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Verkehrskonzept Lendplatz

Die Abteilung für Verkehrsplanung hat zwischen März 2018 und Mai 2019 ein Verkehrskonzept für den Lendplatz ausgearbeitet. Ziel war die Reduktion des Durchgangsverkehrs um den Marktplatz und eine Lösung zur Entflechtung des Radverkehrs im westlichen Marktplatzbereich (verbunden mit einer Einbahnlösung).  Das Konzept wurde in Abstimmung mit dem Bezirksrat Lend, Vertreter:innen der Wirtschaft, sowie den Bewohner:innen und Wirtschaftstreibenden erstellt.

Aus der 2019 durchgeführten Verkehrsanalyse für alle Verkehrsarten, inklusive Erhebung des Durchgangsverkehrs, wurden 5 Varianten entwickelt:  

Varianten Lendplatz
Varianten Lendplatz

Letztendlich wurde eine zusätzlich entwickelte Variante 5a fachlich zur Umsetzung empfohlen:

Die Stockergasse soll eine Fußgängerzone und die Mariahilferstraße zu einer Begegnungszone verordnet werden, um den Marktplatz Lendplatz entsteht ein Einbahnsystem „im Uhrzeigersinn".

Diese Variante führt zu einer gewünschten Entlastung vom Kfz-Verkehr im südlichen Bereich des Platzes ohne eine Zusatzbelastung für die zu- und abführenden Straßen vom Lendplatz. Gleichzeitig konnte durch die neue Einbahnführung um den Lendplatz die Möglichkeit einer gesicherten Radverkehrsführung an der Westseite geschaffen werden.

Schematische Verkehrsführung Umsetzungsvariante 5a
Schematische Verkehrsführung Umsetzungsvariante 5a© verkehrplus

Im Februar 2020 hat der Gemeinderat die Umsetzung der Variante 5a im Rahmen eines Grundsatzbeschlusses beschlossen. Die neuen Verkehrsanordnungen sollten durch einfache, kostengünstige Gestaltungsmaßnahmen in Form von temporären Maßnahmen mit adäquater Gestaltung (z.B. Baumtröge und Sitz- und Aufenthaltsmöbel) umgesetzt werden. Im Sommer 2021 erfolgte die Realisierung aller Maßnahmen.

Das Verkehrskonzept Lendplatz hat folgende Maßnahmen umfasst:

  • Einbahnführung im Uhrzeigersinn um den südlichen und westlichen Platzbereich
  • Durchbindung des Radverkehrs auf der Westseite über die Volksgartenstraße abgesetzt vom Gehsteig gegen die Einbahn bzw. im Mischverkehr
  • Umgestaltung der Mariahilferstraße (zwischen Lendplatz und Ökonomiegasse) in eine Begegnungszone sowie einer Fußgängerzone in der Stockergasse mit Pflanztrögen und Sitzelementen, einem Trinkbrunnen, sowie farbigen Markierungen und sieben dauerhaften Baumpflanzungen. In der Mariahilferstraße südlich der Josefigasse wurde eine Einbahn ausgenommen Radverkehr verordnet.
  • Die Ökonomiegasse bleibt wie im Bestand als Gemeindestraße Tempo 30. Die bestehenden 2 Richtungsfahrstreifen bei der Ausfahrt auf den Lendkai werden zu einem Mischfahrstreifen zusammengeführt, sodass der Radverkehr trotz Beibehaltung der Kfz-Stellplätze gegen die Einbahn geführt werden kann.
  • Herstellung eines zusätzlichen attraktiven Durchgangs und kleinen Platzes am südwestlichen Lendplatz-Eck hin zur Josefigasse.
  • In der Fußgängerzone und der Begegnungszone ist das Laden nur mehr auf gekennzeichneten Stellplätzen erlaubt. Ladezonen wurden in der Mariahilferstraße im Bereich vor dem Hotel Feichtinger sowie in der Stockergasse eingerichtet.
  • Die Fellingergasse bleibt wie im Bestand als zweistreifige Straße erhalten. Im Rahmen der geplanten Evaluierung werden weitere Maßnahmen überlegt, sollten sich Veränderungen bei den Kfz-Strömen in der Fellingergasse durch die Einbahnführung um den Lendplatz ergeben.
  • Evaluierung der Maßnahmen ein Jahr nach der Umsetzung
Übersicht Maßnahmen Lendplatz Süd
Übersicht Maßnahmen Lendplatz Süd© verkehrplus

Gestaltung

Begegnungszone Mariahilfer Straße und Fußgängerzone Stockergasse

Auf Basis der politischen Vorgabe wurde die Gestaltung der Begegnungszone und der Fußgängerzone ohne bauliche Umgestaltung geplant. Das heißt, nur Gestaltung mittels Bodenmarkierungen und Möblierung unter Einhaltung der Vorgaben aus der StVO und der taktilen Erkennbarkeit. Um die Aufenthaltsbereiche und Flächen auch ohne bauliche Veränderungen für den nicht motorisieren Verkehr zu vergrößern, wurden in der Begegnungszone und der Fußgängerzone Farbflächen (Kreise) in Ginstergelb über Fahrbahn und Gehsteig aufgebracht. Durch diese raumkantenübergreifenden Bodenmarkierungen soll eine Auflösung der klassischen Zonierung von Fahrbahn und Gehsteig erfolgen. Wesentliche Vorgabe war, dass die Fahrbahn für den Kfz-Verkehr klar erkennbar bleiben muss, die Flächen für den nichtmotorisierten Verkehr sollen trotz Beibehaltung der Randleisten dennoch großzügiger werden. Das heißt die flächige Vergrößerung der Aufenthaltsbereiche erfolgt über die Farbkreise, die Absicherung gegenüber der Fahrbahn durch die Möblierung.

Auf die Beibehaltung der taktilen Führung wurde trotz Verzicht der Schutzwegmarkierung geachtet, die Verwendung einer Farbe mit klaren Kontrasten war für die taktile Führung eine wesentliche Vorgabe. Ebenso musste bei der Farbwahl darauf geschaut werden, dass keine Farbe aus der StVO verwendet wird.

Die neuen Verkehrsanordnungen wurden durch temporäre Möblierungen im Straßenraum in Form von Baum- und Pflanztrögen, sowie Sitzmöbel gestalterisch unterstützt. Zusätzlich konnten als langfristige Elemente 7 neue dauerhafte Baumpflanzungen umgesetzt werden.

Maßnahmen an der Kreuzung Volksgartenstraße-Lendplatz

Zur Verbesserung der Situation für den Fuß- und Radverkehr an der Westseite des Lendplatzes sowie zur Querung der Volksgartenstraße wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Durch die Einbahnführung des Kfz-Verkehrs im Uhrzeigersinn um den Platz wurde mehr Fläche für den Radverkehr an der Westseite des Platzes frei.
  • Ebenso entfällt dadurch der bisher für den Radverkehr kritische Kfz-Verkehr vom nördlichen Lendplatz.
  • Der Radverkehr in Richtung Norden fährt im Mischverkehr mit. Für die gesicherte Führung über die Volksgartenstraße bekommt dieser einen eigenen, gesicherten Aufstellstreifen und Signalgeber. Der Radverkehr in Richtung Süden wird zukünftig gegen die Einbahn auf der Fahrbahn geführt werden. Der nach Süden fahrende Radverkehr kann über die Radwegquerung den Radstreifen gegen die Einbahn in Richtung Süden verwenden.
  • Auf Grund der wegfallenden Rechtsabbiegerelation von der Volksgartenstraße in die westliche Fahrbahn des Lendplatzes konnte eine Gehsteigverbreiterung an der Ecke erfolgen und somit die Wartefläche für den Fußverkehr vergrößert werden.

Die Verkehrsanordnungen werden 1 Jahr nach Umsetzung der Gestaltungsmaßnahmen evaluiert.

Gestaltungsmaßnahmen LendplatzGestaltungsmaßnahmen LendplatzGestaltungsmaßnahmen LendplatzGestaltungsmaßnahmen LendplatzGestaltungsmaßnahmen LendplatzGestaltungsmaßnahmen LendplatzGestaltungsmaßnahmen LendplatzGestaltungsmaßnahmen LendplatzGestaltungsmaßnahmen LendplatzGestaltungsmaßnahmen StockergasseGestaltungsmaßnahmen StockergasseGestaltungsmaßnahmen Stockergasse

Kontakt

DIin Barbara Urban

Abteilung für Verkehrsplanung
Europaplatz 20 | 8020 Graz
Tel.: +43 316 872-2891
E-Mail: barbara.urban@stadt.graz.at

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