Aus dem Gemeinderat berichten Sonja Tautscher und Angela Schick
Mit großer Spannung wurden die Abstimmungsergebnisse der acht Dringlichen Anträge erwartet - hier die Zusammenfassung der Inhalte und die dabei erzielten Mehrheiten:
Asylheime: Gemeinden müssen informiert werden
ABGELEHNT: Kontrollausschuss: Kleine Fraktion soll Vorsitz übernehmen
ABGELEHNT: Sozialgesetzgebung: Regresspflicht ändern
Für eine Neuregelung der Regresspflicht setzt sich KPÖ-Mandatarin Mag.a Ulrike Taberhofer ein: Sie fordert, dass auch Unterhaltspflichten bei der Festsetzung des Regresses berücksichtigt werden sollten. Des Weiteren soll der Grenzbetrag für die Regresspflicht valorisiert werden. Die Petition, die sich an die Steiermärkische Landesregierung richtet und auf eine Änderung der Durchführungsverordnungen zum Mindestsicherungs- und zum Sozialhilfegesetz abzielt, stieß aber nur bei einer Minderheit von KPÖ, Grüne und Philipp Pacanda auf offene Ohren.
Konflikte zwischen Asylwerbern: Gesetz ändern, Exekutive aufstocken
ABGELEHNT: Aussetzung der Städtepartnerschaft mit St. Petersburg
Die Repressalien, denen Homo-, Bi- und Transsexuelle bzw. AktivistInnen für deren Rechte ausgesetzt sind, seit der Gouverneur der Region St. Petersburg ein Gesetz gegen „öffentliche Aktivitäten zur Werbung für Unzucht, Homosexualität, Bisexualität und Transgender-Identität sowie Pädophilie" erlassen hat, haben bedenkliche Ausmaße angenommen, führte heute Grün-Gemeinderätin Mag.a DI.in (FH) Daniela Grabe aus. Immer öfter gibt es Verhaftungen - oft allein deshalb, weil MenschenrechtsaktivistInnen die Regenbogenfahne schwenken. In der Menschenrechtsstadt Graz dürfe das Beschneiden fundamentaler Menschenrechte und Diskriminierung nicht ohne deutlichen Protest bleiben, forderte Grabe. Deshalb möge Graz als klares Zeichen des Protests gegen die menschenrechtswidrige Gesetzgebung und Anwendungspraxis in Russland die Städtepartnerschaft mit St. Petersburg so lange aussetzen, bis die derzeitige Gesetzessituation aufgehoben ist. Grüne, SPÖ, KPÖ schlossen sich der Mandatarin an, auch der Pirat Philipp Pacanda war mit an Bord, dennoch blieb dieser Antrag mit 22 Zustimmungen in der Minderheit.
ABGELEHNT: Klare Distanzierung vom Konzert der Deutschrockband „frei.wild"
ABGELEHNT: Bekenntnis zu Fahrradstraßen
Dank einer Novelle der Straßenverkehrsordnung ist es Kommunen ab morgen, 1. März 2013, möglich, Fahrradstraßen zu verordnen. Karl Dreisiebner, Gemeinderat der Grünen, ortet mehrere Grazer Straßen und Straßenabschnitte, die schon jetzt stark von RadfahrerInnen genutzt werden, als Fahrradstraßen-geeignet - etwa die Zinzendorfgasse. Dreisiebners Dringlicher Antrag, der Gemeinderat bekenne sich grundsätzlich zur baldigen Einführung von Fahrradstraßen und beauftrage die zuständige Abteilung mit der Prüfung und Bewertung möglicher Straßen und Straßenabschnitten, fand aber nur bei den Grünen, dem "Piraten" Philip Pacanda, der KPÖ und der SPÖ Gehör. Dieses Votum reichte nicht für eine Mehrheit.
Volltext