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David Chyträus, Schulorganisator

1531–1600

Bildnis David Chytraeus (Bildausschnitt), anonym, 16. Jh., Holzschnitt
Bildnis David Chytraeus (Bildausschnitt), anonym, 16. Jh., Holzschnitt© Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek

David Chyträus, eigentlich David Kochhafe, studierte zuerst in Tübingen und ging dann nach Wittenberg, wo er die Reformatoren Luther und Melanchton hörte. An der Rostocker Universität wurde er zum führenden Theologieprofessor und lutherischen Kirchenorganisator, durch seine Kirchenordnungen für Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Krain/Kranjska und Görz/Gorizia/Gorica nahm er starken Einfluss auf die Entwicklung des Luthertums in diesen Ländern. Chyträus, der schon 1569 eine Kirchenordnung für Niederösterreich entworfen hatte, arbeitete ab 1574 in Graz eine Schulordnung für die Stiftsschule und eine Kirchenordnung als Richtschnur für die evangelische Gemeinde und für das mittlerweile eingerichtete evangelische Kirchenministerium aus.

Die Kirchenordnung, auch „Agende" genannt, umfasste drei Teile: die Lehre der Evangelischen, die Liturgie des Gottesdienstes und der Amtshandlungen sowie die Organisation der Kirche von der Ordination der Geistlichen bis zum Schulwesen und der Kirchenvisitation. Chyträus schuf mit der Schulordnung für die evangelische Landschaftsschule in Graz einen Schultyp, der vom Elementarunterricht bis zu einer rhetorisch-juristischen Ausbildung führte. Die Landschaftsschule sollte den Söhnen der landständischen Adeligen eine voruniversitäre Ausbildung im Land ermöglichen, danach war der Besuch einer deutschen evangelischen Universität vorgesehen.

Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.

Gerhard Schwarz

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