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Graz lernt das Leben retten

Zum Tag der Wiederbelebung: Erste Hilfe bei plötzlichem Herzstillstand

12.10.2022

Im Notfall sind die ersten Minuten entscheidend: Wer bei einem unerwarteten Herzstillstand Erste Hilfe leistet, kann Leben retten. Die Initiative "Drück Mich!" hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Menschen die Wiederbelebung beizubringen. Nach dem Motto "Rufen - Drücken - Schocken" sind am Samstag, dem 15. Oktober, rund 70 Studierende der Med Uni Graz ab 9 Uhr in der ganzen Innenstadt unterwegs und zeigen vor Ort, wie einfach und wichtig Wiederbelebung bei einem Herzstillstand ist.

Wissen, wie Wiederbelebung geht: Bürgermeisterin Elke Kahr, Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer und Dr. Simon Orlob von der Aktion "Drück mich!" (v.l.).Eindrücke von den Wiederbelebungs-Aktionstagen der letzten Jahre.Eindrücke von den Wiederbelebungs-Aktionstagen der letzten Jahre.Eindrücke von den Wiederbelebungs-Aktionstagen der letzten Jahre.Eindrücke von den Wiederbelebungs-Aktionstagen der letzten Jahre.Eindrücke von den Wiederbelebungs-Aktionstagen der letzten Jahre.

Bürgermeisterin Elke Kahr appelliert aktiv an der Aktion teilzunehmen: "Die Hilfsbereitschaft der Grazerinnen und Grazer ist riesig. Nehmen Sie sich ein Herz, drücken Sie und helfen Sie mit, Leben zu retten!" Bei der letzten Aktion 2018 konnte das Wissen zu Wiederbelebung in der Bevölkerung bereits verdoppelt werden; 1-2 Prozent der Grazer:innen haben mitgemacht und sich selbst an der Herzdruckmassage versucht. Auch Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer animiert zum reanimieren: "Helfen ist einfach. Es ist aber wichtig, die eigene Scheu zu überwinden und sich zu trauen."

Die ersten Minuten sind entscheidend

"Der wichtigste Faktor, um das Überleben zu sichern, ist die Ersthilfe. Ohne diese Basis geht es nicht!", betont Dr. Simon Orlob, Assistenzarzt an der Medizinischen Universität Graz und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin - jenem Verein, der die Initiative ins Leben gerufen hat. "Man darf nicht übersehen, dass der Defibrillator nur im Zusammenspiel mit der Herzdruckmassage funktioniert", erklärt Orlob und meint weiter: "Jeder kann also mit seinen eigenen Händen Leben retten - wer dann noch an den Defibrillator denkt, hat alles perfekt gemacht."

In Graz gibt es ca. 160 bis 170 Fälle von Herzstillständen pro Jahr - nur 16 davon überleben. Jede Minute, die untätig vergeht, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 bis 15 Prozent. Würden bereits Anwesende gleich mit der Wiederbelebung beginnen, könnten österreichweit 1.000 zusätzliche Leben pro Jahr gerettet werden.

Die Lebensretter vom Rathaus

Wie wichtig die richtige Reaktion im Ernstfall ist, zeigte sich letzten Mittwoch vor dem Rathaus: Alles richtig gemacht haben Markus Kammerhofer und Kurt Lerch von der Ordnungswache, die einer Frau vor das Leben retteten. Die Dame hatte einen Herzstillstand im Haltestellenbereich der Holding Graz, die beiden Rathauswächter begannen sofort mit der Herzdruckmassage und griffen zum Defibrillator. Die Frau konnte noch vor Ort wiederbelebt werden und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die ganze Geschichte finden Sie hier.

Jeder kann Leben retten

Anleitung zur Wiederbelebung bei Herzstillstand
Anleitung zur Wiederbelebung bei Herzstillstand© AGN/Drück mich

Jeder zehnte Mensch in Österreich erleidet im Laufe des Lebens einen unerwarteten Herzstillstand. Treffen kann es dabei jede und jeden, jederzeit - ungeachtet des Alters. Wichtig dabei ist es, die folgenden Schritte einzuhalten:

Rufen: Wählen Sie den Notruf 144

Drücken: Beginnen Sie dann unverzüglich mit der Herzdruckmassage. Legen Sie die Hände übereinander und drücken Sie dazu kräftig und schnell in die Mitte des Brustkorbs: mindestens 100 Mal pro Minute.

Schocken: Falls ein Defibrillator (kurz Defi oder AED) zur Verfügung steht, schalten Sie diesen ein und folgen Sie den Anweisungen. Ansonsten fahren Sie mit der Herzdruckmassage fort, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Öffentliche Defibrillatoren in Graz

In Graz gibt es viele öffentlich zugängliche Defibrillatoren, die im Notfall rasch eingesetzt werden können. Alle Defi-Standorte in Graz gibt es außerdem im interaktiven Grazer Sicherheitsstadtplan unter www.graz.at/sicherheitsstadtplan.

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