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Gleichenfeier

Die Feuerwache Ost wächst und wächst. Bei der traditionellen Dachgleiche gabe es viele Dankesworte

25.11.2024

"Holz, Holz, Holz ..." Der typische Spruch bei einer Gleichenfeier durfte heute bei jener der Feuerwache Ost am Dietrichsteinplatz ebenso wenig fehlen wie das mit Bändern geschmückte Bäumchen am Dach. 
Wo im Juli bei großer Hitze der Spatenstich erfolgte, wurde heute der rasche Baufortschritt bestaunt und gelobt. Dazu waren neben Vertreter:innen der Berufsfeuerwehr Graz, der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH, der Stadtbaudirektion, der Abteilung für Immobilien, des federführenden Architekturbüros und der ausführenden Firmen auch zahlreiche Stadtregierer:innen und Gemeinderät:innen anwesend.

Branddirektor Klaus Baumgarnter freute sich neben der Vielzahl an Gästen vor allem über das rasche Vorankommen des langersehnten Baus: "Der Neubau hier ist ein absoluter Meilenstein in der bis 1853 zurückreichenden Geschichte der Grazer Berufsfeuerwehr und auch mein persönliches Highlight." Der Standort diene der Gewährleistung des umfassenden Brandschutzes in Graz und ermögliche noch kürzere Anfahrtszeiten."

 

Großer Andrang herrschte heute bei der Gleichenfeier in jener Halle der künftigen Feuerwache Ost, in der ab Ende 2025 die Fahrzeuge parken werden. Ganz traditionell wurde der Gleichenspruch vorgetragen und das Glas erhoben.Strahlten: Branddirektor Klaus Baumgartner und "Feuerwehr"-Stadtrat Manfred Eber (r.).Gruppenbild mit Vertreter:innen der Politik, des Gemeinderats, des Bezirksrats, der GBG, der BFF und der Verwaltung.Seitens der Berufsfeuerwehr Graz freut man sich über dieses Gebäude ganz besonders: Nach 135 Jahren eine Neubau am Standort Dietrichsteinplatz.Erstrahlt schon jetzt im Licht der Sonne: der rasch voranschreitende Bau der Feuerwache Ost.Die Hoflage und die Versiegelung rundum haben das Projekt für den Architekten zur besonderen Herausforderung gemacht.

Wichtiger Baustein in der Sicherheitsinfrastruktur

"Feuerwehr-Stadtrat" Manfred Ebner, der als Motor des Neubaus gelobt und bedankt wurde, freute sich mit dem Branddirektor: "Es freut im außerordentlich, dass nach 135 Jahren an diesem Standort Neues entsteht. Das ist schön und für die Sicherheit der Stadt wichtig." 

Seitens der GBG, die für den Bau verantwortlich zeichnet, bedankte sich GF Günter Hirner für die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Und diesen allen wünschte Bürgermeisterin Elke Kahr in ihren Grußworten weiterhin ein gutes und unfallfreies Vorankommen: "Hier ensteht ein wichtiger Baustein der Sicherheitsinfrastruktur unserer Stadt, auf den ich als Bürgermeisterin stolz bin."

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner strich die Tatsache hervor, dass das Gebäude nach klimafreundlichen Standards errichtet  und seine gesamte Länge mit Begrünung "glänzen" wird: "Das ist ein toller Beitrag zum besseren Mikroklima." Diese Worte waren natürlich Musik in den Ohren von Architekt Burkhard Schelischansky, der ergänzte: "Neben der Fassadenbegrünung ist auch die Holzbauweise ein Bestandteil des klimafreundlichen Standards." Für ihn und sein Team sei der Neubar der Feuerwache Ost eine schöne Aufgabe. Die Herausforderungen lagen u. a. in der Hofsituation und der stark versiegelten Umgebung." 

Informationen und Zeitplan

Allgemein

Die Sanierung der Feuerwache Ost hat eine lange Vorgeschichte. Nach jahrelangen Planungen und Vorbereitungen erfolgte im April 2023 der einstimmige Beschluss im Grazer Gemeinderat für den Neubau der Feuerwache Ost am Dietrichsteinplatz. Seit Sommer 2024 sind die Bauarbeiten für den Neubau im Gange.

Der Neubau der Feuerwache steht im Zeichen der Nachhaltigkeit, die eine Synergie aus Ökonomie und Ökologie herstellt. Die Begrünung der Fassade und der überwiegende Einsatz des Baustoffes Holz (Massivholz konstruktiv, Fassadenoberfläche, Böden) bilden dazu die Grundlage.

Um den heutigen und künftigen Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, wurde das Gebäude am Dach und an der hofseitigen Fassade begrünt.

Das massive Sockelgeschoss wird mit einer hellen Sichtbetonoberfläche ausgeführt. Die Fassade des Erdgeschosses ist geprägt durch die großen Tore der Wagenhalle, die aneinandergereiht, sich wie eine zusammenhängende große Öffnung darstellen.

Im Gebäude gibt es zwei Atrien, die für die Belichtung und Belüftung der hinteren Räume zuständig sind und auch die innere Erschließung mit Tageslicht versorgen. Große Fassadenöffnungen bieten Ausblicke in die beiden Bereiche, die einerseits Erholung und Ruhe bieten sollen.

Die GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH wickelt das Projekt als Totalunternehmerin im Auftrag der Stadt Graz - Abteilung für Katastrophenschutz und Feuerwehr ab.


 

Timeline

 

2019  

Eine Machbarkeitsstudie zur Feuerwache Ost wurde gemeinsam von der Stadtbaudirektion (Referat Hochbau) und in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Katastrophenschutz und Feuerwehr erstellt. Die Studie geht von einem gesamten Abbruch des Bestandes aus und sieht einen Neubau im Hof vor. 

 

2020

Änderung Flächenwidmungsplan

Beschluss Bebauungsplan im Gemeinderat

Vorhabenskontrolle Stadtrechnungshof

Planungsbeschluss im Gemeinderat

 

2021

EU-weit offener Realisierungswettbewerb/Architektenwettbewerb

April: Jurysitzung (Sieger: Grazer Architekturbüro SuedOst von Architekt DI Burkhard Schelischansky)

 

2022

Planungsphase von Entwurf bis Einreichplanung

 

2023

April: Beschluss für den Neubau im Gemeinderat

Mai: Bescheid. Abbruchbewilligung liegt vor.

Dezember: Baubewilligungsbescheid liegt vor.

 

2024

März: Beginn der Abbrucharbeiten

Juli: Startschuss für Bauintensivphase

 

2025

Die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant

Wer und was wird unter dem neuen Dach einziehen?

So wird das fertige Gebäude, die neue Feuerwache Ost, Ende 2025 aussehen.
So wird das fertige Gebäude, die neue Feuerwache Ost, Ende 2025 aussehen.© Architekturbüro SuedOst

Der Neubau am Standort Dietrichsteinplatz umfasst im Wesentlichen:

 

  • Abbruch der bestehenden Feuerwache
  • Neuerrichtung einer Wagenhalle inkl. der Umkleidemöglichkeiten
  • Neuerrichtung von Ruheräumen, Aufenthaltsräumen sowie Büros
  • Mannschaftsräume inkl. Küche/Kantine für stationierte Einheiten
  • Fitnessraum zur körperlichen Ertüchtigung sowie Bereiche zur Übung für den Einsatzfall

 

Unterteilt ist das neue Gebäude in folgende Räumlichkeiten:

Untergeschoss, Erdgeschoss, Obergeschoss 1, Obergeschoss 2 und Dach

 

Ein besonderes Augenmerk wird bei diesem Projekt auf die Ausführung des Gebäudes und auf die eingesetzten Baustoffe gelegt. Etwa zehn Prozent der Baukosten sind für klimafreundliche und nachhaltige Baustandards ausgewiesen.

 Die Errichtungskosten für den Neubau werden mit rund 13,5 Millionen Euro beziffert (brutto).

 

  • Die Bruttogeschossfläche inkl. UG beträgt rund 2.800 m²
  • Der zentrale Entwurfsansatz ist die wirkungsvoll begrünte Fassade über der Wagenhalle, die sich über eine Trogbepflanzung und ein Rankgerüst über zwei Stockwerke zieht und durch ein begrüntes Retentionsdach ergänzt wird.
  • Dabei schützt die Begrünung das Gebäude vor Überhitzung und trägt dank der Verdunstung des Wassers auch zu einer Verbesserung des Mikroklimas im dicht verbauten Innenhof bei. Die Pflanzen werden dabei ausgezeichnet mit Wasser versorgt und das örtliche Kanalsystem um prognostizierte 340.000 Liter Regenwasser pro Jahr entlastet.
  • Über der zentralen Wagenhalle, die für die Unterbringung des Fuhrparks dimensioniert wurde, ist ein zweigeschossiger konstruktiver Holzbau geplant. Zudem wird auf dem Dach eine Photovoltaikanlage errichtet.
  • Ab dem 1. OG dient ein Atrium mit Kletterwand dem Sport und der Bewegung, während ein zweites Atrium als begrünter Außenraum und Ruhezone gedacht ist.
  • Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich die hellen Ruhe-, Aufenthalts- und Büroräume, von denen man auch über eine Rutschstange auf kürzestem Weg in die Wagenhalle und zu den Einsatzfahrzeugen gelangt.
  • Die Abstimmung zwischen etlichen städtischen Abteilungen und die Einbindung der ASVK sowie die Befassung des Gemeinderates waren nötig. Somit konnte aus dem einstigen verschachtelten „Flickwerk", nun ein wesentlicher Beitrag für eine zeitgemäße und zukunftsfähige städtische Sicherheitsinfrastruktur geschaffen werden.

Standort

Der Standort am Dietrichsteinplatz ist für die Berufsfeuerwehr Graz aufgrund der nahen Innenstadtlage am linken Murufer einsatzstrategisch für diese Innenstadtgebiete der Stadt Graz, genauso wie auch für die östlichen Stadtbezirke. Neben der langjährigen eigenen Einsatzerfahrung wurde der Standort auch von externen Studien als idealer Standort für den Brandschutz im Zentrum und für die östlichen Bezirke der Stadt bestätigt. 

Berufsfeuerwehr Graz - Aktuelle Diensteinteilung

Bei der Berufsfeuerwehr Graz sind täglich zwei Bereitschaftsoffiziere und 56 Mann im Dienst.

Zentralfeuerwache:          26 Mann und 1 Offizier

Feuerwache Süd:              16 Mann und 1 Offizier

Feuerwache Ost:               14 Mann

und zusätzlich täglich bis zu acht Branddienst-Mitarbeiter im Zeitfenster Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr.

 

Besonderheiten des Projektes

Durch die Lage in einer Baulücke im Innenhof an den Brandmauern und die funktionale Notwendigkeit der strapazierfähigen Asphaltfläche vor dem Gebäude ist der Bauplatz von stark versiegelten Oberflächen umgeben.

Diese unwirtliche städtebauliche Ausgangslage und der Wunsch nach einer nachhaltigen Architektur waren ausschlaggebend für die Wahl einer wirkungsvollen begrünten Fassade.

Im Zusammenwirken mit dem begrünten Dach und den Bestandsbäumen entsteht durch die Grüne Fassade ein angenehmes Mikroklima und ansprechendes Umfeld für die Feuerwache.

 

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