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Umstieg von KFA auf BVAEB: Information für alle KFA-Versicherten

über den aktuellen Stand und einen möglichen Wechsel zur BVAEB

07.03.2025

Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,
liebe Versicherte der KFA!

Die Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Graz (KFA) war als Sozialversicherungsträger jahrzehntelang ein verlässlicher Partner für die Bediensteten der Stadt Graz. Diese Verlässlichkeit und Stabilität wurden jedoch im Vorjahr durch zwei Gutachten in Frage gestellt.
Wir möchten Sie nun mit diesem Schreiben über die bisherige Entwicklung und einen möglichen Umstieg auf die bundesweite Sozialversicherung BVAEB informieren. Wie Sie aus dieser Formulierung bereits heraushören: Es gibt noch keine endgültigen Beschlüsse dazu, es gibt aber erste Weichenstellungen.
Manche von Ihnen würden eine Entscheidung, auf die BVAEB umzusteigen, möglicherweise begrüßen, andere Versicherte hingegen empfinden eher Wehmut oder Sorge. Für Letzteres gibt es aus unserer Sicht jedoch keinen Anlass. Denn unabhängig, welche Entscheidung getroffen wird: Unser Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die allen Versicherten weiterhin eine optimale Gesundheitsversorgung bietet.

Bisherige Entwicklung
Der Stadtrechnungshof hat die KFA im Vorjahr unter die Lupe genommen und einen Bericht verfasst. Aufgrund dessen beauftragte die Stadtregierung ein Institut mit einer Prüfung der Lage und Optionen für die KFA. Beide Berichte empfahlen schließlich einen Wechsel in einen größeren Sozialversicherungsträger, konkret die BVAEB - Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau - oder im österreichischen Sprachgebrauch: die bundesweite Beamtenversicherung.

Zur Situation der KFA
Das Gesundheitswesen steht unter Druck und kleine Anbieter sind stark betroffen. Was sind die Gründe dafür? Einerseits steigen die Gesundheitsausgaben, gleichzeitig sinken die Einnahmen. Die dadurch entstehende Lücke belastet alle Versicherungsträger, sie treibt aber kleine Einrichtungen wie die KFA besonders rasch in die Enge. Das zeigt das jährliche Defizit der KFA in der Höhe von 2,3 Millionen Euro. Tendenz: steigend.
Hinzu kommt, dass die KFA einen hohen Modernisierungs- und Investitionsbedarf aufweist. Eine Fortführung des KFA-Betriebs wird von den Fachleuten daher als riskant eingestuft.
An dieser Stelle möchten wir den KFA-Mitarbeiter:innen danken: Sie halten den Betrieb unter den aktuell schwierigen Bedingungen am Laufen und geben ihr Bestes im Interesse der Versicherten. Vielen herzlichen Dank dafür!
Die Dienstverträge der KFA-Bediensteten mit der Stadt Graz würden bei einem Wechsel zur BVAEB unverändert bleiben und bei der Suche nach neuen Arbeitsaufgaben werden wir uns in jedem einzelnen Fall um eine gute Lösung bemühen. 

Wie geht es weiter?
Um eine stabile Gesundheitsversorgung für alle Versicherten zu gewährleisten, erstellt die Stadt Graz derzeit einen Projektplan, um die KFA-Versicherten mit 1. Jänner 2026 in die BVAEB einzugliedern. Dieser Projektauftrag ist eine Voraussetzung dafür, dass Verhandlungen mit der BVAEB geführt werden können. Er stellt eine Richtungsentscheidung dar, ist aber noch kein Beschluss für einen Umstieg.
Fix ist auch: Bis zum offiziellen Wechsel bleibt die KFA in vollem Umfang leistungsfähig. Gemeinsam mit dem Land Steiermark soll nun eine gesetzliche Regelung zur Überführung der KFA in die BVAEB vorbereitet werden. Dabei erfolgen alle Schritte für die geplanten Beschlüsse im Gemeinderat im engen Austausch mit der Personalvertretung. 

Wer ist die BVAEB und was würde ein Umstieg bedeuten?
Die BVAEB (ehemals BVA) ist die Sozialversicherung für öffentliche Bedienstete und seit 2020 auch für Eisenbahnen und Bergbau zuständig. Sie bietet mehr als 1,2 Millionen Versicherten in Österreich eine Kranken- und Unfallversicherung, darunter finden sich die steirischen Landes- und Gemeindebediensteten ebenso wie die Mitarbeiter:innen der ÖBB.
Die BVAEB steht unter staatlicher Aufsicht des Sozial- sowie des Finanzministeriums und bietet neben der Finanzierung der medizinischen Behandlungen auch Vorsorge und präventive Maßnahmen. Sie finanziert Heilbehandlungen, Therapien, Rehabilitationen und kann sich dabei auf eigene Einrichtungen und Ambulatorien stützen.

Zahlreiche Vorteile, einige wenige Nachteile
Alle eingebundenen Fachleute haben uns versichert, dass ein Umstieg zur BVAEB eine absolut richtige Entscheidung im Interesse unserer Versicherten bedeuten würde. Bislang haben wir auch keinen Anlass, dieser Einschätzung zu misstrauen.
Wir gehen vielmehr davon aus, dass Sie bei der BVAEB in guten Händen wären: BVAEB-Versicherte profitieren von einem österreichweiten Netz an medizinischen Einrichtungen und Partner:innen. Die Selbstbehalte würden gleichbleiben. Die KFA-Zusatzleistung ist von einer möglichen Überführung nicht betroffen und soll jedenfalls erhalten bleiben. Durch einen Wechsel würden in Graz aber weniger direkte Vertragspartner:innen zur Verfügung stehen; gleichzeitig öffnet sich allen BVAEB-Versicherten ein großes, österreichweites Netz an Ärzt:innen und Spitälern - im Unterschied zur KFA, die nur steirische Einrichtungen unter Vertrag hat. Dies kann vor allem bei medizinischen Spezialbehandlungen in anderen Bundesländern eine wichtige Rolle spielen. Für einen Großteil der Versicherten würden die Beiträge gleichbleiben oder sogar sinken, ausgenommen davon sind Versicherte im Ruhestand, die mit geringen Beitragserhöhungen von wenigen Euros pro Monat rechnen müssten.

Die Details zu all diesen Fragen werden wie gesagt erst ausverhandelt. Sobald diese feststehen, werden wir Sie darüber ausführlich informieren.

Kontakt
Wenn Sie darüber hinaus Fragen oder Anliegen haben, kontaktieren Sie uns per E-Mail kfa@stadt.graz.at oder Tel. +43 316 872-5914 (Mo., Di., Do. von 10:00 bis 14:00 Uhr, Mi. von 07:30 bis 12:00 Uhr).


Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung bei dieser wichtigen Veränderung.

Elke Kahr Mag. Martin Haidvogl
Bürgermeisterin  Magistratsdirektor

Dieser Brief wurde/wird den aktiven und pensionierten KFA-Versicherten per Post an den Arbeitsplatz oder an die Heimatadresse zugestellt.

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