Pilotprojekt für Lollipop-Tests startet in zehn Grazer Kindergärten. Stadt Graz schickt allen Eltern von Kindern in Betreuung einen Lollipop-Test zu.
„Die Corona-Pandemie hat uns in den vergangenen eineinhalb Jahren vor viele Herausforderungen gestellt", so Bildungs- und Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, „in den vergangenen Wochen haben wir viele positive Schritte setzen können und ein großer Teil an Normalität ist wieder in unsere Leben zurückgekehrt. Dieses Bild ist aber auch trügerisch. Wir haben die Pandemie noch nicht hinter uns gelassen. Ganz im Gegenteil: Die Zahlen gehen derzeit leider stetig nach oben." Die Delta-Variante des Virus ist noch ansteckender. „Gerade für unsere Kinderbetreuungseinrichtungen bringt diese Situation neue Gefahren", mahnt der Grazer Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, „die nächste Welle wird vor allem jene treffen, die sich nicht impfen lassen oder für die es kein Impfangebot gibt. Letzteres betrifft hauptsächlich unsere Kinder. Deshalb sind wir aufgefordert gerade für diesen Bereich im Herbst neue Wege zu gehen."
Lollipop-Pilotprojekt an zehn Grazer Einrichtungen
Einer dieser neuen Wege ist der Einsatz von Lollipop-Antigen-Schnelltests. In einem ersten Schritt wird deren Einsatz im Rahmen eines Pilotprojekts des Landes mit der Stadt Graz in Grazer Kindergärten getestet. „Wir sehen, dass das Infektionsgeschehen natürlich gerade in den Städten oft an zusätzlicher Dynamik gewinnt. Deshalb freuen wir uns sehr dieses Pilotprojekt in Graz durchzuführen", so Hohensinner. Konkret wird dieses Pilotprojekt in zehn Grazer Kindergärten anlaufen. „Wir haben hier eine Auswahl durch die Bezirke, quer über das gesamte Stadtgebiet vorgenommen und größere Einrichtungen präferiert, um ein möglichst breites Bild zu bekommen", sagt Bogner-Strauß. Insgesamt sind in den 10 Kindergärten 33 Gruppen untergebracht, das heißt es können rund 800 Kinder am Pilotprojekt teilnehmen.
Drei Wochen Pilotphase
Dieses sieht vor, dass die Kinder zwei Mal pro Woche (z.B. Montag/Donnerstag) mit Lollipop-Antigen-Schnelltests getestet werden. Die Testungen werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt. Die Eltern der Einrichtungen werden in der ersten Betreuungswoche informiert und können dann über eine Teilnahme ihrer Kinder entscheiden. Die Testungen beginnen in der zweiten Betreuungswoche und werden drei Wochen (bis 8. Oktober) laufen. Die Kosten für diese Pilotphase teilen sich Stadt Graz und Land Steiermark. Nach Ablauf der drei Wochen wird das Pilotprojekt anhand verschiedener Kriterien evaluiert. Vor allem sind natürlich Teilnahmebereitschaft der Eltern, positive Fälle, Fehlerquote der Tests bzw. Aufwand für die Kindergärten entscheidend. Mögliche weitere Schritte werden anhand dieser Evaluierung geplant.
Lollipop-Start-Aktion der Stadt Graz
Dies ist aber nicht die einzige Aktion zum Start des Betreuungsjahres. „Wir wollen als Stadt einen zusätzlichen Impuls für einen guten und sicheren Start in die Elementarpädagogik setzen", so der Bildungsstadtrat. Aus diesem Grund wird die Stadt allen Eltern, deren Kinder eine Krippe oder Kindergarten besuchen bzw. von Tagesmüttern/vätern betreut werden, einen Lollipop-Antigen-Schnelltest nach Hause zuschicken. Der Versand beginnt am 3. September, insgesamt werden rund 11.000 Tests verschickt. Der Lollipop-Antigen-Schnelltest ist wegen seiner einfachen Handhabung besonders für Kinder gut geeignet. Ziel wäre es, dass alle Kinder bevor sie den ersten Tag in die Betreuung gehen diesen Test absolvieren. So wäre ein flächendeckendes Bild über die COVID-Situation bei Kindern in Graz gegeben. „Ich bin selbst Familienvater mit zwei Kindern in Betreuungseinrichtungen. Vor diesem Hintergrund ist es mir ein großes Anliegen, dass wir sowohl für die Eltern als auch die Mitarbeiter ein gutes und sicheres Gefühl für den Start schaffen. Mit diesen beiden Aktionen schnüren wir ein sehr gutes Paket für die ersten Betreuungswochen", ist Hohensinner überzeugt.
3G-Regel und Hygienemaßnahmen
Neben den beiden neuen Aktionen wird es von Seiten des Landes wieder klare Vorgaben für alle Kinderbetreuungseinrichtungen geben. Diese werden neben den bekannten Hygieneempfehlungen und den angepassten Leitfäden auch eine neue Verordnung enthalten. Konkret bedeutet dies die Anwendung der 3G-Regelung auch für das Personal der Einrichtungen sowie externe Personen (IZB-Teams, 1:1 Betreuung, Praktikanten). Als Nachweis gelten die schon bekannten Testmöglichkeiten mit ihrer jeweiligen Gültigkeitsdauer. Bei ungeimpften Personen muss zumindest einmal die Woche ein PCR-Test durchgeführt werden. Werden diese Nachweise nicht erbracht, gilt für den gesamten Aufenthalt in der Einrichtung die Verpflichtung zum Tragen einer Maske, auch im Umgang mit den Kindern. Eltern müssen unabhängig von ihrem Impfstatuts beim Betreten der Einrichtung immer eine Maske tragen.