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Ernest Kaltenegger

Bürger der Stadt Graz

Gemeinderatsbeschluss am 15. Dezember 2022, Festsitzung am 19. Jänner 2023

Zur Person

Ernest Kaltenegger
Ernest Kaltenegger© Stadt Graz/Fischer

Ernest Kaltenegger, geboren am 28. November 1949 im obersteirischen Rötsch bei Obdach, wuchs in der kleinen Wohnung seiner Großeltern auf, lernte bei den Stadtwerken Judenburg den Beruf des Einzelhandelskaufmanns und sammelte zunächst politische Erfahrungen bei der SPÖ. Mit 23 Jahren ging er nach Graz. Anfangs wohnte er im Kolpingheim der Landeshauptstadt und arbeitete im Vertrieb der Kleinen Zeitung. Seine neue politische Heimat fand er bei der Kommunistischen Jugend. 1972 begann seine politische Karriere als KPÖ-Jugendsekretär, elf Jahre später zog er in den Grazer Gemeinderat ein.

Mit Ernest Kaltenegger wurde die KPÖ bei den Kommunal- und Landeswahlen wieder zur relevanten Größe. 1998 zog er als Wohnungsstadtrat in die Grazer Stadtregierung ein und baute 2003 diesen Erfolg noch mit 20,9 Prozent, zwölf Mandaten und zwei Senatssitzen aus. 2005 gelang ihm - inzwischen in der Landespolitik - mit steiermarkweit 6,34 Prozent auch ein weiterer politischer Erfolg.

Weil er selbst negative Erfahrungen mit Vermieter:innen und überteuerten Mieten in Graz gemacht hatte, setzte er sich verstärkt für wenig begüterte Mitmenschen ein. Der 1992 eingerichtete „Mieter-Notruf" wurde zum vollen Erfolg. „Wohnen darf nicht arm machen" war einer seiner Leitsätze und so wurden im Laufe der Zeit unter anderem unzählige Substandardwohnungen sanitär nachgebessert und Delogierungen abgewendet. Unter dem Motto „Auch das ist Kultur: Ein Bad für jede Gemeindewohnung" wurden im Kulturhauptstadtjahr 2003 auch wohnungspolitische Akzente gesetzt.

Als „Engel der Mieter" und „Nothelfer" wurde Ernest Kaltenegger oft bezeichnet. Er selbst sah sich schlicht als „Dienstleister". In seiner aktiven Zeit wurde er als Politiker mit Herz wahrgenommen, der stets ein offenes Ohr für die Probleme seiner Mitmenschen hatte. Unermüdlich trieb er soziale Projekte voran und unterstützte Hilfesuchende. Ab 1998 finanzierte er mit einem Großteil seines Einkommens als Stadtrat aus eigener Tasche Hilfe für Menschen, die in Notlagen geraten waren.

Fünf Jahre lang war Ernest Kaltenegger KPÖ-Klubobmann im Landtag. 2009 gab der Vater eines Sohnes bekannt, dass er 2010 nicht noch einmal antreten wollte.

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