- Bundesministerium für Gesundheit und Frauen - Checklisten und Leitfäden
- Gender Mainstreaming in der Gemeinschaftsinitiative EQUAL
- OECD - Source Book on Concepts and Approaches to Gender Equality (Englisch)
- EIGE - Effectiveness of Institutional Mechanisms for the Advancement of Gender Equality (Englisch)
- Gender Mainstreaming - Leitfaden Legistik
- Leitfaden Umsetzung von Gender Mainstreaming Projekten
- Leitfaden Verankerung von Gender Mainstreaming
- Stadt Wien - Gender Mainstreaming leicht gemacht / Praxishandbuch
- Innovation & Gender - VINNOVA/Norway (Englisch)
Das 6-Schritte-Modell und die 4-R-Methode
2001 beschloss die Grazer Stadtregierung Gender Mainstreaming als Strategie, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Die Stadt Graz hat den Umsetzungsprozess mit allen Führungskräften gemeinsam erarbeitet. Es wurde festgelegt, dass der gendersensible Blick nach innen (Personal, Strukturen und Prozesse) und nach außen (Produkte und Dienstleistungen der Stadt Graz) gerichtet wird.
Gender Mainstreaming in 6 Schritten
Die Einführung erfolgte im Auftrag des Magistratsdirektors als obersten Gender-Mainstreaming-Beauftragten in 6 Schritten (Top-Down-Verfahren):
1. Schritt | Festlegen von Gleichstellungszielen: Was möchten wir erreichen? |
2. Schritt | Erkennen von Hindernissen: Was steht der Gleichstellung von Frauen und Männern im Weg? |
3. Schritt | Finden von Lösungswegen |
4. Schritt | Auswahl eines Lösungswegs |
5. Schritt | Umsetzung des Lösungswegs |
6. Schritt | Bewertung: Wurden die gesetzten Ziele erreicht? |
Die 4-R-Methode
Die 4-R-Methode ist ein Analyseinstrument, um den IST-Zustand zu definieren und in Hinblick auf den SOLL-Zustand durchzuführen:
Repräsentanz
Gender-relevante Daten, Entscheidungsträger:innen, Beteiligte, Betroffene etc.
Beispielfragen:
- Wie setzt sich die Zielgruppe zusammen (Anteil Frauen/Männer)?
- Wie viele Frauen/Männer arbeiten in diesem Bereich und in welchen Positionen?
- Wie ist das Verhältnis auf der Führungsebene/Entscheidungsebene und wie in den anderen Bereichen?
Ressourcen
Zeit, Geld, Macht, Ausbildung, Netzwerke etc.
Beispielfragen:
- Über welche Ressourcen verfügen Frauen bzw. Männer in der Zielgruppe (Zeit, Geld, Macht, Raum etc.)?
- Wie viel wird für Bereiche verwendet, die hauptsächlich von Frauen genutzt werden und wieviel für Bereiche, die hauptsächlich von Männern genutzt werden?
- Welche Auswirkungen hat die ungleiche Verteilung von Ressourcen auf Frauen und Männer?
- Wie gelangen Frauen und Männer an Informationen (z. B. Elterninformationen in Kindergärten erreichen weniger Väter als Mütter ...)?
Realitäten
Soziale Gegebenheiten, Rollenstereotype, unterschiedliche Voraussetzungen
Beispielfragen:
- Welche (geschlechtsspezifischen) Rollenbilder kommen im betreffenden Bereich zu tragen?
- Welche spezifischen Bedürfnisse haben Frauen und Männer "angeblich" in diesem Bereich?
- Welche Hindernisse und Diskriminierungen betreffen Frauen und Männer wie?
- Welche vorgeschlagenen Aktivitäten betreffen Vorurteile anderer Gruppen (Ethnie, Alter ...)?
- Welchen Handlungsbedarf gibt es im Sinne von Gleichstellung?
Rechte
Gesetze, Verordnungen, Unternehmensrichtlinien ...
Beispielfragen:
- Haben gleiche Rechte unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer?
- Haben Frauen und Männer die gleichen Rechte (z. B. unterschiedliches Pensionsantrittsalter, unterschiedliche Strafmündigkeit bei Jugendlichen, Militärdienst etc.)?
Erste Umsetzungsschritte
Bei der Einführung von Gender Mainstreaming nutzten wir das ExpertInnenwissen der EU-Gemeinschaftsinitiative EQUAL und nahmen an den Projekten JUST GEM und POP UP GEM teil.
- JUST GEM befasste sich mit ersten Befragungen und Analysen, zertifizierte Gender Agents wurden ausgebildet.
- Bei POP UP GEM wurden konkrete Gleichstellungsziele und Lösungswege formuliert und mit der Hilfe der Gender Agents umgesetzt.