebaut, in dem bis zu 100 Kinder in wöchentlichen Zusammenkünften betreut werden konnten. Er führte mit „seinen" Kindern und deren Eltern zahlreiche Veranstaltungen durch, die in der Bevölkerung großen Anklang fanden. Im November 1965 wurde Stefan Kormann zum Bezirksvorsteher für den Bezirk Wetzelsdorf bestellt und übte diese Tätigkeit 28 Jahre lang aus. In dieser Funktion setzte er sich vor allem für die Realisierung zahlreicher Wohnbauvorhaben, sowie für die sozialen Belange der Bevölkerung ein. Ein besonderes Anliegen war ihm die Durchsetzung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen, die Sanierung der Gemeindebauten, sowie ein Straßensanierungsprogramm. Der Bezirk Wetzelsdorf wurde durch seine Arbeit entscheidend mitgeprägt. Stefan Kormann hat sich als einer der erfahrensten Kommunalpolitiker auf Bezirksebene immer für mehr Eigenständigkeit und für verstärkte Rechte für die Grazer Stadtbezirke eingesetzt.

Unter seiner Mitwirkung wurde das Statut der Landeshauptstadt Graz mit der Einrichtung der Bezirksräte erarbeitet, vom Grazer Gemeinderat beschlossen und vom Steiermärkischen Landtag zum Gesetz erhoben.