
2025: Neues Aktionsprogramm gegen Rassismus
In der ersten Sitzung des Gemeindreates 2025 am 16. Jänner waren die Menschenrechte im Blickpunkt: zum einen wurde der Menschenrechtsbericht 2024 vorgestellt und zum anderen das 10-Punkte-Aktionsprogramm zur konkreten Bekämpfung von gegen Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit 2025-2027 im Rahmen der Mitgliedschaft in der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) beschlossen.
Am 30. Jänner besuchte eine Menschenrechts-Delegation des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarates im Rahmen eines Besuchs beim Europäischen Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie - ETC das Grazer Rathaus. Bürgermeisterin Elke Kahr empfing die internationale Delegation zu einem Meinungsaustausch.
2024: "Menschenrechte finden Stadt" - Konferenz beim ORF

Unter dem Titel „Menschenrechte finden Stadt" fand die Schlussveranstaltung der 4. Akademie des UNESCO Zentrums zur Förderung der Menschenrechte in Gemeinden und Regionen am 8. Februar 2024 im ORF-Landesstudio Steiermark in Graz statt. Damit wurden auch die Jubiläen "75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" und "30 Jahre Wiener Erklärung der Vereinten Nationen" begangen.
Mit der Wahl des Veranstaltungsortes wurde an die langjährige Zusammenarbeit mit dem ORF Steiermark „Menschenrechtsstudio" angeknüpft. Inhaltlich ging es bei der Hybrid-Veranstaltung (online und in situ) um Aktionspläne und ihre Wirksamkeit bei der Umsetzung von Menschenrechten auf lokaler Ebene. Insgesamt 50 Gäste nahmen persönlich an der Konferenz teil, darunter Marc Cools, Präsident des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarats, 350 Teilnehmer:innen aus 44 Ländern ware online zugeschaltet.
Fortführung des UNESCO-Zentrums beschlossen
Von Stadt Graz und Land Steiermark wurde gemeinsam mit dem Außenamt die Fortführung des Vereinbart wurde UNESCO Zentrums zur Förderung der Menschenrechte in Gemeinden und Regionen für weitere fünf Jahre vereinbart und die Finanzierung beschlossen. Konkret wird der Fonds von Stadt (Amt der Bürgermeisterin) und Land jährlich mit € 150.000,- gespeist.
Weibliche Spitze für Menschenrechtsbeirat
Im Oktober fand ein Wechsel im Vorsitz des Menschenrechtsbeirates statt: Elke Lujansky-Lammer, langjährige Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft Steiermark und bereits 2011-2017 Vorsitzende des Beirates, folgte gemeinsam mit Stellvertreterin Anna Majcan, Vorsitzende und Sprecherin des Grazer Frauenrates, Max Aufischer und Angelika Vauti nach, die seit 2017 abwechselnd Vorsitz und Stellvertretung wahrnahmen.
Buch über die "Menschenrechtsstadt Graz"
Vorgestellt wurde auch das Buch „Ein Weg - eine Erklärung. Europas erste Menschenrechtsstadt", das anlässlich des Jubiläums „75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" und „22 Jahre Menschenrechtserklärung der Stadt Graz" herausgegeben wurde. Darin wird die Geschichte der „Menschenrechtsstadt Graz" nachzeichnet, die inhaltlichen Schwerpunkte der Arbeit des Menschenrechtsbeirates und des Menschenrechtsberichts vorstellt und die Trägerinnen und Träger des Menschenrechtspreises der Stadt Graz porträtiert.
Erster "Tag der Religionen" in Graz
Als Initiative des Interreligiösen Beirats und von Bürgermeisterin Elke Kahr wurde am 21. September das erste Mal in Graz ein "Tag der Religionen" veranstaltet. Das Echo war sehr positiv, eine weitere Auflage 2025 wurde für 19.10. fixiert.
2023: Menschenrechte in kommunalen Budgets
Wie bringt man menschenrechtliche Zielsetzungen in die Verwaltung und insbesondere in städtische Budgets? Mit diesen Fragen befasste sich im Februar die Online-Akademie und Konferenz des Internationalen Zentrums zur Förderung der Menschenrechte in Gemeinden und Regionen unter Schirmherrschaft der UNESCO. Das in Graz angesiedelte Zentrum veranstaltete gemeinsam mit dem UNESCO Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschliche Sicherheit an der Universität Graz die 3. Winterakademie „Human Rights Go Local".
Die Akademie brachte von 1. bis 7.2. Vertreter:innen von Administration, Wissenschaft, NGOs und Politik zusammen, um zu beraten, wie menschenrechtliche Grundsätze möglichst effizient in Verwaltungsprozesse integriert werden können. Den Abschluss bildete eine Online-Konferenz. Dabei wies Bürgermeisterin Kahr auf die Wichtigkeit einer an den Menschen orientierten Politik hin, die auch entsprechende Mittel zur Umsetzung benötige. In Graz werden hier eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, etwa in den Bereichen Wohnen und Gesundheit. Politik dürfe gerade auf kommunaler Ebene niemanden zurücklassen und müsse für alle Menschen zugänglich sein.
Mit "Action" gegen Rassismus
Unter Leitung der Stadt Graz und Organisation des ETC wird 2023-2025 das EU finanzierte Projekt "Action" abgewickelt mit dem Ziel, Städte dazu zu motivieren, Aktionsprogramme gegen Rassismus zu erstellen oder bestehende Programme zu erneuern. Dieses Vorhaben steht im Einklang mit dem EU-Aktionsprogramm zur Bekämpfung von Rassismus 2020-2025 sowie dem Vorhaben der österreichischen Bundesregierung zur Erarbeitung eines Nationalen Aktionsplans gegen Rassismus. Im Rahmen des Projekts beriet das ETC etwa zwei Dutzend Städte, gemeinsam mit der Stadt wurde auch das Grazer Aktionsprogramm überarbeitet.
Menschenrechtsweg wiedereröffnet
Am 9. Mai wurde der 2007 von der Kulturvermittlung Steiermark im Grazer Leechwald installierte Menschenrechtsweg nach Renovierung neu eröffnet. Schüler:innen der reformpädagogischen Schule KLEX gestalteten die Eröffnung und setzten bei einer gemeinsamen Begehung des Weges einige der 30 Artikel der Menschenrechtserklärung performativ um.

4 Menschenrechtspreise
Gleich vier Menschenrechtspreise der Stadt Graz wurden für 2023 wurden im Rahmen einer Feier am 10. Dezember, am Tag der Menschenrechte, in der Needle des Grazer Kunsthauses verliehen: An Elisabeth Hufnagl für ihr Engagement für Menschenrechte in der Nachbarschaftsarbeit, an Ruth Lauppert-Scholz für ihren interreligiösen Einsatz für Menschenrechte, an Gerhard Draxler für seinen medialen Einsatz für Menschenrechte und an den Verein Woman Life Freedom Verein für Menschenrechte und Freiheit WLF für seinen internationalen Einsatz für Menschenrechte.
2022: Konferenz zur Umsetzung von Menschenrechten
Zum 2. Mal lud das UNESCO Zentrum zur Förderung der Menschenrechtein Gemeinden und Regionen unter dem Titel "Human Rights Go Local: What Works" zur Winterakademie ein, die am 8. Februar mit der Diskussion zum Thema "Von Absichten zu Verpflichtungen: hin zu einer effektiven und nachhaltigen Umsetzung von Menschenrechten" abgeschlossen wurde.
Bürgermeisterin Elke Kahr unterzeichnet den Beitritt zu "Mayors for Peace", einer Initiative des Bürgermeisters von Hiroshima, die 1982 ins Leben gerufen wurde und sich für Frieden und eine atomwaffenfreie Welt einsetzt.
2021: 20 Jahre Menschenrechtsstadt
Zum achten Mal wurde 2021 der Menschenrechtspreis der Stadt Graz vergeben, und zwar am 13. Dezember von Bürgermeiserin Elke Kahr, Covid-bedingt im MediaCenter des Rathauses in kleinem Kreis mit Livestream-Übertragung. Drei Preise gingen an sechs Frauen, und zwar an Heidrun Primas, Marion Bock, Lisa Rücker und Brigitte Kratzwald als Mitinitiatorinnen des Solidaritätscamps „Wochenende für Moria", an Barbara Kasper für ihr Lebenswerk in der Friedens- und Menschenrechtsarbeit.
Das 20 Jahre Jubiäum von Graz als Menschenrechtsstadt wurde mit einer Internationalen Online-Konferenz des UNESCO-Zentrums „Building Bridges between Local Governments an the Scientific Community to Promote Human Rights" sowie der Konferenz „Human Rights Go Local: What Works" begangen.
- "Building Bridges between Local Governments and the Scientific Community to Promote Human Rights"
Schlusserklärung der Konferenz (pdf, Deutsch) | Outcome Document (pdf, English)
2020: UNESCO-Zentrum und Aktionsprogramm
Zweites UNESCO-Zentrum für Menschenrechte
Eröffnung des weltweit zweiten UNESCO-Zentrums zur Förderung der Menschenrechte in Gemeinden und Regionen beim Europäischen Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie (ETC).
Inhaltliche Schwerpunkte sind die regionale und lokale Menschenrechtsarbeit, insbesondere die Menschenrechtsbildung. Regionale Schwerpunkte sind die Bildung für Romakinder in Südosteuropa (Plovdiv); Menschenrechtstrainings für Städte in Afrika in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Verwaltungsakademie sowie ein Toolkit für „Inclusive Cities" in der arabischen Welt.
Zehn-Punkte-Aktionsprogramm
Der Gemeinderat beschließt das Zehn-Punkte-Aktionsprogramm der Stadt Graz zur konkreten Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung für den Zeitraum 2020 - 2023 im Rahmen der Mitgliedschaft in der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR).
Zehn-Punkte-Aktionsprogramm für den Zeitraum 2020-2023
2016: 15 Jahre Menschenrechtsstadt
Im Rahmen der Feierlichkeiten "15 Jahre Menschenrechtsstadt Graz" fand am 26. Jänner 2016 eine angeregte Diskussion im ORF Landesstudio Steiermark statt. Vor zahlreichen BesucherInnen sprach eine Expertenrunde über ein Thema, das die Menschen derzeit bewegt wie kaum ein anderes - die Menschenrechte. Neben dem aktuellen Bürgermeister Siegfried Nagl diskutierten sein Vorgänger Alfred Stingl, Landtagspräsidentin Bettina Vollath, die Vorsitzende des Menschenrechtsbeirats Elke Lujansky-Lammer, sowie Wolfgang Benedek und Klaus Starl vom ETC Graz. Gemeinsam blickte man auf einige Meilensteine, wie die Einrichtung des Menschenrechtsbeirats 2007, den Menschenrechtsbericht, der seit 2008 jährlich erscheint, sowie auf die Eröffnung der Antidiskriminierungsstelle im Jahr 2012 zurück.
2011: 10 Jahre Menschenrechtsstadt
Das 10-Jahr-Jubiläum des Menschenrechtsbeirates wurde am 24. März 2011 gefeiert. Im Stadtmuseum hatten Bürgermeister Siegfried Nagl, ETC-Direktorin Renate Kicker, Morten Kjaerum und Menschenrechtsbeirats-Vorsitzender Wolfgang Benedek Zeit, um auf das zurück zu blicken, was zwischen der Bestandsaufnahme der "Hotspots" samt anschließendem Aktionsprogramm 2001, dem Beitritt zur Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus 2006, der Gründung des Menschenrechtsbeirats 2007 und dem bislang letzten Menschenrechtsbericht der Stadt Graz geschehen ist.
2001-2013 Übersicht
2013
COM UNITY SPIRIT: Grazer Erklärung zum Interreligiösen Dialog
2012
Beitritt zur Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene
Einrichtung der Antidiskriminierungsstelle des Landes Steiermark
2010
Erster Armutsbericht der Stadt Graz
Gründung der Jugendplattform des Menschnrechtsbeirates "Kenne deine Rechte"
2009
Resolution gegen Gewalt an Frauen
2008
Erster Menschenrechtsbericht der Stadt Graz
Erste Verleihung des Menschenrechtspreises der Stadt Graz
ORF Landesstudio Steiermark: „Facing Nations" mit 123 Ölportraits von in Graz lebenden MigrantInnen
2007
Konstituierung des Menschenrechtsbeirates
Installation des Menschenrechtswegs im Leechwald
Beitritt zu „Cities for Children"
Erste menschenrechtliche Wahlkampfbeobachtung der Grazer Gemeinderatswahl durch den Menschenrechtsbeirat
Erste Verleihung des Grazer Menschenrechtspreises
2006
Beitritt zur Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCaR)
Konstituierung des Interreligiösen Beirates
2005
Einrichtung des Integrationsreferats
2001
Einstimmiger Beschluss des Gemeinderates für die Erklärung zur Menschenrechtsstadt
Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR)
Am 29. Juni 2006 hat der Gemeinderat den Beitritt der Stadt Graz zur "Europäischen Koalition der Städte gegen Rassismus" (ECCAR) beschlossen. Die Städtekoalition wurde 2004 auf Initiative der UNESCO eingerichtet und bildet ein internationales Netzwerk von Städten, die sich gemeinsam für einen wirkungsvollen Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit einsetzen. Die Kommunen haben eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung der Menschenrechte und der Anwendung von internationalen und nationalen Rechtsinstrumenten auf lokaler Ebene.
Mit dem Beitritt zur „Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus" hat die Stadt Graz auch einen Zehn-Punkte-Aktionsplan mit konkreten Vorhaben beschlossen, der seither mehrfach überarbeitet und ergänzt worden ist.