In Menschenrechtsstadtrundgängen kann man die Menschenrechtsstadt erwandern und Fragen wie öffentlicher Raum, Privatsphäre, Migration oder Religionsfreiheit diskutieren.
„Die Menschenrechtsstadt ergehen‘“
Die TeilnehmerInnen des Stadtrundgangs erwerben einen Einblick in die historische Bedingtheit einiger aktueller menschenrechtlicher Fragestellungen. Die Menschenrechtsstadt Graz wird auf einer Route entlang ausgewählter, in Bezug auf die Menschenrechte historisch oder zeitgeschichtlich relevanter Stationen „erwandert", altbekannte Orte, Bauten oder Denkmäler werden auf ihren menschenrechtlichen Bezug hin abgeklopft.
Der zeitliche Bezugsrahmen reicht hierbei vom Mittelalter bis in die Gegenwart, inhaltlich versucht der Rundgang, anhand ausgewählter Beispiele Brüche und Kontinuitäten in Stadtentwicklung und Mentalitätsgeschichte darzustellen und so aktuelle Fragestellungen wie zum Beispiel Bildung, öffentlicher Raum, Privatsphäre, Migration, Rechtsstaatlichkeit oder Religionsfreiheit in einem (zeit)historischen Kontext zu positionieren.
Beispiel Asylstein beim Deutschordenshaus in der Zinzendorfgasse: Er steht historisch für die Reibungsflächen zwischen staatlicher und kirchlicher Gewalt und Rechtsdurchsetzung, mit dem „Kirchenasyl" ergibt sich aber auch ein Bedeutungsstrang, der bis in die Gegenwart reicht. So wurde in Frankreich seit den 1990er-Jahren den so genannten „sans papiers", also MigrantInnen ohne legalen Aufenthaltsstatus, Kirchenasyl gewährt; in weiterer Folge ergeben sich Fragen von Asyl und Migration im Allgemeinen.
Information und Buchung: ETC Graz | Tel.: +43 316 380 1533
Stadtrundgang „Reclaim the Viertel!“
Bei Führungen durch das Annenviertel zeigen unterschiedliche Menschen aus dem Stadtteil neue Blickwinkel auf, die wir im Alltag nicht bemerken, wie z. B. Engagement und Eigeninitiative geschehen können. Früher war das heutige Annenviertel Zentrum einer emanzipatorischen ArbeiterInnenbewegung, welche u. a. den Volkspark für die Jugend öffnete.
Auch heute finden sich hier zahlreiche Orte, an denen BewohnerInnen sich ihren Stadtteil aneignen, etwa in Form von Gemeinschaftsgärten oder dem St. Andrä-Viertel. Der Stadtrundgang führt zu historischen und aktuellen Plätzen der Mitbestimmung, die von Vielfalt vor Ort erzählen.
Information und Buchung: Verein XENOS
Stolpersteine
„Stolpersteine" sind ein Projekt, mit dem an das Schicksal jener Menschen erinnert wird, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben, in den Suizid getrieben worden sind oder von
„Arisierungs"-Enteignungen betroffen waren; dabei wird sowohl jüdischer Opfer gedacht als auch jener Menschen, die Opfer politischer, religiöser, ethnischer Verfolgung waren, die aufgrund ihrer
sexuellen Orientierung ermordet wurden oder weil ihr Leben als „unwert" galt (sogenannte „Euthanasie").
Um dieses Gedenken mit vielen anderen Menschen zu teilen, bietet der Verein für Gedenkkultur in Graz auf Anfrage Gedenkspaziergänge für Schulgruppen, StudentInnen, LehrerInnen, Bildungseinrichtungen und andere interessierte Gruppen an.
Zudem veranstaltet der Verein zu speziellen Gedenktagen: rund um den 9. November (Gedenken an die November-Pogrome), am 27. Jänner (Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust) u.a.
Für Jugendliche werden Gedenkspaziergänge kostenlos angeboten, bei Erwachsenen-Gruppen bitten wir um eine freiwillige Spende zur Unterstützung der Gedenkkultur-Arbeit.
Information und Buchung: Stolpersteine
"Verbotsrundgang durch Graz – Die Stadt gehört uns allen!“
Eine Tour zu Plätzen von Verboten, Konflikten und Tabus mit Joachim Hainzl.
Karmeliterplatz: Brunnen - zum Landessicherheitsgesetz als Rahmen für alle Themen zu Sauberkeit und Sicherheit. Neue hochgespielte Begrifflichkeiten wie subjektives Sicherheitsgefühl, Brennpunkte ...
Schloßbergstollen: spezielle Vertreibungsmechanismen für Jugendliche (klassische Musik, Tonhöhen ...)
Schloßbergplatz: Alkoholverbotszonen, private Security
Hauptplatz: historischer „Brennpunkt" rund um Erzherzog-Johann-Brunnen, Bedeutung des Hauptplatzes als bürgerliche Visitenkarte, Stadtbilddiskussion, Vertreibung von Personengruppen aus Innenstadt (Brunnen, Billa-Eck, Rathausüberwachung) à Verdrängung in Parkanlagen (Stadtpark, Metahofpark ...)
Joanneumsviertelplatz: rund 20 Überwachungskameras und kein einziges Hinweisschild.
Bettelverbot Herrengasse/Stadtpfarrkirche: Thematisierung: Was ist privat/öffentlich à Vergleich mit privatisiertem Bahnhofsvorplatz und auch wahrscheinliche Auswirkungen des aktuellen Umbaus.
Bischofsplatz/Enge Gasse: Streetart und die städtische Anti-Vandalismus-Kampagne - Revival von beschämenden Strafen/an den Pranger stellen.
Färberplatz: Platzgestaltungen privat/öffentlich (z. B. AVL List). Ähnlichkeiten der Diskussionen
Bermudadreieck 1990er Jahre und Univiertel aktuell.
Information und Buchung: Verein XENOS
Soziokulturell und sozialgeschichtlich
Soziokulturelle und sozialgeschichtliche Stadtrundgänge:
„Das multikulturelle Graz"
„Wir sind Graz"
„Das interreligiöse Graz"
„Das jüdische Graz"
Information und Buchung: Verein XENOS
Stadtrundgang durch das afrikanische Graz
Der Rundgang lädt zu einer Entdeckungsreise des afrikanischen Alltagslebens in Graz ein. Die Umstände, welche die AfrikanerInnen bewegten, nach Österreich zu emigrieren, sowie Einblick in ihr jetziges Leben in Graz werden den interessierten SpaziergängerInnen näher gebracht. An verschiedenen Stationen (Platz der Menschenrechte, afrikanische Geschäfte und Restaurants, Projekte und Institutionen, die MigrantInnen aus Afrika unterstützen ...) wird über die Geschichte, Bräuche und Kultur afrikanischer MigrantInnen, aber auch über die Probleme mit denen diese Menschen in Graz zu kämpfen haben, gesprochen.
Information und Buchung: Chiala - Workshops