Am Dienstag, 09. November 2021, überreichte Kulturstadtrat Dr. Günter Riegler im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit im Kunsthaus fünfzehn Kulturförderungspreise und Stipendien an verdiente Künstlerinnen und Künstler.
"Mit der Übergabe der Preise und Stipendien der Stadt Graz in den verschiedenen Sparten werden Künstlerinnen und Künstler geehrt, die in ihrem Wirkungsbereich besonders hervorzuheben sind. Es freut mich, dass wir trotz der andauernden Pandemie einen offiziellen Festakt abhalten konnten, um unsere Preisträgerinnen und Preisträger auch gebührend zu feiern.", freut sich Stadtrat Dr. Günter Riegler.
Von den ausgezeichneten Personen wurden im Vorfeld filmische Portraits erstellt, die hier präsentiert werden.
Kunstförderungspreis der Stadt Graz 2021
Lisa Reiters Kunst liefert einen wichtigen Beitrag zur Verhandlung von Körper und Raum, Zeichnung und Stofflichkeit. Zentral in ihrem Werk ist der Ausdruck von Körperlichkeit und Körpererfahrung, wie sie die Aktdarstellung erfordert und mit sich bringt.
David Reumüller eröffnet uns Blicke auf reale Räume, indem er überdimensionale Netzstrukturen über ein zum Abriss freigegebenes Haus legt und uns einlädt, den Standort einzunehmen, von dem aus die Grundform der landschaftsähnlichen Zeichnung erkennbar wird.
Den Künstlern wird jeweils ein Preis in der Höhe von Euro 2.500,- zuerkannt.
Fotoförderungspreis der Stadt Graz 2021
Clara Wildberger ist die diesjährige Preisträgerin, die mit ihrer fotografischen Arbeit von einem kritischen Verständnis des Genres und dem Streben nach Selbstbestimmung und Emanzipation ihrer Protagonist*innen geprägt ist.
Der Preis ist mit Euro 2.500,- dotiert.
Musikförderungspreis der Stadt Graz 2021
Davide Coppolas Kompositionen zeichnen sich durch höchsten künstlerischen Anspruch und Konsequenz aus, sie sind immer auf der Suche nach präzisen klanglichen Formulierungen, angeleitet durch Fragestellungen, die den Künstler intensiv beschäftigen.
Anna Arkushynas Werke zeigen eine originelle Komponistenpersönlichkeit, die Klangtexturen entwickelt und dabei eine breite Palette von Emotionen erkundet.
Den Künstlern wird jeweils ein Preis in der Höhe von Euro 2.500,- zuerkannt.
Arbeitsstipendien für Bildende Kunst der Stadt Graz 2021
Evelyn Loschy beschäftigt sich mit kinetischen Skulpturen, die als scheinbar harmlose Alltagsgegenstände den Charakter einer bedrohlichen Maschine annehmen können. Derzeit plant sie neue Arbeiten, die neben den präzisen mechanischen Konstruktionen auch das Experimentierfeld fluider Masse beinhalten sollen.
Georg Klüver-Pfandtners Arbeit ist interdisziplinär und verbindet Fotografie, Video, Installation und Performance mit Queer-Theorie.
Christian Kammerhofer arbeitet bevorzugt mit Werkstoffen, die dem Alltag entnommen sind, die künstlerisch unverbraucht, mitunter skurril erscheinen und eine gewisse Vorliebe für Lebensmittel erkennen lassen.
Den Künstlern wird jeweils ein Stipendium in der Höhe von Euro 5.000,- zuerkannt.
Auslandsstipendien für Bildende Kunst der Stadt Graz 2021
Julia Gaisbacher - In dem Projekt "What remains!?" beschäftigt sie sich mit einem aktuellen Stadtentwicklungs- und Stadtteilerneuerungsprojekt in Zagreb und möchte den damit in Verbindung stehenden zivilen Widerstand als Verteidigung des öffentlichen Raums erforschen.
Karl Wratschko - Er schließt mit dem aktuellen Filmvorhaben an langjährige Recherchen und Vorarbeiten an, die sich mit dem "Neuen Nationalismus" in Europa auseinandersetzen.
Den Künstlern wird jeweils ein Stipendium in der Höhe von Euro 5.000,- zuerkannt.
Literaturstipendien der Stadt Graz 2021
Mag. Mario Hladicz - Der Lyriker erkundet mit sanfter Lakonie Alltagsräume in Skizzen, die erst auf den zweiten Blick offenbaren, wie souverän sie komponiert wurden. Die lyrische Form reduziert Beobachtungen lakonisch und mit Witz aufs Wesentliche.
Bettina Landl - Ihre Texte sind Sprachlaboratorien, in denen die Autorin die Bedeutungskerne der Wörter und deren Klangkörper spielerisch-assoziativ zu einander in Beziehung setzt.
Marie Gamillscheg - Sie arbeitet derzeit am Roman "Im Namen des Vaters", den sie als Projekt für das Stipendium eingereicht hat. Die Geschichte handelt von einer jungen Meeresbiologin, die über die Aufarbeitung der eigenen dysfunktionalen Vater-Tochter-Beziehung ihre Eigenwahrnehmung in Frage zu stellen beginnt.
Kateřina Černá - Ereignisse liegen häufig Černás Texten zugrunde, Ereignisse, die den Figuren in ihren Texten nahe gehen, so sehr, dass sie eine Suchbewegung in Ganz setzen, eine Suchbewegung hin zu einem anderen Möglichkeitsraum.
Den Künstlern wird jeweils ein Stipendium in der Höhe von Euro 5.000,- zuerkannt.
"manuskripte"-Literaturförderpreis der Stadt Graz 2021
Gabriel Prödl wurde von der Jury für den Preis vorgeschlagen. Mit Reportagen, deren thematische Bandbreite vom Doppelleben des Schulbusfahrers seiner Kindheit über französische Starautoren bis zu Mode aus dem Senegal, hat er sich als Journalist für Medien wie Die Zeit, Stern oder Der Falter einen Namen gemacht. Sein literarisches Debüt legte er im Mai 2021 mit der Erzählung Wahnsinnsnacht, Mama in der Zeitschrift manuskripte 231 vor.
Dem in Graz geborenen Journalist und Autor wird der Preis in Höhe von Euro 2.500,- zuerkannt.