Kinder und Jugendliche haben in den letzten Jahren auf viel verzichtet und gleichzeitig Großartiges geleistet. Daher war es wichtig, Voraussetzungen zu schaffen, damit sie auf- und nachholen können, was während dieser Zeit versäumt wurde. Mit dem Schwerpunkt der Kinder und Jugendstadt 2022- 2027 wurde im letzten Jahr im Gemeinderat ein klares Bekenntnis dahingehend gesetzt. Es stellt die jungen Menschen in unserer Stadt in den Fokus. Bis zum ersten Halbjahr 2027 stehen 1,5 Mio. Euro zur Verfügung, um Projekte für Grazer Kinder und Jugendliche umzusetzen. Der Start erfolgte bereits letzten Sommer. Im Rahmen des „Sommer des Zuhörens" konnten sich Kinder aktiv an der Gestaltung der Stadt beteiligen und haben ihre Vorstellungen und Wünsche erarbeitet und weitergegeben.
„Junge Menschen mussten während der Pandemie auf Alltägliches verzichten. Ihre Lebenswelt wurde in vielen Bereichen eingeschränkt. Dem entgegen steht jetzt die Kinder- und Jugendstadt unter dem Motto ‚Meine Stadt - Graz für Kinder und Jugendliche‘. Wir wollen ein klares Zeichen für die jungen Grazer:innen setzen - Ihr seid uns wichtig", erklärt Stadtrat Kurt Hohensinner.
Möglichkeiten zur Mitbestimmung
Partizipation war von Anfang an eine Grundvoraussetzung für die Kinder- und Jugendstadt, so Ingrid Krammer, Leiterin des Amtes für Jugend und Familie: „Für uns war immer wichtig, dass die Kinder- und Jugendstadt nicht FÜR die, sondern MIT den jungen Grazer:innen entsteht. Freie Meinungsäußerung und Beteiligung sind wichtige Kinderrechte - und das erwarten sich junge Menschen zurecht von uns Erwachsenen, wenn es um Projekte für Kinder- und Jugendliche geht."
Nadine Aichholzer, Koordinatorin der Kinder und Jugendstadt ergänzt: „Gestartet hat die Kinder- und Jugendstadt mit dem ‚Sommer des Zuhörens‘. Während der Sommerferien 2022 wurden 1200 Kinder zu ihren Wünschen die Stadt Graz betreffend befragt. Diejenigen, die noch nicht schreiben konnten und alle, die sich künstlerisch austoben wollten, durften uns ihre Ideen auch aufzeichnen. Aus all den Meinungen, Ideen und Anregungen werden heuer und in den nächsten Jahren nach Möglichkeit Projekte entwickelt."
Umgesetzt wurde die Umfrage mit drei langjährigen Kooperationspartner:innen des Amtes für Jugend und Familie - dem Verein FratzGraz, dem Kindermuseum FRida&FreD und dem Kinderbüro.
„Wie Kinder und Jugendliche in ihrem Umfeld aufwachsen, ist von größter Bedeutung für das ganze Leben. Die Gemeinde trägt dabei eine große Verantwortung, der wir in Graz gerecht werden möchten. Junge Menschen sollen sich darauf verlassen dürfen, dass ihre Bedürfnisse und Anliegen ernst genommen werden und sie auch Möglichkeiten finden, diese der Stadt mitzuteilen.
Und sie müssen, auch bevor sie an Wahlen teilnehmen dürfen, Möglichkeiten zur Mitbestimmung vorfinden.", so Bürgermeisterin Elke Kahr.
Auszüge aus den Ergebnissen des "Sommer des Zuhörens"
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Das wohl eindeutigste Ergebnis der Befragung: 610 Kindern gefällt an Graz vor allem die Infrastruktur. Der Lieblingsplatz der Kinder ist hier mit großem Vorsprung der Schlossberg.
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Außerdem gefallen den Kindern die vielen Grazer Parks und Grünflächen ganz besonders gut. Davon wünschen sie sich noch viel mehr.
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Ein Dorn im Auge ist den jungen Grazer:innen der Müll (140 Stimmen). Sie wünschen sich mehr Mülleimer, vor allem in Parks, bei Spielplätzen oder auf öffentlichen Plätzen.
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Beim Sportangebot führen mit 105 Stimmen mit weitem Vorsprung die Grazer Bäder. Im Freizeitbereich sind das Kindermuseum FRida&FreD, der Abenteuerspielplatz von Fratz Graz und das Kinderparlament inklusive Kinderbürgermeister:in betreut vom Kinderbüro die Lieblinge.
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Öffis und die Fahrradwege sind für die Kinder besonders wichtig. Sie wünschen sich sogar einen Ausbau, sowohl der Öffianbindungen als auch der Fahrradwege.
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Und zu guter Letzt ist ein großer Traum der Kinder ein Freizeitpark und Tierpark-Angebot ähnlich dem Wiener Prater und dem Tiergarten Schönbrunn. 123 Mal wurde ein Freizeitpark gewünscht, 107 Mal ein Tierpark oder Zoo und 44 Mal ein Wasserpark.
Der Jahresbeginn 2023 steht weiterhin im Zeichen der Partizipation. Das Jahr startet unter dem Motto ‚lass hören‘ mit der größten Jugendumfrage der Stadt. „Bis Ende Februar können Grazer:innen zwischen 14 und 19 Jahren ihre Meinung zur Stadt Graz mitteilen. Gleich wie beim ‚Sommer des Zuhörens‘ werden auch hier die Ergebnisse nach Möglichkeit in Projekte für Jugendliche umgewandelt", kündigt Markus Schabler, Leiter des Referates Offene Kinder- und Jugendarbeit, an. Als Dankeschön für die Teilnahme an der Befragung gibt es tolle Gewinne - 555 Preise, symbolisch für die 5 Jahre Kinder- und Jugendstadt, werden verlost.