Aufgewachsen in Graz, groß geworden in der Welt: Die Ausstellung im Graz Museum macht sich auf die Spuren des Mythos Jochen Rindt und beleuchtet die Kindheit- und Jugend der Rennsportlegende in Graz.
Unter den zahlreichen Gästen bei der Eröffnung konnte man spüren, welche Faszination heute noch von dem Jahrhundertrennfahrer ausgeht. „Jochen Rindt verkörperte alles, was einen Helden ausmacht. Er könnte noch heute eine Kultfigur sein", weiß Kulturstadtrat Günter Riegler, der gemeinsam mit Museumsdirektor Otto Hochreiter und den KuratorInnen Martina Zerovnik, Anette Rainer und Beat Gugger die ursprünglich für 2020 geplante Ausstellung eröffnete. Zu sehen von 29.09.2021 bis 25.09.2022.
Interaktive Karte: Jochen Rindts Spuren in Graz
Ein Teil der Ausstellung ist nun auch online zugänglich: Die interaktive Karte „Jochen Rindts Spuren in Graz" rückt die Orte und Menschen in den Mittelpunkt. Grazer WegbegleiterInnen erinnern sich an ihre Zeit mit Jochen Rindt und Bewunderer erzählen von der ungebrochenen Faszination des Jahrhundertrennfahrers, darunter auch sein Bruder Uwe Eisleben, ehemalige Schulkollegen und Fans.
Bei den Großeltern am Ruckerlberggürtel in Graz verbrachte er seine Kindheit, fuhr die ersten Straßenrennen und machte später das Nachtleben unsicher: Mit einem klaren Graz Bezug beleuchtet die Ausstellung das Leben von Jochen Rindt abseits motorsportlicher Glanzlichter. „Wie hat Graz ihn geprägt? Wie hat er die Stadt geprägt? Vier Räume vermessen das kurze, schnelle Leben von Jochen Rindt und gehen der Geschwindigkeit und dem Rasen in seinem Leben nach", erklärt Otto Hochreiter. In Form von Fotos, Dokumenten, Filmmaterial und Briefen, zu einem großen Teil aus privaten Sammlungen und teilweise noch nie gezeigt, folgt die Ausstellung Jochen Rindts Kindheit und Jugend in Graz.
Vom Halbstarken zum Rennsportler
Sie zeigt, wie er sich vom schüchternen Buben zum coolen Draufgänger entwickelt. Erzählt vom Fortgehen und den ersten Straßenrennen in Graz: vom ersten „Sissy" Moped, dem ersten Auto und den ersten Strafzetteln. Dokumentiert die „mystischen" Eigenschaften, die der moderne, charismatische, todesmutige Rennfahrer zu Lebzeiten hatte und schließt letztendlich mit dem Begräbnis am Zentralfriedhof, eines der wichtigsten Ereignisse der Nachkriegszeit in Graz. Bis heute bleibt Jochen Rindt der einzige Formel-1-Weltmeister, der posthum gekürt wurde.
Till The End of Time
Die Fotoserie „Till the End of Time" der Künstlerin Thelma Herzl entstand zum 40. Todestag von Jochen Rindt. Auf einem von der Künstlerin angebrachten Metallteller verschmolzen hunderte Kerzen zu einem großen Wachsbild, dem sich Herzl fotografisch näherte. Die Bilder werden erstmals in der Ausstellung gezeigt.
"Jochen Rindt, Mythos, Graz"
29.09.2021 bis 25.09.2022
Graz Museum
Sackstraße 18, 8010 Graz
grazmuseum.at