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LASS HÖREN: Ergebnisse der Jugendbefragung

31.05.2023

Die mit 1.800 Rückmeldungen größte Jugendbefragung, die es in der Geschichte der Stadt Graz jemals gab, liefert spannende Einblicke in die Lebenswelt der jungen Grazer:innen.

Video: Pressekonferenz Jugendbefragung

Die Einbindung und Partizipation der Kinder und Jugendlichen ist eine der tragenden Säulen für den fünfjährigen Kinder- und Jugendschwerpunkt in der Stadt. Nach dem großen Erfolg der Kinderbefragung „Sommer des Zuhörens" waren nun die Jugendlichen an der Reihe. Im Rahmen der Kampagne „LASS HÖREN" durften sie ihre Wünsche und Anregungen zur Stadt Graz mitteilen und Ideen für kommende Projekte einbringen. „Junge Menschen mussten während der Pandemie auf Alltägliches verzichten. Ihre Lebenswelt wurde in vielen Bereichen eingeschränkt. Dem entgegen steht jetzt die Kinder- und Jugendstadt unter dem Motto ‚Meine Stadt - Graz für Kinder und Jugendliche‘. Wir wollen ein klares Zeichen für die jungen Grazer:innen setzen - Ihr und eure Meinung seid uns wichtig", erklärt Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner.

Die Jugendbefragung „LASS HÖREN" wurde im Rahmen der Familienstudie des Amtes für Jugend und Familie in Zusammenarbeit mit der Karl-Franzens-Universität Graz durchgeführt. Insgesamt konnten dabei rund 1.800 Rückmeldungen gesammelt werden. Davon war es möglich 1.500 auszuwerten. Damit handelt es sich um die größte Jugendbefragung, die es in der Stadt Graz je gegeben hat. Für die Teilnahme wurden die Jugendlichen natürlich auch belohnt - am Ende der Befragung bestand die Möglichkeit bei einem Gewinnspiel mit 555 Preisen - symbolisch für 5 Jahre Kinder- und Jugendstadt - mitzumachen. Verlost wurden tolle Preise wie eine Playstation 5, zwei iPhone14 oder dreißig Jahreskarten für die Grazer Bäder. „Die Einhaltung des Kinderrechts auf freie Meinungsäußerung, dass die jungen Grazer:innen mitreden dürfen, ist höchste Priorität für uns als Amt und vor allem im Rahmen der Kinder- und Jugendstadt", betont Ingrid Krammer, Abteilungsleiterin des Amtes für Jugend und Familie.

Jugendstadtrat Kurt Hohensinner, Nadine Aichholzer (Koordinatorin der Kinder- und Jugendstadt), Ingrid Krammer (Abteilungsleiterin Amt für Jugend und Familie), Markus Schabler (Leiter Offene Jugendarbeit im Amt für Jugend und Familie)

Wer hat der Stadt Graz die Meinung gesagt?

Wer hat der Stadt Graz die MeinunDie Teilnehmer:innen der Jugendbefragung waren zwischen 14 und 19 Jahre alt. Die meisten waren entweder 16-jährig (20,6%) oder 17-jährig (20,4%) alt. 56,6% der Teilnehmer:innen waren weiblich, 41,3% männlich und 2,1% divers. Die Bezirke mit den meisten Teilnehmer:innen sind Andritz und Liebenau (jeweils über 160 Personen). Knapp die Hälfte der befragten Personen (46%) besucht eine AHS Oberstufe.

Was gefällt in Graz?

Ähnlich wie schon bei der Kinderbefragung sticht auch bei „LASS HÖREN" heraus, dass den Jugendlichen die Innenstadt mit 221 Stimmen besonders gut gefällt. Unter den Sehenswürdigkeiten - hier sind sich Kinder und Jugendliche einig - ist der Schlossberg mit 151 Stimmen der klare Favorit. Unter den Top 5 bei der Frage „Was gefällt dir gut in Graz" liegen die Grazer Grünflächen (7,85%). Dabei sprechen sich 106 Rückmeldungen für die Parks im Stadtgebiet aus. Das ist den Jugendlichen aber noch lange nicht genug, 92 Teilnehmer:innen wünschen sich mehr Grünflächen, 45 Personen mehr Parks.

Was fehlt in Graz?

356 Teilnehmer:innen haben Wünsche zu Freizeitangeboten und Einrichtungen gemeldet. 60 Stimmen fallen hier auf Freizeitaktivitäten und 34 Stimmen auf Angebote speziell im Sommer. „Natürlich darf auch bei den Jugendlichen, wie schon im ‚Sommer des Zuhörens‘, ein Erlebnispark (48 Stimmen) und ein Zoo (16 Stimmen) nicht fehlen", betont Nadine Aichholzer, Koordinatorin der Kinder- und Jugendstadt.

204 Teilnehmer:innen fehlt es an Orten für Jugendliche - darunter fallen unter anderem Lerncafés, Jugendtreffs und Jugendcafés, Rückzugsorte zum Chillen und Plätze, um neue Leute kennenzulernen. Jugendstadtrat Hohensinner sieht in dieser Rückmeldung eine Bestätigung für den in der Jugendstrategie eingeschlagenen Weg: „Junge Menschen brauchen Raum, um sich zu entfalten. Unsere 13 Jugendzentren sind in diesem Zusammenhang ganz wichtige, niederschwellige Angebote, auf die wir einen besonderen Schwerpunkt legen. Mit den neuen JUZ Echo und Grünanger haben wir schon richtige Jugend-Hotspots geschaffen. Nun freue ich mich, dass es nach mehreren Anläufen auch mit der Realisierung des neuen EggenLend geklappt hat. Für die Zukunft braucht vor allem das LogIn in Straßgang unsere Aufmerksamkeit."

Die umweltbewussten Jugendlichen benutzen gerne die Öffis, dabei wünschen sich knapp 100 Personen eine Frequenzerhöhung der Busse und Bims. Ein Problemfeld sehen die Jugendlichen in der Nacht: 56 Teilnehmer:innen fehlt ein gut ausgebauten Nacht-Öffinetz um, egal zu welcher Uhrzeit, mobil zu sein.

Beim Thema Sport wünschen sich 38 Personen mehr öffentliche und kostenfreie Sportplätze. 30 Jugendliche stellen klar, dass es in Graz nicht genügend Kunstrasen-Fußballplätze gibt.

Mit Instagram ganz nah an der Zielgruppe

Die beliebtesten Freizeitaktivitäten der Grazer Jugendlichen sind mit Abstand die Nutzung von Social Media (Täglich: 76,5%; Mehrmals die Woche: 10,4%), Youtube, Netflix, Twitch, etc. schauen (Täglich: 61,4%; Mehrmals die Woche: 23,9%), Chillen (Täglich:41,7%, Mehrmals die Woche: 28,8%) und Musik (Täglich: 44,4%; Mehrmals die Woche: 13,6%).

Um schnell und zielgruppengerecht mit den Jugendlichen in Kontakt zu kommen wurde im Rahmen der Kinder- und Jugendstadt der Instagram Kanal „@junge_stadtgraz" gestartet. Diese Entscheidung wurde durch die Jugendbefragung bestärkt, denn 98,4% der Jugendlichen besitzen ein eigenes Smartphone und 84,2% der Teilnehmer:innen geben an, dass sie am liebsten auf Instagram über neue Projekte informiert werden möchten. „Mich freut es besonders, dass wir mit unserem Instagram Account die Wünsche der Zielgruppe decken. Denn der Kanal soll nicht nur zur Information dienen, Jugendliche sollen hier auch auf schnelle und unkomplizierte Weise mit uns Kontakt aufnehmen können. Denn auch nach ‚LASS HÖREN‘ liegt uns die Meinung der Jugendlichen am Herzen", so Koordinatorin Aichholzer.

So geht es weiter

Der Schwerpunkt „Kinder- und Jugendstadt" läuft bis ins erste Halbjahr 2027. Bis dahin sollen viele Projekte speziell für Kinder und Jugendliche umgesetzt werden. Die Ergebnisse der beiden Befragungen „Sommer des Zuhörens" und „LASS HÖREN" sind dabei eine wichtige Orientierung und Richtschnur. Es heißt also gespannt bleiben.

Michael Wildling

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Ihre Kommentare (2)

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  • Sylvia Bartsch , 01.06.2023,
    Raum fuer Kinder und Jugendliche

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    Bezueglich der Raeumlichkeiten erbitte ich Ihnen um Beruecksichtigung der Reife und des Alters, denn die Diskrepanzen unter sich erlauben nicht, dass sie ihre Interessen bearbeiten. Jede Gruppe mit ihrem Ziel und dementsprechende Materialien.
  • Abteilung für Kommunikation07.06.2023,

    Sehr geehrte Frau Bartsch,

    vielen Dank für Ihren Hinweis.
    Das Amt für Jugend und Familie versucht mit den Kooperationspartnern immer altersadäquate Angebote zu gestalten.
    In den Jugendzentren gibt es beispielsweise die Kernzielgruppe 14 bis 19 und auch hier werden die Angebote und Inhalte bestmöglich auf die Altersgruppe abgestimmt.

    Liebe Grüße aus der Redaktion