Tom Lohner ist längst kein Geheimtipp mehr in der Kunstszene und selbst unter jenen, die sich in diesem Metier nicht auskennen, kennen ihn mittlerweile die meisten. Der Grazer, der 1982 in Bruck a. Mur auf die Welt kam, hat es geschafft. Sein Motto "Von Graz aus die Welt erobern" funktioniert bereits bestens. Lohner beziehungsweise seine Bilder sind rund um den Erdball gefragt. Kein Grund für den stets gutgelaunten Künstler, in Stress zu geraten: "Nein, meine Kunden wissen mittlerweile, dass sie auf ihren Auftrag warten müssen. Das ist schön, beruhigt und lässt mich gelassener werden", lacht Lohner. Er war mit seiner Familie heute quasi zum Frühstück bei Bürgermeister Siegfried Nagl im Rathaus. Und verewigte sich bei dieser Gelegenheit im Goldenen Buch der Stadt - auf seine typische Art natürlich.
Aushängeschild und Dranbleiber
Das Stadtoberhaupt betonte, wie sehr es sich über Lohners Erfolg mitfreue und wünschte sich den Künstler noch stärker als Graz-Botschafter, aber auch als Sprachrohr in die Kunstszene: "Du bist ein Aushängeschild und ein Beispiel dafür, welches kreative Potenzial in unserer Stadt vorhanden ist. Und du zeigst, wie man etwas schaffen kann, wenn man dranbleibt, an sich glaubt, nicht aufgibt."
Drangeblieben ist Lohner wahrlich: "Ungefähr mit zwölf Jahren habe ich eine Liste mit zwanzig Punkten verfasst. Eine Aufzählung, was ich einmal gerne machen würde. Architektur stand drauf, auch Musik, aber vor allem Künstler. Tja, und das bin ich auch geworden, seit 2015 selbständig, daran habe ich festgehalten, meinen Stil gefunden und weiterentwickelt. Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass ich nie auslerne, es macht so viel Spaß," gerät Lohner beim Plaudern ins Schwärmen.
Seinen Manager, Gallerist Klaus Billinger freut es jedenfalls, zu sehen, dass es dem Künstler gut geht und die KundInnen seine Werke nachfragen, sich immer neue, spannende Projekte ergeben.
Damit Tom Lohner noch mehr Raum für seine kreative Entfaltung hat, wurde vor zwei Jahren die "Bakerhouse Gallery" auf 1.200 m2 im Grazer Süden eingerichtet. Neben Platz für den Künstler ist dort auch welcher für andere Kunstschaffende, Veranstaltungen und vieles mehr. "Tom malt auf etwa 110 Quadratmetern, der Rest kann auf gehobenem Niveau bespielt werden", lacht Schlüssel-Museumsdirektor (Schell Collection) Christof Schell. Als Teil eines Triumvirats hat er diese Flächen entdeckt und adaptiert.
Familienmensch und Weltenbürger
Lohners Töchterchen Charlie (4) war vom heutigen Besuch beim Bürgermeister mindestens genauso angetan wie der Papa selbst, schließlich bekam sie ein Päckchen überreicht - und das, obwohl ihr Geburtstag schon ein halbes Jahr zurückliegt. Gemeinsam ist das Vater-Tochter-Gespann auch kreativ-produktiv, erzählt Mama Nina Halbedl-Lohner: "Sie malen und zeichnen viel miteinander. Das macht ihnen echt Spaß."
Toms nächste Stationen sind eine Messe in New York, die Expo in Dubai, wo eines seiner Bilder im Österreich-Pavillon zu sehen sein wird. Etwas zu sehen gibt es schon bald auch in Graz: Beim Lendhotel, eine riesige Lohner-Skulptur nämlich. "Unübersehbar", verrät Schell. Im Stil der Bakerhouse Gallery wird nach Graz und Berlin bald in Wien eine weitere eröffnet. "Ich schlafe aber gut", richtet der Künstler augenzwinkernd allen jenen aus, die meinen, er habe zu viel um die Ohren.