Graz erlebt derzeit die größte Schulausbauoffensive in der Geschichte der Stadt. Bereits über 130 Millionen Euro wurden in den vergangenen 10 Jahren in den Schulstandort investiert, rund 71 Millionen davon in der vergangenen Gemeinderatsperiode. Ein Großprojekt war dabei der Ausbau der Volksschule Puntigam, das im heurigen Herbst fertiggestellt wird. Damit wird die Schule im Süden mit 20 möglichen Klassen zur größten Volksschule der Steiermark. Eine notwendige Maßnahme, um dem starken Bevölkerungswachstum in diesem Bereich Rechnung zu tragen. Ziel darüber hinaus ist es den Schulstandort Puntigam zu einem echten Bildungscampus zu entwickeln. Dazu gehören auch massive Investitionen in die vor Ort ansässige Mittelschule.
Ausbau und Schwerpunktsetzung für Gesundheit, Tourismus und Ernährung
„Meine Vision ist, dass Graz eine Stadt ist, in der alle Kinder ihre Talente bestmöglich entfalten können", erklärt Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, „wir arbeiten laufend daran, dass es für unsere Kinder in dieser Stadt die besten Bildungschancen gibt. Deshalb investieren wir auch seit Jahren massiv in den Bildungsstandort. So entwickeln wir unsere Schulen von reinen Lernorten zu Lebensräumen, in denen sich unsere Kinder wohlfühlen können. Der Raum kann moderne Pädagogik perfekt unterstützen und ein Umfeld bieten, in dem Kinder gerne und mit Begeisterung lernen." Im konkreten Fall soll die Mittelschule Puntigam in zweierlei Hinsicht ausgebaut und attraktiviert werden. Zum einen soll die Klassenanzahl im Rahmen des Ausbaus von acht auf zwölf Klassen erhöht werden. Ebenso sollen zwei polytechnische Schwerpunktklassen mit den erforderlichen Nebenräumen entstehen. Darüber hinaus wird auch der Altbestand massiv umgebaut. „Wir haben eine klare Strategie für unsere Mittelschulen. Diese wollen wir attraktivieren, indem wir sie zu Schwerpunktschulen machen. Es gibt hier bereits tolle Vorzeigeprojekte von der Holz MS in Straßgang über die Sport MS St. Peter bis zur Digital MS Leonhard. Am Standort Puntigam soll im Rahmen dieser strategischen Ausrichtung eine MS für Gesundheit, Tourismus und Ernährung entstehen", so Hohensinner.
Nächster Gemeinderat: Planungsbeschluss über 1,2 Mio. Euro
Ein Architektur-Wettbewerb wurde bereits im Rahmen der Volksschule im Jahr 2019 mitabgewickelt. Als Gewinner konnte sich das Architekturbüro Franz und Sue ZT GmbH aus Wien durchsetzen. Nun geht es darum den nächsten Schritt zu setzen: So werden im kommenden Gemeinderat rund 1,2 Mio. Euro für Detailplanungen beschlossen werden. „Das vorgesehene Projekt bietet mit einem Schulgarten, Lern- und Freiräumen viel Platz für Austausch, Begegnung und das Miteinander", so Vizebürgermeisterin und Planungsreferentin Judith Schwentner. „Ich freue mich, dass wir dieses Projekt schon jetzt auf Schiene bringen können." Dieser Beschluss ist jetzt noch vor dem eigentlichen Budget notwendig um Synergien nutzen zu können. Ziel wäre es im Herbst mit der Umsetzung der Mittelschule zu beginnen. Dann könnten jene Container, die bereits für die Bauzeit der Volksschule aufgestellt wurden, weiterverwendet werden. Ansonsten würden durch Ab- und erneuten Aufbau mindestens 300.000 Euro Mehrkosten entstehen. Ziel dieser Planungsphase ist ein bescheidmäßig bewilligtes Bauprojekt und eine Vertiefung und Konkretisierung der Planung in Bezug auf Bau- und Folgekosten. Die Prognose für die Baukosten liegt derzeit bei etwa 20 Millionen Euro, ist aber natürlich sehr stark von der weiteren Baupreisentwicklung abhängig.