Eine Fuzo auf dem Lendplatz
Die Mehrheit der BezirksrätInnen im 4. Bezirk will keine Autos, sondern eine Fußgängerzone auf dem Lendplatz - diesen Wunsch greift ÖVP-Gemeinderat Thomas Rajakovics mit seinem Dringlichen Antrag auf. Die Flächen nördlich der Markthütten werden derzeit als Parkplätze genutzt und sollen künftig als blaue Zone ausgewiesen werden, schreibt Rajakovics in seiner Erläuterung. Künftig soll außerhalb der Marktzeiten auf den Flächen des Bauernmarktes aber eine Fußgängerzone gelten, beschlossen die MandatarInnen von ÖVP, KPÖ, Grünen und den Piraten.
Ein Abänderungsantrag der FPÖ, vorgetragen von Gemeinderat Roland Lohr, wurde von keiner anderen Partei unterstützt. Ebenfalls einen Abänderungsantrag brachte "Pirat" Philip Pacanda ein, er will einen BürgerInnenbeteiligungsprozess initiiert wissen: Zustimmung gab´s nur von der SPÖ.
Abgelehnt: Nur Frauennamen für Straßen
97,5 Prozent der namentlichen Straßenbezeichnungen in Graz würdigen Männer und um dieses Ungleichgewicht aufzuholen, sollen künftig neue Straßen überproportional häufig nach Frauen benannt werden. Ein Antrag in diesem Sinne wurde bereits im Juni 2014 beschlossen. Eine gemeinsame Initiative zur Bekräftigung dieser Beschlusslage brachten die KPÖ, die Grünen und die Piratenpartei durch Christine Braunersreuther in die Sitzung ein: Bei der Benennung der Straßen in Reininghaus sollen ähnlich wie im neuen Stadtteil Wien-Aspern ausschließlich Frauennamen vergeben werden. Die Mehrheit der MandatarInnen - nämlich ÖVP und FPÖ - sah das anders, die Dringlichkeit des Antrags wurde abgelehnt.
Teilweise abgelehnt: Keine Ausbeutung durch Praktika
Die fünf Punkte des Antrags wurden getrennt abgestimmt, Punkt 4 und 5 wurden von ÖVP, SPÖ und FPÖ bzw. ÖVP und FPÖ abgelehnt.
Mehr Impulse für Betriebsansiedlungen
Tut die Stadt und ihre Töchtergesellschaften genug, um Unternehmensgründungen, Betriebsansiedelungen und Expansionen von Betrieben zu ermöglichen? Für dieses Thema macht sich die Gemeinderätin Susanne Bauer mit ihrer Fraktion, der SPÖ, stark. Sie fordert eine ressortübergreifende Stärken-/Schwächenanalyse des Aufgabenfeldes Betriebsansiedelungen und -erweiterungen für das gesamte Haus Graz, also alle städtischen Organisationen und Töchtergesellschaften. Bis Oktober des heurigen Jahres soll dem Gemeinderat ein Bericht darüber vorgelegt werden - so der Schulterschluss von SPÖ, FPÖ, Grünen, KPÖ und von GR Philipp Pacanda in dieser Frage.
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Qualität des Handwerks sichern
95 Prozent der ÖsterreicherInnen bescheinigen Meisterbetrieben in Handwerk und Gewerbe hohe Qualität, 65 Prozent lehnen die Abschaffung der Meisterprüfung ab. In Deutschland, wo 2004 für die Hälfte der Gewerbe die Meisterprüfung fiel, hat die Qualität der Arbeit der Handwerkszunft besorgniserregend abgenommen. Deshalb soll sich die Stadt Graz zur Meisterprüfung als Vorgabe für einen fairen Wettbewerb und zum Schutz der Konsumenten bekennen, rief FPÖ-Gemeinderätin Claudia Schönbacher heute ihre Gemeinderats-KollegInnen auf. Graz soll eine weitere Liberalisierung von Berufszugangsvorschriften, wie sie von der EU-Kommission gefordert wird, entschieden ablehnen und eine entsprechende Erklärung den zuständigen Stellen des Bundes zur Kenntnis bringen.
Andrea Pavlovec-Meixner von den Grünen brachte einen Abänderungsantrag ein: Demnach die Gewerben überall dort liberalisiert werden soll, wo keine Gefahr für Leib und Leben besteht. Diese Abänderung erhielt keine Mehrheit. Mit ihrem Hauptantrag fand Schönbacher hingegen Gehör bei allen außer den Grünen und der Piratenpartei.
Abfall beim Einkauf vermeiden
Pavlovec-Meixners Dringlicher Antrag, die Stadt Graz möge nur vielfach verwendbare Taschen fördern und die Landwirtschaftskammer auffordern, eine angekündigte Bewusstseinsbildung und Beratung über Abfallvermeidung auf den Bauernmärkten umgehend zu starten, fand einstimmigen Beifall.
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Jungen Flüchtlingen bessere Chancen geben
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„Mobilitätskarte Graz“ einführen
Pacandas Dringlicher Antrag kam nicht unter die Räder, denn alle GemeinderätInnen stimmten zu.
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Zusammenstellung:
Angela Schick, Sonja Tautscher