ab 1290
Die auf einem Felsen in einer Schleife der Feistritz erbaute Burg trägt bis heute den Namen ihres Bauherrn, Herwig von Krottendorf. Otto von Hartberg kaufte sie 1290, und seit damals ist sie im Besitz der Familie, die sich ab 1320 Herberstein nennt. Das Geschlecht begann bescheiden als kleiner Lehensträger und stieg im Laufe der Zeit zu einer der größten Grundherrschaften des Landes auf. In ihren vielen Zweigen besaßen die Herbersteiner Güter von Istrien bis Schlesien, die als Evangelische zur Auswanderung gezwungenen Angehörigen kamen in der Republik Venedig, in Polen und in Kursachsen zu Amt und Ansehen.
Die Familie stellte unter anderem fünf Landeshauptleute des Herzogtums Steiermark, sechs Bischöfe, einen Großmeister des Johanniterordens,einen Rektor des Jesuitenkollegs, einen Staatsminister und viele Offi ziere, Diplomaten, Beamte und Hofleute. Berühmtester Sohn des Geschlechts ist der 1486 geborene Siegmund von Herberstein, ein Diplomat, der im Dienst von Kaisern und Königen ganz Europa bereiste und dabei zweimal Russland besuchte. Mit seinen „Kommentaren zur russischen Geschichte" erschloss er als Erster das Zarenreich der wissenschaftlichen Erforschung und machte damit den Namen Herberstein zu einem Begriff in Europa.
Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.
Gerhard Schwarz