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Domenico dell’Aglio, Baumeister

1515–1563

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Domenico dell'Aglio war einer der ersten italienischen Baumeister in Graz. 1558 von Kaiser Ferdinand I. geadelt, wählte er den Knoblauch (ital. aglio) als sein Wappen. Er war einer der bedeutendsten Techniker und Ingenieure des Befestigungswesens seiner Zeit. Dell'Aglio arbeitete vorwiegend in Graz, Klagenfurt/Celovec, Wien, Marburg an der Drau/Maribor, Pettau/Ptuj, Radkersburg/Radgona und Fürstenfeld. Der spätere Kaiser Ferdinand I. hatte schon bei der Belagerung Wiens 1529 erfahren müssen, wie wichtig eine gute Stadtbefestigung in der Landesverteidigung war. Graz war neben Wien das Zentrum in der Abwehr der osmanischen Expansion, daher lag es nahe, auch diese Stadt nach den modernsten fortifikatorischen Gesichtspunkten zu befestigen. 1545 übernahm dell'Aglio im Auftrag der Landschaft die Oberleitung bei der Neubefestigung der Stadt, deren Rückgrat die Festung auf dem Stadtberg bildete.

Die bedeutendsten Überreste seiner Baumaßnahmen sind das Paulustor und die Stallbastei auf dem Schloßberg. Die auf dem heutigen Plateau erbaute Zisterne war dagegen ein Fehlschlag, sie musste zwei Jahrzehnte später umgebaut werden. Zur Bezahlung wurde das nachgelassene Vermögen des Baumeisters herangezogen. Das zivile Hauptwerk dell'Aglios ist das im Stil der oberitalienischen Renaissance ausgeführte Grazer Landhaus mit seinem eindrucksvollen Arkadenhof - ein Symbol des Machtbewusstseins der evangelischen Stände gegenüber dem katholischen Landesfürsten in der Burg.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008. 

Gerhard Schwarz

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