Bürger der Stadt Graz, verstorben am 22. Oktober 2014
Gemeinderatsbeschluss am 10. September 1992, Festsitzung am 24. September 1992
Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Fred Lembeck wurde am 4. Juli 1922 in Herzogenburg in Niederösterreich geboren. Er besuchte die Volksschule in Traisen und das Gymnasium in St. Pölten. Nach seiner Matura 1940 begann er mit dem Medizinstudium in Wien. Ein Jahr später wurde er von der Wehrmacht eingezogen, nach Kriegsende kam er 1946 aus amerikanischer Gefangenschaft frei und setzte sein Studium nun an der Karl-Franzens-Universität in Graz fort. 1947 folgte die Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde. Anschließend wirkte er als Assistent am Physiologischen Institut der Universität Graz, ehe er ein Einjahresstipendium in Edinburgh erhielt. Als er wieder nach Graz zurückkehrte setzte er seine Assistenzlaufbahn am Pharmakologischen Institut fort. Im Jahre 1961 folgte die Ernennung zum Direktor des Pharmakologischen Institutes in Tübingen.
Hier wirkte er bis zum Jahre 1969, zuletzt als Dekan. Im selben Jahr wurde er als Vorstand an das Pharmakologische Institut der Universität Graz berufen. Sein Forschungsgebiet umfasste vor allem die Neurotransmitter. Über 500 wissenschaftliche Publikationen, nahezu fast alle in Englisch, wurden während seiner Laufbahn in den renommiertesten Fachzeitschriften veröffentlicht. Univ.-Prof. Lembeck war von 1972 bis 1975 Generalsekretär der Internationalen Union für Pharmakologie, dem Dachverband sämtlicher pharmakologischer Gesellschaften der Welt. Er war Gründungsmitglied der „Academia Europea", erhielt für seine wissenschaftlichen Verdienste zahlreiche Auszeichnungen, wurde zum Mitglied der deutschen Akademie der Naturforscher „Leopoldina" und zum Ehrenmitglied der Deutschen und der ungarischen Pharmakologischen Gesellschaft ernannt.