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Balthasar Eggenberger, Münzmeister

um 1425–1493/1494

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Das Lebensschicksal dieses Finanztycoons ist höchst bezeichnend für die Schlüsselrolle einer neuen Funktionselite zwischen Mittelalter und Neuzeit. Balthasar stieg zum Münzmeister Kaiser Friedrichs III. auf und wurde damit ein wirtschaftlicher Machtfaktor ersten Ranges. Verbunden sind mit seinem Namen aber auch eine verhängnisvolle Münzverschlechterung und die Verbreitung minderwertigen Geldes, der berüchtigten „Schinderlinge" (um 1460). Zielbewusst knüpfte Balthasar europäische Verbindungen: nach Venedig/Venezia, Ungarn, Augsburg und Nürnberg.

Zu seinen Partnern zählte sogar ein Feind seines Herrn, der Ungarnkönig Matthias Corvinus/Hunyadi Mátyás. Diesem verdankte er den persönlichen Adel (1467) und das charakteristische Wappen. In dieser Zeit erwarb er vor den Toren von Graz ein festes Anwesen, die Keimzelle für das spätere Schloss Eggenberg. Der Sage nach fiel Balthasar in Ungnade und starb in Kerkerhaft. Nach seinem Tode beliefen sich die kaiserlichen Schulden bei der Familie Eggenberger auf die gewaltige Summe von 34.000 Goldgulden.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008. 

Ulrich Becker / Gerhard Schwarz

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