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Goldenes Ehrenzeichen

Botanikerin Irmtraud Thaler wurde zum 100. Geburtstag mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Graz überrascht.

18.10.2024
Bürgermeisterin Elke Kahr überreichte Irmtraud Thaler das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz. Uni-Rektor Peter Riedler gratulierte der Jubilarin.
Bürgermeisterin Elke Kahr überreichte Irmtraud Thaler das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz. Uni-Rektor Peter Riedler gratulierte der Jubilarin.© Stadt Graz/Fischer

"Veronica" ist ihr erklärter Liebling. Sie hat sie studiert - eine unscheinbare, kleine blau blühende Blume am Wegesrand. Irmtraud Thaler hat ihr Leben den Pflanzen gewidmet, und dieses Leben zählt seit Kurzem 100 Jahre.
Die Pflanzenphyiologin mit Wurzeln in Kärnten wurde zu ihrem runden Geburtstag von Freund:innen und ehemaligen Student:innen mit einer Feier im historischen Gewächshaus des Botanischen Gartens in Graz überrascht. 
Auch Rektor Peter Riedler gesellte sich dazu, und noch jemand hatte ein besonders Geschenk zu einem besonderen Jubiläum mitgebracht: Bürgermeisterin Elke Kahr überreichte der leidenschaftlichen Botanikerin das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Graz: "Wir sind uns bisher noch nie persönlich begegnet, umso mehr freut es mich, dass ich eine so außerordentliche Persönlichkeit nun kennenlernen darf, die ihr ganzes Herzblut in die Pflanzenphysiologie gelegt hat und immer noch legt. Das ist nicht selbstverständlich. Auch haben Sie Ihre Ausbildung in einer Zeit gemacht, die schwierig war, insbesondere für Frauen, die eine Universitätslaufbahn einschlugen. Das beweist Ihren starken Willen und Ihr Durchhaltevermögen", gratulierte die Bürgermeisterin herzlich und vergaß nicht, Dank für das Engagement von Irmtraud Thaler auszusprechen. 

Aus dem Leben von Irmtraud Thaler

Irmtraud Thaler wurde am 15. Oktober 1924 in Spittal an der Drau geboren. Nach ihrer Reifeprüfung im Frühjahr 1942 setzte sie ihren akademischen Weg in Graz und Wien fort, wo sie sich der systematischen Botanik widmete. Im Dezember 1948 promovierte sie zur Dr.inphil. in den Hauptfächern Botanik und Zoologie. Ihre berufliche Laufbahn begann Irmtraud Thaler 1949 als Demonstratorin am Pflanzenphysiologischen Institut der Universität Graz. Parallel dazu unterrichtete sie an der Gärtnerischen Berufsschule das Fach Botanik und arbeitete während der Sommermonate bei Aichinger am Institut für Angewandte Pflanzensoziologie in Arriach, Kärnten. 1955 wurde sie wissenschaftliche Hilfskraft und 1957 Assistentin. Aufgrund ihrer zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen erhielt sie 1956 die Lehrberechtigung für das Fach Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Im Jahr 1973 wurde  Irmtraud Thaler zur außerordentlichen Professorin ernannt.

Sie leitete die Abteilung für die Ausbildung der Pharmazeuten in Anatomie und Physiologie der Pflanzen und richtete 1971 ein elektronenmikroskopisches Labor am Institut ein. Von 1980 bis 1982 war sie Vorsitzende der pharmazeutischen Studienkommission und von 1981 bis 1982 Vorsitzende der Berufskommission Pflanzenphysiologie. Von 1983 bis 1987 stand sie dem Institut vor. Auch als Irmtraud Thaler 1988 in Ruhestand trat, schmälerte das nicht ihre Leidenschaft für die Botanik. Im Gegenteil: Sie unternahm zahlreiche Reisen nach Südafrika, Namibia, Madagaskar, Jordanien und Syrien. Auch heute noch besucht sie täglich den botanischen Garten und bleibt eine inspirierende Persönlichkeit für alle, die sie kennen. Gefragt nach ihrem Lieblingsland, überlegt die Jubilarin kurz und antwortet dann: "Kroatien!" 

 

Japanischer Lackbaum als Geschenk

Seitens der Universität bekam die Jubilarin von Rektor Riedler ein Universitäts-Tuch überreicht und vom wissenschaftlichen Leiter des botanischen Gartens, Christian Berg und seinem Team, ein "grünes" Geschenk: einen Japanischen Lackbaum, der ein Verwandter des Mangobaums ist und wie man es sonst nur von Nadelbäumen kennt, Harz besitzt. Auf den Lackbau geht auch die Lackkunst zurück, erzählte Berg bei der Übergabe. Diese Baumpartenschaft ist übrigens erst die zweite, die vergeben wurde. Ein kleines grünes Schild neben dem Baum wird  künftig auf seine Partin verweisen. 

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