Bürger der Stadt Graz, verstorben am 20. Jänner 2009
Gemeinderatsbeschluss am 14. Oktober 2004, Festsitzung am 21. Oktober 2004
Zur Person
Pater Martin Vidovic wurde am 20. April 1929 in Pettau, Slowenien, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Sela und seiner anschließenden Ausbildung am Gymnasium seiner Heimatstadt, legte er die Reifeprüfung höchst erfolgreich ab. Seiner inneren Berufung folgend, begann er im Jahre 1948 mit dem Theologiestudium in Zagreb. Bereits im Jahr 1952 wurde er feierlich in den Orden der Minoriten aufgenommen und am 28. Juni 1953, jenem denkwürdigen Tag der Primiz, im Dom der kroatischen Hauptstadt zum Priester geweiht. Von 1954 bis 1956 musste er seinen Militärdienst ableisten. Daran anschließend erfolgte seine Berufung zum Kaplan der Pfarre St. Peter und Paul in Pettau, wo er zwischen 1959 und 1968 die verantwortungsvolle Funktion eines „Guardians" dieses Minoritenkonvents bekleidete. Als „Klerikermagister" wurde er dann an das Priesterseminar der Minoriten nach Laibach berufen, wo er mit der spirituellen Betreuung der Novizen beauftragt wurde. Das Generalkapitel der Minoriten in Assisi gründete 1972 die „Neue Slowenische Minoritenprovinz" mit Sitz in Pettau, zu deren ersten Provinzial Pater Martin noch im selben Jahr gewählt wurde und in dieser verantwortungsvollen Position bis zum Jahre 1978 seelsorgerisch tätig war.
Am 22. August 1978 kam Pater Martin nach Graz, wo er unermüdlich als Pfarrer und „Guardian" der Pfarre Mariahilf seiner Berufung und Bestimmung folgte. Zu seinen seelsorgerischen Schwerpunkten zählte von Anfang an, neben der Betreuung von über 5000 Gläubigen, die Glaubenserneuerung in der Pfarre durch die „Glaubensmission". Ein besonderes Anliegen war ihm auch die geistliche Betreuung der in Graz lebenden Slowenen und Kroaten sowie die Organisation der sensiblen Krankenseelsorge in den Spitälern der Barmherzigen Brüder. Auch die 1979 begonnene totale Innenrenovierung der Mariahilfer Kirche trägt seine prägende Gestaltungskraft. Dank seiner Initiative wurde die Aktion „Baustein" ins Leben gerufen, die ein großartiger Erfolg wurde und so viel an Spendengeldern erbrachte, dass die Anschaffung einer neuen Orgel ermöglicht und die Renovierung der Sakristei in Angriff genommen werden konnte. Eine wertvolle Stuckdecke konnte durch die Künstlerhand Friedrich Steiners, einem begnadeten Maler, Restaurator und Stuckateur, vor dem Verfall bewahrt werden. Ebenso bewog er diesen namhaften Meister eine wertvolle Stuckdecke im „Provinzialat-Zimmer" zu schaffen. Den krönenden Abschluss dieser diffizilen und umfangreichen Renovierungsarbeiten bildete 1987 die Erneuerung der Außenfassade der Mariahilfer Kirche. Sie ließ dieses barocke Juwel der Baukunst und signifikanten Anziehungspunkt der Grazer Stadtsilhouette in neuem Glanz erstrahlen.
Für sein verdienstvolles Wirken um die Stadt Graz und ihre Bewohner, wurde Pater Martin bereits im Jahre 1989 mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet.