Sprache bildet gesellschaftliche Verhältnisse ab und prägt auch unsere Wahrnehmung. Mit einem bewussten Gebrauch unserer Sprache tragen wir aktiv zur Gleichstellung aller Geschlechter und zu einer wertschätzenden Ansprache aller bei.
Geschlechterinklusive Sprache anerkennt, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt und dass Geschlechtsidentitäten, geschlechtliche Ausdrucksweisen und Körper vielfältig sind. Geschlechterinklusive Sprache trägt zur Vermeidung von Missverständnissen und Diskriminierung bei.
Die folgenden Empfehlungen bieten eine Hilfestellung für eventuell noch neue oder ungewohnte Formen des Sprachgebrauchs.
Wir verwenden den Doppelpunkt :
Wir verwenden den Doppelpunkt für alle Schreiben, Webseiten, Publikationen, Berichte, Stellenausschreibungen u. ä.:
Um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten sichtbar anzusprechen, verwenden wir folgende Schreibweise: die:der Mitarbeiter:in, Mitarbeiter:innen, der:die Bürger:in, Bürger:innen, Teilnehmer:innen |
Richtig ist auch die Verwendung von neutralen Wörtern und/oder Umschreibungen: Teilnehmende, Belegschaft, Team |
Anreden: Sind Adressat:innen unbekannt, können folgende Anreden verwendet werden: Sehr geehrt: Maria Musteria, ... Sind Adressat:innen bekannt, kann die persönliche Anrede bestehen bleiben: Sehr geehrte Frau Musteria, ... Achten Sie auf Hinweise, wie die Person angesprochen werden möchte oder fragen Sie nach. Nach dem Namen einer Person kann die Konkretisierung des Anredewunsches in Klammer stehen: Maria Musteria (sie/ihr) Es kann aber am Ende der E-Mail auch ein ganzer Satz folgen: Bitte verwenden Sie im Deutschen die Anrede "Herr" und die Pronomen „er/sein". Please use the honorific „Mr" - , my pronouns are „he/him/his". |
Anrede bei Sammelschreiben bzw. von Gruppen: Nicht mehr genug, weder bei Schreiben noch bei Ansprachen: Sehr geehrte Damen und Herren! Verwenden Sie stattdessen: Sehr geehrte Anwesende, ... Oder verwenden Sie einen Zusatz: Sehr geehrte Damen und Herren und alle Beteiligten bzw. alle hier Anwesenden, ... |
Varianten der Schreibweise
Wir verwenden den Doppelpunkt (:), aber andere Organisationen haben sich für andere Regelungen entschieden. Ein Beispiel ist der Genderstern (*) - also Mitarbeiter*innen, aber auch der Unterstrich (_) - also Bürger_innen. Bei den unten angeführten Leitfäden finden Sie diese Varianten.
Barrierefreie Dokumente
Seit 2019 sind alle Dokumente der Stadt Graz, die elektronisch zur Verfügung stehen, barrierefrei zu gestalten. Dafür haben wir eine Vorlage. Diese finden Sie im Mitarbeiter:innen-Portal. Bei Fragen wenden Sie sich an die Abteilung für Kommunikation.
Rechtsgrundlagen
- Frauenförderungsprogramm der Stadt Graz (Verordnung des Stadtsenats, Mai 2019)
- 3. Gleichstellungsaktionsplan Haus Graz (GR-Beschluss, Mai 2021)
- Erkenntnis des VfGH vom 15.6.2018, G77/2018
- Steiermärkisches Web-Zugangs-Gesetz, LGBl. Nr. 50/2019 i.d.g.F.
- Graz verständlich. Wir schreiben Klartext
Leitfäden
Es gibt eine Reihe von Leitfäden, die sich mit geschlechtergerechter und genderinklusiver Sprache befassen. Die Auswahl zeigt, dass Organisationen unterschiedliche Varianten bevorzugen. Das ist ein Zeichen der Vielfalt.
- Geschlechtersensible Sprache - Dialog auf Augenhöhe. Leitfaden der Gleichbehandlungsanwaltschaft Österreich
- Für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache (Landeshauptstadt Hannover)
- ÜberzeuGENDERe Sprache (Universität Köln)
- Fair und inklusiv in Sprache und Bild (Leitfaden für die WU Wien)
- Geschlechterinklusiver Sprachgebrauch in der Administration der Uni Wien
- Leitfaden für geschlechtergerechtes Formulieren und eine diskriminierungsfreie Bildsprache (Stadt Wien)
- Leitfaden Geschlechtergerechter Sprachgebrauch vom Bundesministerium für Frauen, Familien und Jugend
- Diversitätssensibler Sprachgebrauch - IMST/Gender_Diversitäten Netzwerk
- Leitfaden für eine gendergerechte und -inklusive Sprache (PROUT AT WORK-Foundation)