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Bewegte Berg-Historie in 3,2,1...

Pre-Opening des Graz Museum Schlossberg

11.09.2020
Pre-Opening Graz Museum Schlossberg: Kulturstadtrat Günter Riegler, Otto Hochreiter (Direktor GrazMuseum), FPÖ-Klubobmann Armin Sippel, Sibylle Dienesch (Vizedirektorin GrazMuseum), Bundesministerin Christine Aschbacher, Landesrat Christopher Drexler (v. l.).Die schönste Aussicht auf Graz bietet sich von der Kanonenbastei.Auch für Kinder bietet das Museum spielerische Attraktionen.Die schönste und weiteste Aussicht auf Graz und seine Umgebung bietet die Kanonenhalle der Stall- oder Kanonenbastei.Die audiovisuelle "Schlossberg-Story" stieß auf Begeisterung.Für musikalische Untermalung sorgte die Neue Hofkapelle Graz.Sanfte Geigen- und Celloklänge begleiteten das Pre-Opening.

Ab morgen ist es soweit und der Schloßberg lässt tief in sein Geschichtsgewölbe blicken: Das Graz Museum Schlossberg* öffnet am 12. und 13. September erstmals seine Pforten für BesucherInnen. Ein feierliches Pre-Opening fand bereits heute Abend vor Ort statt. Dazu gaben Otto Hochreiter, Direktor GrazMuseum, Kulturstadrat Günter Riegler und FPÖ-Klubobmann Armin Sippel einen Einblick in den Entstehungsprozess. Auch Kulturlandesrat Christopher Drexler, die Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend Christine Aschbacher sowie zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Verwaltung und Kultur waren gekommen, um erste Eindrücke von der neuen Kultureinrichtung hoch über den Dächern der Stadt zu gewinnen.

Ganzjährig geöffnet und zum Teil Freilichtmuseum, soll das Museum zur ersten Anlaufstelle aller Schloßberggäste – BürgerInnen und TouristInnen gleichermaßen – werden. Rund 1,5 Millionen Menschen besuchen den Grazer Hausberg jährlich. Sie sollen von nun an Einblicke in die Historie des Schloßergs erhalten. Dabei steht die Wechselbeziehung zwischen Stadt und Berg im Mittelpunkt. In vier Bereichen und unterschiedlichen Formaten erzählt das Graz Museum Schlossberg die Geschichte des Schloßberges* und seine Bedeutung für die Stadt.

Einladend, barrierefrei, familienfreundlich

Für GrazMuseum-Direktor Otto Hochreiter ist es "ein ganzer großer Tag und ein denkbarer Moment", wie er beim Pre-Opening betonte. Bereits 2013 nahm die Museums-Konzeption unter dem damaligen Stadtrat Gerhard Rüsch, der sich auch unter den Gästen befand, ihren Anfang. Unter der nunmehrigen Ära von Kulturstadt Riegler fiel schließlich der Beschluss, das Projekt zu realisieren.

Hochreiter dankte schließlich allen Beteiligten – von dem Team rund um Chefkuratorin Martina Zervonik, über die Projektleiterin Sybille Dienesch (Vizedirektorin GrazMuseum) bis hin zu den Architekten – "für deren unglaublichen Einsatz und die Genauigkeit, ohne die das Museum heute wohl nicht das wäre, was es ist." Alle GestalterInnen kommen aus oder arbeiten in Graz.

Wenn die Entscheidung für das Museum zu Coronazeiten gefallen wäre, wäre sie wohl ebenfalls positiv ausgefallen, betonte Hochreiter. Jene Werte, von denen ein Museum lebt, gelte es "nicht auszustellen, sondern zu leben." Darunter fallen komplette Barrierefreiheit, Familienfreundlichkeit, ein offener, einladender Charakter und eine "hohe Aufenthaltsqualität" etwa durch neu gepflanzte Bäume. 

Authentische Geschichte erzählen

Kulturstadtrat Günter Riegler teilte die Begeisterung für das neue Museum am Grazer Hausberg: "Wir wollten die Gelegenheit nutzen und an diesem Ort eine möglichst authentische Geschichte erzählen." Gerade in Zeiten, in denen wieder Kriege aufkommen, sei das wichtig.

Dabei hatte man Hochreiters Konzept – entgegen aller Widerstände – eins zu eins übernommen. Es habe eine "bedeutende Gruppe von Meinungsbildnern" gegeben, die sich ein klassisches Garnisonsmuseum gewünscht habe, erinnerte sich Riegler zurück. Nach intensiver dreieinhalbjähriger Zusammenarbeit mit dem GrazMuseum-Direktor eröffne man an einem "historischen Tag" nun ein Museum, das die vielfältigen Facetten des Schloßbergs darstellt. Schließlich ist der Grazer Hausberg schon lange mehr als nur eine militärische Festungsanlage aus dem Zweiten Weltkrieg.

Dem stimmte auch FPÖ-Klubobmann Armin Sippel, der das Projekt mitgetragen hat, zu: "Der Grazer Schloßerg ist nicht nur ein Ort der Naherholung, sondern ein begehbares Geschichtsmuseum". Dabei galt es, "die Geschichte unverblümt darzustellen". Mit den vier unterschiedlichen Ausstellungsformaten soll schließlich ein breites Publikum angesprochen werden.

Das Video zum Pre-opening

Leuchtturmprojekt für Kultur-Arbeitsplätze

Die steirische Landesregierung stellt dem GrazMuseum Schlossberg bereits jetzt ein gutes Zeugnis aus. Christopher Drexler, Landesrat für Kultur, Europa, Sport und Personal, gratulierte zur gelungenen Ausstellung. "Der Schloßberg ist für jeden Grazer etwas Besonderes." Der Platz, an dem das Museum nun steht, sei immer ein "Mysterium" gewesen. "Irgendwie musste dieser Platz wachgeküsst werden", betonte Drexler. Das sei nun schließlich gelungen. Zudem beobachtete der Landesrat einen "Hunger an Kunst und Kultur, der sich in den letzten Monaten aufgestaut hat".

Auch Christine Aschbacher, Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend, war zum Pre-Opening nach Graz angereist und bezeichnete das Museum als "Leuchtturmprojekt für die Stadt Graz". Für die in Wundschuh bei Graz geborene Bundespolitikerin ist der Schloßberg eine "Kindheitserinnerung, aber eine alltägliche Besonderheit" in der Murmetropole. Sieben neue Arbeitsplätze wurden mit dem neuen Graz Museum Schlossberg geschaffen sowie bestehende gesichert – für Aschbacher in ihrer Rolle als Arbeitsministerin eine erfreuliche Bilanz. "Wenn die richtigen Menschen in richtiger Stimmung zusammenkommen, ist Außergewöhnliches möglich", streute sie ihrer Heimat Rosen.

Die vier Museums-Bereiche im Überblick

Wundergarten

Der "Wundergarten", dominiert von schattenspendenden Hainbuchen, ist der Ort des Ankommens im Graz Museum Schlossberg. Kinder können auf Entdeckungsreise gehen und die Geschichten der Fabelwesen erkunden, die am Schloßberg beheimatet sind. Hinter den mythischen Figuren des "Wappen­Panthers", des "Steinernen Hundes", des "Elefanten" und des "Löwen" verbergen sich Wünsche, Ängste und Fantasien ihrer jeweiligen Entstehungszeit: männlicher Machtanspruch, ungarische Vormachtstellung, osmanische Bedrohung und stolze Schloßbergverteidigung.

Graz-Blick

Die schönste und weiteste Aussicht auf Graz und seine Umgebung bietet die Kanonenhalle der Stall- oder Kanonenbastei. Zusätzlich kann im Graz Museum Schlossberg die Stadt quasi als Stadtmodell historisch interpretiert werden: Auf einem großen interaktiven Bildschirm wird das Rad der Zeit von Schlüsseljahr zu Schlüsseljahr zurückgedreht, und man taucht in das jeweilige historische Stadtbild ein. Im "Graz-Blick" lassen sich die Veränderungen des Stadtbilds über die Jahrhunderte im Schnelldurchlauf nachvollziehen.

Geschichts-Parcours

Wichtige Schloßbergbauten und Denkmäler, an denen man vielleicht gerade vorbeispaziert ist, findet man im Graz Museum Schlossberg wieder. Im „Geschichts­Parcours" im ehemaligen Kanonierhaus flanieren die BesucherInnen an zwei Dutzend solcher Deja-vu-Erlebnisse vorbei. Dort werden die "Schlossberg ­Monumente" mit faszinierenden Exponaten in ihren historischen Zusammenhängen dargestellt. Der Parcours führt vom Herrschersitz und Bollwerk der Vergangenheit über Napoleons Belagerung bis zum Landschaftsgarten und Natur- und Freizeiterlebnis von heute.

Schlossberg-Story

Die Kasematte unter der Stall- oder Kanonenbastei – ein gigantischer Raum, geschützt durch meterdicke Mauern – ist im Graz Museum Schlossberg durch den Einbau eines Liftes erstmals barrierefrei zugänglich. Dort, im Inneren des Bollwerks, veranschaulicht die audiovisuelle "Schlossberg-Story" rund um ein spektakuläres transparentes Schloßbergmodell die Geschichte des Berges. Die multimediale Show gibt auch Einblick in das Innere des Berges mit dem Türkenbrunnen und dem über sechs Kilometer langen Stollensystem. 

* Schloßberg mit "ß" ist die korrekte Schreibweise für den Grazer Stadtberg. Bei "Graz Museum Schlossberg" handelt es sich um einen Eigennamen mit einem "ss".

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