„Eine Gesellschaft ohne Ehrenamt ist eine arme Gesellschaft, zum Glück sind wir in diesem Zusammenhang sehr reich", weiß Bildungs-, Integrations- und Sozialstadtrat Kurt Hohensinner, „durch ihre gemeinnützige Arbeit sind die Freiwilligen eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft und stärken den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Bevölkerung." Die FEE (kurz für freiwillig - ehrenamtlich - engagiert) ist die Ehrenamtsbörse der Stadt Graz und ein wesentlicher Mosaikstein für die Stärkung des Ehrenamts in der Stadt Graz. „Menschen, die in Graz ehrenamtlich aktiv sind, verdienen zwar kein Geld, aber umso mehr verdienen sie unsere Anerkennung, Dank und Unterstützung", betont der Stadtrat. Deshalb stellt die Stadt Graz seit Jahren ein umfangreiches Paket an Unterstützungsmaßnahmen für das Ehrenamt zur Verfügung. „Unser Ziel ist es mit entsprechenden Rahmenbedingungen und Angeboten den Ehrenamtlichen einen Mehrwert zu bieten und sie ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten. So haben wir etwa eine umfassende Ehrenamtsversicherung in Graz eingeführt, Aus- und Weiterbildungsangebote konzipiert und eine kostenlose Rechtsberatung eingerichtet. Erst heuer haben wir das Projekt „Treffpunkt Ehrenamt" auf sieben Standorte ausgebaut, bei dem Ehrenamtlichen kostenlos Räumlichkeiten für ihre Aktivitäten zur Verfügung gestellt werden. Das Fest „Graz engagiert" wurde heuer ja in Form einer Kampagne unter dem Titel „Ohne Ehrenamt geht's nicht" durchgeführt. Ein wesentlicher Meilenstein war die Zusammenführung aller Maßnahmen zum Thema Ehrenamt im Integrationsreferat, um hier eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen.
Anerkennung, Dank und Unterstützung
„Menschen, die in Graz ehrenamtlich aktiv sind, verdienen zwar kein Geld, aber umso mehr verdienen sie unsere Anerkennung, Dank und Unterstützung", betont der Stadtrat. Mit dem FEE-Award werden seit 2017 Projekte mit besonderem ehrenamtlichen Engagement gewürdigt und ausgezeichnet. Verbunden mit dem Award ist auch eine finanzielle Unterstützung für das kommende Projektjahr in Höhe von 700 Euro. Und das sind die heurigen Gewinner des FEE-Award:
- Verschenkladen Graz - wenn am Ende vom Geld wieder zu viel Monat übriggeblieben ist, so könnte man das Motto des Verschenkladens kurz zusammenfassen - Der Verschenkladen hilft in sehr niederschwelliger Art und Weise. Es braucht keinen Grund - jeder und jede kann kommen und sich das dringendst Benötigte nehmen. Nachhaltig und sozial - Danke an die vielen Ehrenamtlichen - es sind über 70 - die sich dafür engagieren.
- Männernotruf: Gerade jetzt im Zuge von Corona eine Einrichtung die man nicht missen möchte und die wir Dank der Arbeit von 34 ehrenamtlichen Menschen auch nicht missen müssen. Auf engen Raum werden Konflikte in der Familie sichtbar und treten vermehrt auf. Seit Beginn wurden schon rund 15.000 Telefonate geführt. Österreichweit ist die Steiermark damit das einzige Bundesland, dass eine derartige Einrichtung hat. Danke den vielen Freiwilligen die sich hier engagieren.
- Patenfamilien für Kinder psychisch belasteter Eltern: Psychische Erkrankung ist etwas worüber man selten offen redet. Neben den Betroffenen selbst, sind es vor allem die Kinder die dabei leider vergessen werden. Danke daher an jene 24 Familien die sich in den letzten Jahren bereit erklärt haben, diese Kinder in Form einer Patenschaft zu unterstützen.
10 Milliarden Euro Wertschöpfung
„Für mich ist das Ehrenamt eine der wichtigsten Säulen unserer Gesellschaft", sagt Hohensinner, der auf zahlreiche Statistiken verweist. So ist Österreich etwa unter den europaweiten Spitzenreitern, wenn es um das ehrenamtliche Engagement geht. Rund 46 Prozent aller Erwachsenen, also beinahe jeder Zweite, sind in der einen oder anderen Form als Ehrenamtliche tätig. Zahlen für die Steiermark gehen sogar von rund 50 Prozent aller Steirerinnen und Steirer ab dem 15. Lebensjahr aus, die sich ehrenamtlich engagieren. Der ideelle Wert dieser Unterstützung ist nicht zu beziffern, von der Donau Universität Krems (Prof. Gottfried Haber) wurde allerdings versucht den monetären Wert der ehrenamtlich erbrachten Leistung in Österreich zu beziffern. Dieser liegt bei einer jährlichen Wertschöpfung von rund 10 Milliarden Euro. Heruntergebrochen auf Graz würde dies einen Gegenwert von 330 Millionen Euro pro Jahr bedeuten.