Woche der Inklusion feierlich eröffnet

„Inklusion ist nie abgeschlossen", erkläret Inklusionsstadtrat Kurt Hohensinner heute im Rahmen der Eröffnung der diesjährigen Woche der Inklusion, „sie ist immer ein Prozess und es geht darum die Situation Schritt für Schritt zu verbessern. In den vergangenen Jahren haben wir vieles weitergebracht, diesen Weg wollen wir konsequent weitergehen." So sind in der Stadt Graz etwa 90 Prozent der städtischen Schulen barrierefrei, Projekte wie der Aktionsplan „Barrierefreie Innenstadt" oder die „Rampe Graz" wurden ins Leben gerufen, oder im Sport wurden durch Special Olympics und nachhaltige Begleitprogramme wie „Move on to Inclusion" wichtige Akzente gesetzt. Auch im Beschäftigungsbereich war und ist die Stadt Graz durch Projekte wie „Step by Step" oder SMART Vorreiter. „Für diesen Weg braucht es aber auch immer wieder Zeichen, die Menschen sensibilisieren und sie positiv für die Inklusion zu gewinnen", ist der ausgebildete Behindertenpädagoge überzeugt, „genau so ein Zeichen ist diese Woche der Inklusion."

Die „Woche der Inklusion" findet heuer bereits zum zweiten Mal statt. Der Auftakttag am heutigen Montag steht ganz besonderes im Zeichen von Bewegung, Sport, Spiel und Spaß. Am Grazer Hauptplatz konnte man heute bei 18 Stationen Inklusion in diesen Bereichen hautnah erleben. So wurden etwa verschiedene Behindertensportarten und inklusive Sportvereine präsentiert, andererseits gab es einen „Flashmob für alle", sowie zahlreiche Mitmachmöglichkeiten von Rollstuhl-Parcours, Blindenhilfsmittel ausprobieren bis hin zu einem Demenzparcours. Am morgigen Dienstag folgt ein Aktionstag zum Thema Kultur inklusiv mit Infoständen, Ausstellungen, Musik und Tanztheater. Darüber hinaus finden im Rahmen der Woche verschiedenste kostenlose Veranstaltungen, Führungen, Beratungen und Workshops für Menschen mit und ohne Behinderung statt. Wesentliches Herzstück ist auch eine Schaufenster-Kampagne gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Steiermark mit über 10 Partnerbetrieben, die in ihren Auslagen das Thema Inklusion und Behinderung präsentieren. Das gesamte Programm der Woche der Inklusion findet sich hier.

Für den Behindertenbeauftragten der Stadt Graz, Wolfgang Palle, verfolgt die Woche der Inklusion zwei Ziele: „Viele Menschen mit Behinderung wissen oft gar nicht, was für ein breites und vielfältiges Leistungsangebot die Stadt Graz in diesem Bereich zur Verfügung stellt. Deshalb wollen wir einerseits dieses in den Vordergrund rücken und präsentieren." Andererseits will er die Grazer Bürgerinnen und Bürger ansprechen und mit dem Thema Behinderung konfrontieren und sie für die Situation und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung sensibilisieren. „Menschen mit Behinderung sind eine unglaublich starke Gruppe, mit starken Persönlichkeiten und oft auch eine kaufkräftige Gruppe in der Wirtschaft. Vor allem aber Menschen, die aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken sind", so Palle. Und Hohensinner ergänzt: „Inklusion ist etwas, von dem wir alle profitieren. Viele Maßnahmen kommen nicht nur Menschen mit Behinderung zugute, sondern nützen auch der älteren Generation oder Familien - Stichwort Kinderwagen. Oft sind die Kosten für diverse Maßnahmen sehr überschaubar, aber der gesellschaftliche Mehrwert unglaublich groß."

Michael Wildling