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Erster Vizebürgermeister von Lviv zu Gast in Graz

Andriy Moskalenko war mit seiner Delegation für einen Wissensaustausch im Grazer Rathaus.

07.06.2024
Freundschaftliches Händeschütteln: Andriy Moskalenko (erster Vizebürgermeister von Lviv) und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner.
Freundschaftliches Händeschütteln: Andriy Moskalenko (erster Vizebürgermeister von Lviv) und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner.© Stadt Graz/Fischer

Eine Delegation aus Lviv (Lviv, Lemberg) mit dem Ersten Vizebürgermeister Andriy Moskalenko war heute für einen Wissensaustausch zu Gast im Grazer Rathaus und wurde von Vizebürgermeisterin Judith Schwentner empfangen. Weitere Gespräche mit Verantwortlichen von Stadt Graz, Energie und Holding Graz stehen auf dem Programm, nachdem die Gäste aus der Ukraine gestern an der Konferenz „Vocational Excellence for a Green Europe" teilgenommen haben.

Die Stadt Lviv liegt im Westen der Ukraine, rund 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Im Jahr 2017 zählte man 721.301 Einwohner:innen, durch die Fluchtbewegungen nach Kriegsausbruch sind es weit mehr geworden.

Projektpartnerschaft Graz-Lviv

Der Empfang und Wissensaustausch im Media Center des Rathauses wurde von der Abteilung für Kommunikation organisiert.
Der Empfang und Wissensaustausch im Media Center des Rathauses wurde von der Abteilung für Kommunikation organisiert.© Stadt Graz/Fischer

Die Stadt Graz ist mit Lviv durch historische Beziehungen freundschaftlich verbunden. Diese Freundschaft wird nun in Form einer dreijährigen Projektpartnerschaft, die am 12. Jänner 2024 einstimmig vom Stadtsenat beschlossen worden ist, gestärkt und ausgebaut. Diese Projektpartnerschaft umfasst den Wissensaustausch und die Kooperation in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise Gesundheitswesen, Wissenschaft, Kultur, lokale Selbstverwaltung und vieles mehr. Im Mittelpunkt dieser Projektpartnerschaft steht die Unterstützung seitens der Stadt Graz bei der Errichtung der Art Library, des neuen Kulturzentrums in der Altstadt von Lviv. Die Stadt Graz leistet dafür einen Beitrag von insgesamt 75.000 Euro aus den Ressortmitteln von Bürgermeisterin Elke Kahr.

Bei der heutigen Begrüßung der Delegation durch die Vizebürgermeisterin unterstrich Judith Schwentner die Entschlossenheit der Stadt Graz zu unterstützen und gab einen Ausblick auf den Herbst: "Wir werden von 10. bis 12. Oktober gemeinsam mit dem Honorarkonsul Friedrich Möstl und einem Hilfstransport nach Lviv kommen."

In einer Power-Point-Präsentation sowie einem Kurzfilm demonstrierte der erste Vizebürgermeister in berührenden Bildern und anhand von Zahlen, wie der Alltag in seiner Stadt aussieht, wo Kriegsversehrte mit Prothesen versorgt werden, wo davon so viele gebraucht werden, dass man sich in speziellen Zentren darauf spezialisiert hat, wo mentale Traumata in Kliniken behandelt werden, wo verwundete Frauen und Kinder behandelt werden und ein Leben, wie man es vor Kriegsausbruch geführt hatte, nur schwer aufrechtzuerhalten ist. Und trotz all des Leids geben die Bewohner:innen von Lviv die Hoffnung nicht auf, was am Schluss der Präsentation und des Films klar zum Ausdruck kam.

Unterstützung auf vielen Ebenen

Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat die Stadt Graz die aus der Ukraine in die steirische Landeshauptstadt geflüchteten Menschen auf vielfache Weise unterstützt: Soforthilfe, Ankunftszentrum für ankommende Flüchtlinge, Elternberatung für Flüchtlinge, Stipendien und vieles mehr. 
Am 19. März 2022 erschien eine Spezialausgabe der BürgerInneninformation BIG, die ganz im Zeichen der Ukraine stand.

Im Dezember 2022 zeigte die Ausstellung „Kraft des Lebens" in der Jugendgalerie des Grazer Rathauses Bilder von Kindern, die mit ihren Müttern aus der Ukraine geflohen sind (eine Kooperation zwischen der Kulturvermittlung Steiermark und dem Ukrainischen Kulturverein).

Am 28. Juni 2024 wird die AusstellungKinderseelen - Kinderträume" in der Jugendgalerie mit Bildern von Kindern, die in Saporischschja leben, eröffnet werden. 

Und auch auf sportlicher Ebene gibt es Berührungspunkte: Am 6. Juli wird der SK Sturm Graz freundschaftlich gegen den ukrainischen Bundesligisten Rukh Lviv in Gralla spielen.

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