Wichtig zu wissen
Welche Impfungen sind in der Schwangerschaft empfohlen und welche nicht?
In der Schwangerschaft sollte "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" geimpft werden. Einige Impfungen sind aber auch in der Schwangerschaft dringend empfohlen, da diese Erkrankungen während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt ein Risiko für Mutter und Kind bedeuten können.
Totimpfstoffe sind in der Schwangerschaft erlaubt, trotzdem sollte man im ersten Trimenon (in den ersten 13 Wochen der Schwangerschaft) nur unbedingt notwendige Impfungen verabreichen.
Lebendimpfstoffe (wie Maser-Mumps-Röteln oder Varicellen (Schafblattern, Windpocken)) dürfen in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden. Am besten sollen diese Impfungen bereits vor der Schwangerschaft durchgeführt werden ("prepare for pregnancy").
Pertussis (Keuchhusten)
Diese Impfung wird ab dem 2. Trimenom (idealerweise 27. bis 36. Schwangerschaftswoche, bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt soll die Impfung vorgezogen werden), unabhängig vom Abstand zur letzten Impfung gegen Keuchhusten empfohlen. Derzeit gibt es nur Kombinationsimpfstoffe (Diphtherie-Tetanus-Pertussis oder Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Polio). Diese Impfstoffe sind in der Schwangerschaft gut verträglich und unbedenklich. Durch die Keuchhustenimpfung in der Schwangerschaft bekommt Ihr Baby einen "Nestschutz", bis es selbst gegen Keuchhusten geimpft werden kann (6-fach Impfung ab dem 3. Lebensmonat). Keuchhustenfälle gibt es das ganze Jahr über, vor allem Kinder unter 6 Monaten können daran sehr schwer erkranken. WICHTIG: Auch Kontaktpersonen (Vater, Großeltern, Geschwister, usw.) des Neugeborenen sollten gegen Keuchhusten geimpft sein!
Influenza (echte Grippe)
Da Schwangere und Neugeborene ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe einer echten Grippe haben, ist diese Impfung vor bzw. auch während der Influenzasaison ab dem 2. Trimenon (ab der 14. Schwangerschaftswoche) dringend empfohlen. Kurz vor oder während einer Grippewelle kann auch schon im ersten Trimenon (vor der 14. Schwangerschaftswoche) geimpft werden.
Covid-19 (Corona)
Während der Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe einer Covid-19-Erkrankung, außerdem erhöht die Infektion auch das Risiko für eine Frühgeburt. Die Covid-19-Impfung sollte daher im Herbst mit einem mRNA-Impfstoff durchgeführt werden, diese Impfstoffe sind auch in der Schwangerschaft zugelassen, wirksam und sicher.
RSV
Durch die RSV-Impfung der Mutter in der Schwangerschaft werden schützende Antikörper gegen RSV auf das Baby übertragen ("Nestschutz"). Sie ist 4 bis 8 Wochen vor dem Geburtstermin empfohlen, wenn der Geburtstermin zwischen Oktober und März liegt.
RSV-Erkrankungen sind vor allem in der kalten Jahreszeit zwischen Oktober und März häufig und können für junge Säuglinge gefährlich sein. Im Laufe der ersten beiden Lebensjahre erkrankt fast jedes Kind an RSV.
Während der RSV-Saison können Kinder unter 12 Monaten eine "Impfung" mit Antikörpern gegen RSV erhalten. Diese Impfung ist im Kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten, jedoch in Österreich derzeit noch nicht flächendeckend verfügbar (Stand Februar 2025).
Impfungen in der Stillzeit
In der Stillzeit sind grundsätzlich die meisten Impfungen möglich. Für Frauen im Wochenbett bzw. Stillende, die bisher nicht geschützt waren, sind vor allem folgende Impfungen dringend empfohlen:
- Masern-Mumps-Röteln-Imfpung (kostenlos)
- Varizellen-Impfung (kostenpflichtig)
- Influenza (kostenlos)
- Covid-19 (kostenlos)
Mütter mit rhesus-negativer Blutgruppe erhalten üblicherweise in der Schwangerschaft und nach der Geburt eine Rhesusprophylaxe (Anti-D-Immunglobulin) - danach müssen 3 Monate Abstand zu den Lebendimpfstoffen (z.B. Masern-Mumps-Röteln oder Varizellen) eingehalten werden, da die Wirksamkeit der Impfung durch die Immunglobulin-Gabe beeinträchtigt werden kann.
Wo finde ich noch mehr Informationen?
Ausführliche Informationen finden Sie im Impfplan Österreich im Kapitel "Impfungen spezieller Personengruppen" ⇒ "Impfungen in der Schwangerschaft und Stillzeit"
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