Gerade in Zeiten von Homeoffice und Inflation wird die Stromrechnung immer höher. Die Stromkostenbremse, die für alle Haushalte bis zum 31. Dezember 2024 automatisch bei der Stromrechnung berücksichtigt wurde, hat immerhin einen Teil der Stromkosten abgefangen. Jedoch wird diese Maßnahme nicht mehr weitergeführt - trotz der weiterhin sehr hohen Energiekosten.
Deshalb haben wir bei den Energieexpertinnen Barbara Horst und Juliane Tartler von der Wohnungsinformationsstelle nachgefragt, wie im Alltag Strom und damit auch, abhängig von der Haushaltsgröße, mehrere Hundert Euro im Jahr gespart werden können. Die Tipps lesen Sie ihm folgenden Beitrag.
Stromanbieter vergleichen und zu günstigerem Anbieter wechseln
Vergleichen Sie Ihren aktuellen Stromtarif mit jenen von anderen Anbietern - dadurch kann einiges an Geld pro Jahr gespart werden. Das Vergleichen geht ganz einfach mit dem Tarifkalkulator der E-Control. Zu beachten ist: Viele Anbieter locken im ersten Vertragsjahr mit hohen Rabatten, die ab dem zweiten Jahr nicht mehr gültig sind. Die Stromkosten können dann deutlich höher sein als von Ihnen geschätzt wurde. Berücksichtigen Sie dies unbedingt bei Ihrem Vergleich.
Wenn Sie einen günstigeren Tarif gefunden haben und den Anbieter wechseln möchten, können Sie in diesem Blogpost im Detail nachlesen, wie die Ummeldung funktioniert.
Typische Stromfresser im Haushalt: Kühlgeräte, Stand-By und Beleuchtung
Kühl- und Gefrierschrank verursachen zwischen 10 und 15 % des gesamten Stromverbrauchs. Häufig sind diese dazu noch falsch beziehungsweise zu kalt eingestellt. Beim Kühlschrank genügt grundsätzlich eine Innentemperatur von 5 bis 7 °C, der Tiefkühler braucht -18 °C. Geräte ohne Abtau-Automatik sollten außerdem regelmäßig abgetaut werden, damit sie ihre volle Leistungsfähigkeit nützen können - spätestens bei einer Eisschicht von 1 cm. Weniger Energie brauchen Kühl- und Gefrierschrank auch dann, wenn sie an einem ohnehin kühlen Ort stehen.
Der wahrscheinlich einfachste Weg, Strom zu sparen, sind Steckerleisten: „Geräte, die auf Stand-By-Modus laufen, obwohl sie nicht gebraucht werden - oft sind das Fernseher, Drucker, Computer oder HiFi-Anlagen - sind Stromfresser, die man ohne Aufwand vermeiden kann", so Energieexpertin Barbara Horst. Wer sämtliche Geräte an eine Steckerleiste anschließt, kann diese gesammelt abschalten und so vom Stromnetz trennen.
Geschirrspüler und Waschmaschine sollten vor dem Start natürlich stets vollbeladen werden. Ein weiteres großes Einsparpotential gibt es bei der Beleuchtung, deren Anteil am Strombedarf ebenfalls bei 10 % liegt. Hier gilt: alles auf LED umstellen. LED-Produkte haben eine 10- bis 25-fach längere Lebensdauer. Verglichen mit klassischen Glüh- und Halogenbirnen können damit, auf die gesamte Nutzungsdauer gerechnet, zwischen 80 und 90 % der Gesamtkosten gespart werden.
Vor allem alte Geräte sind oft Stromkiller. Bei einer Neuanschaffung sollte also darüber nachgedacht werden, auf Energiespargeräte umzustellen. Zwar ist die Anschaffung hier häufig etwas teurer, aber auf die gesamte Lebens- und Nutzungsdauer sind diese wesentlich sparsamer und deshalb meist kostengünstiger. Unter Topprodukte.at finden Sie die energieeffizientesten Geräte.
Wie viel Geld kann tatsächlich gespart werden?
Im Durchschnitt verbraucht ein österreichischer Drei-Personen-Haushalt etwa 4.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Eine Kilowattstunde kostet zwischen 30 und 50 Cent. Reduziert man also etwa ein Drittel des Verbrauchs, indem man die Geräte richtig verwendet und effizient einstellt, so können etwa 450 Euro jährlich eingespart werden.
Individuelle Energieberatung benötigt?
Das Team der Wohnungsinformationsstelle WOIST berät Sie gerne ausführlich zum Thema Strom und Energie sparen. Das Angebot der WOIST ist für alle Grazer:innen kostenlos.
Zahlreiche Tipps zum Thema Energie und Kosten sparen bei Haushaltsgeräten gibt's HIER!