Als Basis für die verschiedenen Modelle gilt der Referenzfall 2040, bei dem man davon ausgeht, dass die S-Bahn mitsamt Nahverkehrsknoten ausgebaut, die Straßenbahn samt Entlastungsstrecke realisiert, die städtischen Buslinien im Bereich Hauptbahnhof - Universität verstärkt wurden und die Regionalbusse in einem mindestens 30-minütigen Takt fahren.
Beim Konzept der Metro sind zwei Linien vorgesehen. Diese führen von Osten nach Westen bzw. von Norden nach Süden. Diese Lösung würde die höchsten Resultate für Grazer:innen, die zweithöchsten Ergebnisse für Pendler:innen im Modal Split erreichen. Allerdings sind sowohl die Erstinvestitionskosten als auch die jährlichen Kosten für Infrastruktur und Betrieb für die Holding Graz hoch.
Die City S-Bahn würde vor allem von Süden eine direkte Anbindung Richtung Andritz forcieren und auf bestehenden Gleisen eine Anbindung zum Ostbahnhof ermöglichen. Außerdem integriert das Konzept einen Ausbau der Straßenbahnen im Sinne einer Ringlinie. Die City S-Bahn birgt zwar die geringsten Baukosten, verbraucht aber verhältnismäßig viel Platz an der Oberfläche. Im Modal Split liegt sie im Mittelfeld.
Das Konzept des S-Bahntunnels lang sieht einen Ausbau des Straßenbahnnetzes in Kombination mit einem S-Bahntunnel durch die Innenstadt vor. Dieser würde teilweise in bergmännischer Grabung (untertags) gebaut werden. Ein Teil der Strecke würde offen gebaut werden. Im Modal Split liegt dieses Konzept sowohl für Grazer:innen als auch für Pendler:innen an zweiter Stelle.
Ein kurzer S-Bahntunnel würde in meist offener Bauweise realisiert werden. In diesem Konzept ist auch ein neues, komplexes Straßenbahnnetz mit 16 Linien und ein gänzlich neues Busnetz vorgesehen. Ein kurzer S-Bahntunnel wäre im Mobilitätsmix vor allem für Pendler:innen von Vorteil, für Grazer:innen liegt das Konzept im Mittelfeld.
Beim Straßenbahn Maximal-Konzept ist der Ausbau der bereits bestehenden Linien um weitere 62 Kilometer vorgesehen. Außerdem würde die S-Bahn erweitert werden. Die Erhaltungskosten liegen bei diesem Konzept auf Platz zwei, im Modal Split liegt der Ausbau der Straßenbahnlinien hinter den anderen Konzepten.
In die Berechnungen wurden nicht nur die Anteilsveränderungen im Mobilitätsmix miteinbezogen, sondern auch qualitative Makro-Kriterien wie Umweltauswirkungen, Auswirkungen an den Baustellen und Attraktivität der Nutzung in Bezug auf Fahrtzeit und Umstiegsmöglichkeiten der Nutzer:innen.