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So macht Graz die mobile Pflege leistbar

25.06.2019

Jahresbilanz eines Erfolgsmodells

"Für pflegebedürftige Grazer und Grazerinnen ist eine merkliche Verbesserung erreicht worden", sagt Pflegestadtrat Robert Krotzer. Eine Zuzahlung der Stadt Graz macht es einfacher, in den eigenen vier Wänden bleiben zu können.

Zuzahlung schafft Abhilfe

Lange Zeit waren viele Menschen aus finanziellen Gründen gezwungen, in ein Heim zu gehen, weil sie sich die mobilen Pflegedienste (Hauskrankenpflege, Pflegeassistenz oder Heimhilfe) nicht leisten konnten. Dabei wären sie gesundheitlich durchaus in der Lage, zuhause zu bleiben. Seit 1. Juni 2018 schafft ein Zuzahlungsmodell Abhilfe.

"Den Betroffenen bleibt die Höhe der Mindestpension in der Höhe von 885 Euro erhalten - unabhängig vom Betreuungsausmaß, das sie zuhause in Anspruch nehmen. Dafür sorgen Ausgleichszahlungen der Stadt Graz, die im neuen Kliententarifmodell für die mobile Pflege und Betreuung sowie die Hauskrankenpflege vorgesehen sind", erklärt der Stadtrat das Modell.

Kleine Summen, große Erleichterung

2.543 Grazer und Grazerinnen haben im zweiten Halbjahr 2018 mobile Dienste in Anspruch genommen. 284 von ihnen, also mehr als 11 Prozent, beziehen die Mindestpension. Die Statistik zeigt: Vor allem Menschen in den unteren Pflegestufen nutzen das Angebot. "Unser Grazer Modell ist für viele also eine echte Alternative zum Pflegeheim", freut sich Mag.a Norma Rieder, Fachbereichsleiterin für Pflege/Planung/Controlling, über die Zahlen.

Die Mehrzahl bezieht eine Zuzahlung von unter 100 Euro. „Das sind vielleicht auf den ersten Blick kleine Summen, aber für viele eine große Erleichterung", weiß Krotzer: "Gerade bei sehr kleinen Pensionen kommt es auf jeden Euro an."

Doppelte Entlastung: Für Menschen – und für Stadtbudget

Wenn Menschen länger zuhause bleiben können, ist das nicht nur gut für sie, sondern auch für die Stadtfinanzen. Ist jemand im Pflegeheim, kostet das die Stadt im Schnitt 12.088 Euro pro Jahr. Für mobile Dienste fallen deutlich weniger Kosten an: 1.534 Euro. "Die Entlastung ist also eine doppelte", sagt MMag. Andreas Harb, Leiter der Stabstelle Budget/Finanzen im Sozialamt: "für die Menschen - und für das Budget der Stadt".

FAQs unter: graz.at/kliententarifmodell

Hanno Wisiak

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