1720–1793
Caesar entstammte einer in die Steiermark eingewanderten Kaufmannsfamilie aus Görz/Gorizia/Gorica. Der Vater Johann Andreas Caesar war Mitglied des Inneren Rates der Stadt Graz. Nach dem Besuch der Jesuitenschule trat Julius Caesar in das Chorherrenstift Vorau ein, wo er den Klosternamen Aquilinus annahm. Caesar studierte an der Grazer Jesuitenuniversität, wurde 1742 zum Priester geweiht und war als Lehrer und Pfarrer in der Oststeiermark tätig. Daneben führte er seine historischen, theologischen und kirchenrechtlichen Studien weiter und entfaltete eine reiche wissenschaftliche und publizistische Tätigkeit. Einen Ruf an die Grazer Lehrkanzel für Kirchenrecht lehnte der kränkelnde Gelehrte allerdings ab. Von Caesar stammt die erste umfassende Geschichte der Steiermark, die ihm den Ehrentitel „Vater der steirischen Geschichtsschreibung" eintrug.
Die „Annales Ducatus Styriae" (drei Bände, Graz/Wien 1768-1777) sind das erste systematische Quellenwerk zur steirischen Geschichte von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert. Seine „Beschreibung der k. k. Hauptstadt Grätz und aller daselbst befindlichen Merkwürdigkeiten" aus dem Jahre 1781 ist die erste umfassende Darstellung der Stadt in deutscher Sprache. Obwohl von den Jesuiten ausgebildet - später sollte er sich darüber so äußern, dass er bei ihnen nur „streiten" gelernt habe -, war Caesar ein entschiedener Anhänger der Aufklärung und ergriff Partei für die Reformen Kaiser Josephs II.
Dieses Portrait war Teil der Ausstellung „Graz Portraits." des GrazMuseums im Jahr 2008.
Gerhard Schwarz