„Die Grazer Bauernmärkte sind Begegnungszonen der besonderen Art und Orte des Miteinanders. Damit passen sie auch perfekt in mein politisches Ressort", ist Stadtrat Kurt Hohensinner überzeugt, „in der vergangenen Periode konnten wir als schwarz-blaue Rathauskoalition viele positive Schritte in Sachen Märkte in Umsetzung bringen, jetzt freue ich mich auch persönlich für diesen spannenden Bereich politisch verantwortlich sein zu dürfen." Die Stadt Graz zählt derzeit 18 regelmäßig betriebene Marktgebiete. Generell gibt es eine Unterscheidung zwischen Händlermärkten (Hauptplatz, Griesplatz, Jakominiplatz) und Bauernmärkten (Kaiser-Josef-Platz usw.). Die 14 (ab Jänner 2022 15) Bauernmärkte leben von in Summe 340 Landwirten, die die Märkte mit regional produzierten Lebensmitteln versorgen. Am Kaiser-Josef-Platz werden nach derzeitigen Schätzungen pro Jahr rund 15 Millionen Euro erwirtschaftet.
ProduzentInnen-Nachweis und Gütesiegel
Eine Besonderheit und eines der Erfolgsgeheimnisse der Grazer Bauernmärkte ist, dass sie sogenannte ProduzentInnenmärkte sind. Das heißt, sie werden durch bäuerliche Beschicker versorgt. Jeder bäuerliche Beschicker wird durch das Marktreferat in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer kontrolliert, um die Regionalität und Eigenproduktion zu gewährleisten. Ausfluss dieser Besonderheit sind die ProduzentInnen Nachweise. Diese stellen „sicher", dass die Produkte welche auf den Grazer Märkten angeboten werden auch vom genannten bäuerlichen Betrieb kommen. Bei verarbeiteten Produkten muss zumindest die wesentliche Zutat aus eigener Produktion stammen, und die Herstellung (z.B.: Brot) direkt am Betrieb stattfinden.
„Nicht nur in der Politik geht es um Glaubwürdigkeit und Vertrauen, sondern genauso auch wenn es um unsere Lebensmittel geht", ist Hohensinner überzeugt, „auf den Grazer Bauernmärkten können die Kundinnen und Kunden darauf vertrauen, dass sie tatsächlich regional und aus bäuerlicher Eigenproduktion kaufen." Im Rahmen der Neuregelung der Grazer Marktordnung wurden auch die Vorgaben für den ProduzentInnen Nachweis überarbeitet. Nachdem nun die ersten Überprüfungen nach den neuen Standards stattgefunden haben, konnten nun die ersten neu gestalteten Nachweise „Tafel Grazer Bauernmarktbeschicker" inklusive dem Grazer Bauernmarktgütesiegel übergeben werden. Durch das Gütesiegel soll die Einzigartigkeit der Grazer Bauernmärkte nochmals unterstrichen werden. Diese Art der Bauernmärkte mit „garantierter" Eigenproduktion gibt es so nur in Graz. Der ProduzentInnen Nachweis ist vier Jahre gültig, danach wird das Überprüfungsverfahren wiederholt.
Nicht nur regional, sondern auch klimafreundlich
Neben der garantierten Herkunft und Qualität, bietet der Markt auch die Möglichkeit verpackungsfrei und in jenen Mengen einzukaufen, welche man tatsächlich benötigt. Ein Einkauf am Bauernmarkt trägt damit nicht nur zur regionalen Wertschöpfung bei und stärkt die heimische Landwirtschaft, sondern ist auch ein Beitrag zu einem nachhaltigen und klimafreundlichen Lebensstil.
Außerdem sind die Grazer Märkte ein wichtiger Teil der Genuss Hauptstadt Graz. In diesem Zusammenhang verweist Citymanager Heimo Maieritsch darauf, dass man Genuss auch im Advent und zu Weihnachten schenken kann: Am Besten mit den Graz-Gutscheinen, die auf allen Grazer Bauernmärkten einlösbar sind. Das Grazer Markttreiben hat darüber hinaus einen starken inklusiven Charakter und bietet bäuerlichen Kleinstbetrieben eine attraktive Verkaufs- und Präsentationsfläche. Die Preisgestaltung der Markttische wurde bewusst modert gehalten um allen Betrieben den Verkauf zu ermöglichen. Ziel der Stadt war es immer, die regionale Nahversorgung der Grazer Bevölkerung zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten. Märkte stellen auch einen Treffpunkt und Aufenthaltsraum für alle Grazer dar, so sind auf fast allen Marktgebieten Gastronomieangebote vorhanden um die Verweildauer der BürgerInnen so angenehm und kurzweilig als möglich zu gestalten. Die Marktgebiete werden auch durch Vereine, Kunst- und Kulturschaffende und einer bunten Schar an Veranstaltern regelmäßig gebucht: Von kleinen Kunstveranstaltungen bis zur Sportjahr-Aktion Tischtennis Kaiser im heurigen Sommer.