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SozialCard: Kleinkinderzuschuss gegen Kinderarmut

10.06.2021
Sozialstadtrat Kurt Hohensinner, FPÖ-Klubobmann Armin Sippel
Sozialstadtrat Kurt Hohensinner, FPÖ-Klubobmann Armin Sippel© Stadt Graz/Fischer

„Die SozialCard ist ein wichtiger Beitrag der Stadt Graz zu einem funktionierenden Sozialsystem", weiß Sozialstadtrat Kurt Hohensinner, „unser Auftrag an die SozialCard ist nicht nur jener, finanzielle Hilfestellungen zu geben, sondern vor allem auch Menschen mit geringem Einkommen ein möglichst großes Maß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen." Besonders im Fokus sind dabei die Kinder. „Ich möchte, dass Graz eine Stadt ist, in der alle Kinder ihre Talente und Stärken bestmöglich entfalten können. Der finanzielle Hintergrund der Eltern darf dabei nicht die entscheidende Rolle spielen", so Hohensinner weiter.  Vor diesem Hintergrund wurde bereits im April die Möglichkeit der Gratis-Vereinsmitgliedschaft in Sportvereinen für Kinder von SozialCard-Beziehern eingeführt. Nun geht man noch einen Schritt weiter.

40 Euro Kleinkinderzuschuss für rund 1.000 Kinder

Mit Beschluss im kommenden Gemeinderat wird der Grazer SozialCard eine neue Leistung hinzugefügt: der Kleinkinderzuschuss. Die neue finanzielle Unterstützung in Höhe von 40 Euro kommt allen Kindern von SozialCard-Beziehern zugute, die unter 6 Jahre alt sind bzw. in Ausnahmefällen über 6 Jahre aber noch nicht die Schule besuchen. Aktuell werden damit rund 1.000 Grazer Kinder unterstützt. „Die Sozialpolitik ist der Rathauskoalition ein zentrales Anliegen. Im Rahmen dieser Stadtregierung haben wir die SozialCard massiv aufgewertet, die Einführung des Kleinkinderzuschuss ist ein weiterer klarer Schritt in diese Richtung", sagt FPÖ-Klubobmann Armin Sippel. Die Ausgabe des Kleinkinderzuschuss erfolgt mittels zweckgebundenen Sachgutscheinen von Sodexo. Geplant sind rund 25 Einlösestellen, die besonders auf die Bereiche Kindermode und -bekleidung, sowie Kinderzubehör jeglicher Art fokussieren, unter anderem Babyrella, C&A, H&M, Zwergperten, Müller Drogeriemarkt, etc. Eine gesonderte Online-Anmeldung ist nicht notwendig. Der Versand der Gutscheine erfolgt gemeinsam mit der Schulbeihilfe Ende August/Anfang September. „Bis dato wurden im Rahmen der SozialCard nur Kinder unterstützt, die bereits die Schule besuchen. Wir alle wissen aber, dass Eltern gerade auch im Kleinkindalter mit vermehrten Kosten zu kämpfen haben. Diese Lücke schließen wir jetzt", so der Jugend-, Familien- und Sozialstadtrat, „für uns ist das gerade jetzt ein wichtiges Zeichen in einer Zeit, in der viele Familien durch die Pandemie vor zahlreiche Herausforderungen gestellt wurden. Kinderarmut ist ein Thema, das wir gerade jetzt besonders im Fokus haben müssen!" Laut aktuellen Zahlen haben rund ein Drittel der Mindestsicherungsbezieher Kinder, die Volkshilfe geht in ihren Studien davon aus, dass in Österreich rund jedes 5. Kind armutsgefährdet ist. 

Reform der SozialCard in drei Säulen

Die Reform der SozialCard ist eines der großen Leitprojekte der schwarz-blauen Rathaus-Koalition im Sozialbereich, mit dem Ziel mehr Treffsicherheit, Passgenauigkeit und Zweckmäßigkeit zu erreichen. Die Reformschritte in dieser Gemeinderatsperiode lassen sich in drei Säulen zusammenfassen: Bezieherkreis, Struktur und Inhalt. Im Bezieherkreis wurden die Zugangskriterien adaptiert und ein aktiver Integrationsanreiz verankert. In der Struktur wurden etwa die niederschwellige Online-Beantragung oder die Verwendung von Sachgutscheinen eingeführt. Im Bereich des Inhalts ist es das Ziel die Leistungen stark auszubauen. So wurden etwa die Schulbeihilfe um 20 Prozent erhöht und neue Leistungen, wie gratis Nachhilfe über bit social, kostenloser Musikunterricht über die Kunstschiene des Weichenstellwerks oder Ermäßigungen für den Publikumseislauf in der Eishalle, ergänzt. Im heurigen Jahr wurde sowohl die Gratis-Mitgliedschaft für Kinder von SozialCard-Beziehern in Sportvereinen, sowie nun der Kleinkinderzuschuss eingeführt. „Die Reform der SozialCard ist ein wichtiger Punkt in unserer Agenda, den wir sogar übererfüllt haben. Die SozialCard ist nun noch treffsicherer ausgestaltet und beinhaltet zudem einen effektiven Schutz vor Missbrauch. Wir gaben die Initialzündung auf dem Weg zu einem für die Grazer gerechteren freiwilligen Sozialsystem. Als soziale Heimatpartei hat die FPÖ immer einen großen Wert darauf gelegt", so FPÖ-Klubobmann Armin Sippel.

Kennzahlen SozialCard

Im Moment verfügen rund 12.000 Personen in circa 10.300 Haushalten über eine gültige SozialCard. Im Laufe der vergangenen Periode sind diese Zahlen grundlegend stabil geblieben. Werte immer zum 31.12.:

  • 2016: 10.351 Haushalte
  • 2017: 11.007 Haushalte
  • 2018: 10.365 Haushalte
  • 2019: 10.916 Haushalte
  • 2020: 10.340 Haushalte

Michael Wildling

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