
Was für ein schönes Zeichen in Zeiten wie diesen: 30 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Slowenien und Österreich wurde am gestrigen Abend mit der Eröffnung einer gemeinsamen Ausstellung in der Grazer Rathausgalerie feierlich begangen. Zu diesem Anlass kam der Bürgermeister der Partnerstadt Maribor Aleksander Saša Arsenovič in die Landeshauptstadt und wurde dort von Vizebürgermeisterin Judith Schwentner herzlich empfangen. Sie vertrat die erkrankte Bürgermeisterin Elke Kahr. Auch der slowenische Botschafter in Österreich Aleksander Geržina war aus Wien gekommen. Er hatte bei seinem kürzlichen Besuch im Rathaus diesen gemeinsamen Festakt vorgeschlagen. Bürgermeisterin Kahr war von dieser Idee sofort begeistert gewesen.
Grenzüberschreitende und verbindende Kunst

Für die Umsetzung der Ausstellung zeichnet die Kulturvermittlung Steiermark in Zusammenarbeit mit dem Slowenischen Kulturzentrum SKICA verantwortlich. Insgesamt sechs Künstler:innen zeigen ihre Werke zum Thema Grenzen. "NO BORDERS?" versucht ganz bewusst einen erweiterten Grenzbegriff fotografisch darzustellen. Und so sind die Bilder von Uroš Acman, Julia Cimafiejeva, Marko Lipuš, Peter Koštrun, Lena Trichtel und Karl Zenz auch sehr unterschiedlich und berühren die Betrachter:innen jeweils auf eine ganz eigene Art und Weise.
Vizebürgermeisterin Schwentner bedankte sich für das Zustandekommen der Ausstellung und brachte ihre Freude über die lange Tradition der Zusammenarbeit mit Slowenien zum Ausdruck. Sie vergaß dabei nicht, jenem Mann Tribut zu zollen, der diese Freundschaft und Städtepartnerschaft einst initiiert hatte: Altbürgermeister Alfred Stingl. Er war ebenfalls unter den zahlreichen Ehrengästen. Schwentner betonte: "Uns verbindet so viel, ganz abgesehen von den allgemeinen Fragen, die Städte heute beschäftigen." Mit den Worten "Ich wünsche Ihnen einen Genuss der Kultur, der Gespräche und der Bilder", übergab die Vizebürgermeisterin das Wort an Maribors Stadtoberhaupt.
Unsere Herzen und Köpfe sind offen

"Wir haben uns lange nicht gesehen und ich bin sehr froh, hier zu sein. Es könnte kein besseres Zeichen geben als diese Ausstellung. Viele Menschen müssen derzeit unfreiwillig Grenzen überschreiten." Aleksander Saša Arsenovič verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten auch in Zukunft besteht und weiter ausgebaut wird: "Wir müssen unser Leben so verändern, dass es eine möglichst gute Entwicklung für alle Menschen nimmt." Und weiters betonte er: "Wir haben so viele Annäherungspunkte, gleiche Ziele. Europa will unsere Zusammenarbeit und unsere Herzen und Köpfe wollen das auch und sind offen dafür."
Botschafter Aleksander Geržina bezeichnete das Jubiläum als Anlass zur Erinnerung und Grund zum Feiern. Es sei auch dies ein guter Zeitpunkt sich zu fragen, wo man stünde und wohin man gehen möchte. "Nachbarschaft ist wichtig, aber nie leicht. Es handelt sich um eine ganz besondere Beziehung. Für eben diese wünsche ich mir eine Erfrischung." Diese fanden die Gäste der Vernissage auf jeden Fall am slowenischen Buffet.
Die Ausstellung in der Rathausgalerie (2. Stock) ist bis 28. April von Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.