1862–1914
Puch/Puh wurde in der Untersteiermark/Štajerska geboren, bildete sich in Radkersburg/Radgona, Deutschland und Graz aus und eröffnete hier seine erste eigene Werkstatt. Mit der Produktion von Fahrrädern war er äußerst erfolgreich, bald kamen auch Motorräder und Autos dazu. Die eigene Motorenproduktion ermöglichte es dem Unternehmen, erfolgreich an Motorrad- und Autorennen teilzunehmen, auch das Luftschiff der "Renner-Brüder" war mit einem Puch- Motor ausgestattet. 1912 zog sich Johann Puch/Janez Puh aus dem Unternehmen zurück, im selben Jahr wurde es in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
Wie viele Betriebe, deren Produktion auf den viel größeren Wirtschaftsraum der Monarchie ausgelegt war, zogen die Folgen des Ersten Weltkrieges auch die "Puchwerke Aktiengesellschaft" arg in Mitleidenschaft. Sie fusionierte 1928 mit der "Österreichischen Daimler-Motoren AG" zur "Austro-Daimler-Puchwerke AG", und der Automobilbau in Graz wurde eingestellt. Weiter produziert wurden jedoch Motorräder, darunter so bekannte Modelle wie die „Puch 250 S4". Die anhaltenden wirtschaftlichen Probleme in Österreich begünstigten die Konzentration auch im Bereich der Metall verarbeitenden Industrie, und 1934 erfolgte die Vereinigung mit den Steyr-Werken zur "Steyr-Daimler-Puch AG". Die Eingliederung in die nationalsozialistische Rüstungsindustrie bescherte dem Unternehmen 1941 ein riesiges neues Werk in Graz-Thondorf, von dem nach dem Zweiten Weltkrieg allerdings nicht mehr viel übrig war.
Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.
Franz Leitgeb